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Vor zwei Jahren im September war nicht
nur ganz Altlandsberg auf den Beinen.
Der Festumzug zum 775. Gründungsjubiläum
des Ackerbürgerstädtchens war
der Höhepunkt der Feierlichkeiten,
zu dem tausende Gäste in die Stadt
strömten. Bei herrlichen Frühherbstwetter
zogen bereits am Morgen Herolde und Trommler
durch die Straßen, um die Bürger
zu wecken. Als ob die überhaupt schlafen
würden, denn jeder der laufen konnte,
reihte sich in den Festzug ein. Vom Wiesengrund
böllerten später die Kanonen
von Traditionsvereinen und die Flintensalven
der angereisten Schützengilden. Punkt
elf Uhr setzte sich der kilometerlange
Festzug vom Bollensdorfer Weg aus bis
zum Gutshaus in Bewegung. Die ohnehin
nicht breiten Bürgersteige waren
dicht gefüllt und durch das Spalier
der Zuschauer zog die Geschichte der Stadt
in sechzig bunten Bildern. Angeführt
von Trommlern und Herolden mit den Wappen
der Stadt folgten die Honoratioren Altlandsbergs
mit den Ehrengästen, allen voran
Mathias Platzek, dem Ministerpräsidenten
des Landes. Der Heimatverein verkörperte
den Freiherrn Otto von Schwerin und Gefolge,
der sich um die Stadt in ihrer heutigen
Gestalt verdient gemacht hat. Müller,
Bäcker Töpfer und Imker in historischen
Kostümen stellten jene Handwerke
dar, die typisch für Altlandsberg
waren. Beeindruckend die Ritter, Mönche
und Falkner, die Schulklasse um das Jahr
1900, die Badestube und die Befreier des
Generals Bersarin von 1945. Den eindrucksvollen
Schluss bildeten schon weit nach Mittag
die Schäfer mit ihrer vielköpfigen
Herde und den Hütehunden, nicht weil
diese Pfennigsucher und Landschaftspfleger
heute in Altlandsberg keine Bedeutung
mehr hätten, im Gegenteil. Nur waren
nach ihnen die Straßen nicht mehr
begehbar und mussten gründlich gereinigt
werden.
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