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Liebevoll
rekonstruiert: die alte Galluner
Schmiede
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Dem Dorf sieht man nicht an, dass es
schon 1492 erstmals urkundlich erwähnt
wurde. Das liegt daran, dass gepflegte,
alte Bauerngehöfte die Straßen
säumen und drei neue Wohnsiedlungen
großzügig angelegt den Ort
bestimmen, der einst ein armseliges Nest
neben einem stattlichen Rittergut der
"von Thümen" war. Mitte
des 19. Jahrhunderts wurde der Galluner
Fließ zum schiffbaren Kanal und
als 1892 die Eisenbahn von Töpchin
nach Königs Wusterhausen in Gallun
eine Station bekam, verdoppelte sich binnen
weniger Jahre die Bevölkerung. Da
musste eine neue Schule her, die heute
als "Kita Weinbergschnecke"
die kleinsten Galluner beherbergt. Dass
die Galluner ihren eigenen Kopf haben,
bewiesen sie auch nach der Wende. Zahlreiche
westliche Investoren priesen in dem landschaftlich
reizvoll gelegenen Ort ihre Projekte an.
Aber die Galluner gründeten ihre
eigene Gesellschaft, zahlten pro Mitglied
einen Batzen Erspartes ein und kauften
Bauland von der Treuhand. Auf ihrem Land
konnten fast 300 Neugalluner, darunter
viele Berliner, das Haus ihrer Wahl bauen.
Die Grundstücke sind so groß
bemessen, dass genug Platz für Blumen
und Gemüse, für Rasen, Beerensträucher
und Obstbäume ist und der ländliche
Charme des Dorfes erhalten bleibt. So
verdoppelte sich wiederum die Bevölkerung
auf fast 600 Einwohner, die heute vielfach
einem Handwerk nachgehen, im neuen Gewerbegebiet
arbeiten oder im nahem Umland, also auch
in Berlin. Zum geselligen Dorfleben tragen
der Schützenverein, die Freiwillige
und die Jugendfeuerwehr bei sowie ein
rühriger Seniorenklub.
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