Vom landschaftlich reizvollen Gamensee
im Gamengrund schwärmte schon Fontane.
Busse und Sonderzüge brachten in
den 30ger Jahren des vorigen Jahrhunderts
an den Wochenenden die Berliner in Scharen
nach Tiefensee. Dort lüfteten die
Ausflügler den Großstadtmief
aus, machten Picknick in der Natur oder
ließen es sich in einer der sieben
Gastwirtschaften gut gehen. Bereits 1925
eröffnete hier die erste Jugendherberge.
Aber das alles ist Geschichte der kleinen
idyllisch gelegenen Gemeinde links und
rechts der B 158, in der es trotz der
wichtigen, kreuzenden Chausseen zwischen
Strausberg und Eberswalde, Berlin und
Bad Freienwalde weder einen Markt noch
eine Kirche gibt und die seit 2003 zu
Werneuchen gehört. Heute versuchen
engagierte Bürger um den Ortsbeirat
und den Heimatverein ein Touristikkonzept
umzusetzen, um Arbeitsplätze zu schaffen,
Gewerbe für die landwirtschaftlich
geprägte Siedlung anzuziehen und
vor allem wieder Ausflügler, die
vielleicht länger als einen Tag bleiben.
Von Tiefensee
nach Sternebeck
Ein Camping-Platz, der Wanderweg um zahlreiche
Waldseen und die Attraktion der Draisinenbahn
von Tiefensee nach Sternebeck mit der
Gaststätte "Zu den Draisinen"
sind die Kernpunkte, um die sich weiteres
aufbauen läßt. Die Tradition
des Heiratsmarktes zu Himmelfahrt wurde
wiederbelebt, ein die Besucher aus nah
und fern anziehendes Familienfest, getragen
von Heimatverein und Freiwilliger Feuerwehr.
Eine Bungalowsiedlung für Urlauber
ist im Aufbau und es gibt weitere Ideen.
Die Hauptstraße trägt den Namen
des sozialdemokratischen Pädagogen
Adolf Reichwein, einst Schulleiter in
Tiefensee, der sich an Plänen des
Wiederstandes um Graf Stauffenberg gegen
Hitler beteiligte und 1944 hingerichtet
wurde. An der Hauptstraße liegen
eine Gärtnerei, die im Jahre 2007
ihr 100jähriges Bestehen feiert und
eine Landwirtschaft mit Hofladen.