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Entree zum Kosten
und Kaufen
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Vor zehn Jahren kaufte Dr. Ronald Schulz
den ziemlich heruntergekommenen und leerstehenden
Hof in Krummensees Dorfstraße. Die
Einheimischen schüttelten verwundert
den Kopf, als sie hörten, dass der
studierte Lebensmitteltechnologe im Kuhstall
nicht etwa Färsen aufziehen, sondern
exotische Pilze produzieren wollte. Solche,
die nicht in Wald und Wiese wachsen, sondern
die es schon seit tausend Jahren in China
gibt. Dazu wurden Restgebäude und
Stallungen abgerissen oder um- und ausgebaut.
Vor fünf Jahren wurde schließlich
ein neues Gebäude fertiggestellt,
das sich harmonisch in das Ambiente des
Hofes einfügt und die Erzeugung von
vorzüglichen Speisepilzen, auch Pilzbrut
unter Reinraumbedingungen gestattet. Ein
steriles Substrat aus Buchenspänen
und Getreide wird mit Pilzbrut geimpft,
die im Labor gezüchtet wurde. Diese
Pilzbrut geht in handlichen Paketen in
den Handel für alle, die eigene Shii-take,
Igelstachelbärte oder Ling Zhi heranwachsen
sehen wollen.
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Kultivierte Shii-take
reifen in klimatisierten Zuchträumen,
die einmal Kuhstall waren
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Es dauert rund vier Monate, bis das
Pilzmycel, der eigentliche Pilz, das Substrat
durchsetzt hat. Dann aber schießen
bei guter Be-leuchtung die Fruchtkörper
etwa zweieinhalb Zentimeter pro Tag und
man kann eine Woche lang ernten. Dr. Schulz
und seine Frau sind sich der nachgesagten
und in der traditionellen chinesischen
Me-dizin nicht wegzudenkenden Heilwirkung
ihrer ökologisch erzeugten Pilze
bewußt.
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Pilzbrut vom Austern-
und Kräuterseitling, von Shii-take
und Braunkappe gibt es für
Selbstzüchter im Kilopaket
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Auf Berlins Ökomärkten, aber
auch im Hofladen können am Wochenende
Frischpilze, getrocknete Pilze, Pilzessig,
Pilzschnaps, Pilznudeln und Pilzsalz sowie
Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel
erworben werden. Shii-take senkt als Heilpilz
sowohl den Blutdruck als auch den Cholesterinspiegel
und stärkt das Immunsystem. Ling
Zhi-Pilze können das alles auch,
werden aber zudem vor allem in der Krebsnachsorge
und gegen Nebenwirkungen der Chemotherapie
verordnet. Igelstachelbart verwendet die
Naturmedizin mit Erfolg bei Erkrankungen
des Magens und der Speiseröhre und
das Judasohr fördert die Durchblutung
und wird deshalb angewandt bei Trombosen.
Alljährlich in der zweiten Juniwoche
zur "Brandenburger Landpartie"
und zum Herbstfest am 3. Oktober können
interessierte Besucher und Gruppen den
Pilzhof besichtigen. Für alle, die
das virtuell machen wollen: www.pilzhof.de
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