An der Spitze
des jährlichen närrischen
Treibens ist immer der Mittenwalder
Spielmannszug und läutet die
fünfte Jahreszeit ein
Die Mittenwalder gelten als ein Menschenschlag,
der nicht gerade besonders redselig und
gesellig ist. Die harte Arbeit auf den
Feldern und in den umliegenden Ziegeleien
haben die Mittenwalder geprägt. Doch
wenn die fünfte Jahreszeit anbricht,
macht sich die ganze Stadt zum Narren.
Seit 1955 begrüßen die Karnevalisten
mit "Mittenwalde Helau" die
Faschingszeit und seit 1986 dirigiert
der Elferrat des "Rot-Weiß-Grün"
e.V. die Narretei zwischen Rathaus und
Mehrzweckhalle.
Im Land Brandenburg eine Attraktion ist
der Karnevalsumzug, zu der viele Gastvereine
ihre Delegationen entsenden. Auch weil
sich die ausgeschlafenen und närrischen
Mittenwalder nicht durch die Kölner
und Mainzer die Show stehlen lassen wollen,
wurde das ausgelassene Defilee durch die
Stadt auf den ersten Sonnabend im November
vorverlegt. Hunderte Schaulustige aus
der Umgebung und Berlin säumen die
Konfetti übersäten Straßen,
wenn der Narrenzug mit geschmückten
Wagen, von denen Süßigkeiten
und Blumen herabregnen, lärmend und
musizierend durch die historische Stadt
rollt. Traditionell ebnet der Spielmannszug
an der Spitze den Weg durch eine begeisterte
Menge, dem das Prinzenpaar sowie die Honoratioren
des Karnevalsvereins folgen und dann der
fröhliche Lindwurm. Wer das einmal
miterlebt hat, hat am Mittenwalder Karneval
einen Narren gefressen.