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Die spätromanische
Kirche
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Es ist wohl eines der schönsten
Dörfer im Barnim, das zwischen Bernau
und Werneuchen gelegene und von der Landwirtschaft
geprägte Schönfeld. So hat eine
Agrar-GmbH das Erbe der LPG angetreten
und züchtet traditionel Saatgut und
Schweine, ein paar Reiterhöfe bieten
Pferdepensionen, Reitunterricht und Kutschfahrten
an und es wird gescherzt, dass Schönfeld
mehr Pferde als Einwohner zählt.
Der Friesenhof lädt nicht nur zum
Selbstpflücken von allerlei Beeren
ein, sondern veranstaltet alljährlich
auch eine zünftige Sonnenwendfeier
mit Lagerfeuer, Jagdhornbläsern,
Wildschwein am Spieß, selbstgebackenem
Brot und selbstkreierten Likör. Ein
kleines, umtriebiges Unternehmen für
Putztextilien, ein Süßwarengroßhandel
und einige ortsansässige Handwerker
und Gartenbauer sind ein bescheidener
Gegenpol in der agrar-dominierten Gemeinde.
Große Hofanlagen aus dem 19. und
20. Jahrhundert präsentieren zur
Hauptstraße liebevoll restaurierte
Scheunen und Bauernhäuser, die davon
zeugen, dass mit Fleiß auch auf
märkischem Acker bescheidener Wohlstand
möglich war. Fördermittel wurden
sinnvoll genutzt, und so hat nicht nur
die Freiwillige Feuerwehr ein neues Domizil,
sondern ordentlich gepflasterte Gehwege
und eine ansprechende
Dorfbeleuchtung belegen heimatverbundenes
Engagement in der 460-Seelen-Gemeinde.
Abgabenpflichtig dem Kloster Chorin zugeordnet,
erschien Sconenvelde erstmals 1335 in
einer lateinischen Urkunde. Doch weisen
Dokumente und Funde darauf hin, dass die
Besiedelung durch Bauern aus dem Rheingebiet,
Franken, Thüringen und Sachsen schon
nach der Vertreibung der Slawen im 12.
Jahrhundert erfolgte. Die Wehrkirche in
der Mitte des typischen Angerdorfes, ein
trutziger Bau aus Granitquardern, diente
zum Schutz der Dörfler ebenso wie
zur geistigen Erbauung. Der Kirche gegenüber,
am idyllischen Dorfteich, wo die Angler
der "Goldenen Flosse" natürlich
nicht stippen, liegt das kommunikative
Zentrum des Dorfes, der Tante Emma Laden.
Dort bekommen die Schönfelder nicht
nur alles, was sie so täglich brauchen,
von Zeitungen bis zum kalten Buffet für
Familienfeiern, hier trifft sich die reifere
Generation gern, um Neues zu erfahren
oder einfach nur so zu plauschen.
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