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Kunstwerke
wie diese Rosenlaterne als Straßenbeleuchtung
in Eichwalde?
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Da wäre beispielsweise, um charakteristisches
zu benennen, Sergej Alexander Dott. Der
45jährige Bildhauer ist weit über
die deutschen Landesgrenzen hinaus bekannt.
Seine künstlerischen Spuren hinterließ
der Deutschrusse auch in Japan, Venezuela,
Spanien, Frankreich und Österreich.
Hierzulande schwärmen sowohl Experten
als auch "Kunstbanausen" von
den unkonventionellen, extravaganten Ideen
des Bollhagen- und Hrdlicka-Schülers:
lebensgroße, laufende Kühe
an Fassaden, Neon-Spruchweisheiten an
Häuserwänden, 85 überdimensionale,
teils Geräusche machende Kunstharz-Rosen
auf dem Potsdamer Platz (die größte
mit einem Durchmesser von 3,40 Meter und
200 Kilogramm schwer, die kleinste etwa
einen Meter groß). Eichwalde war
für drei Jahre sein Zuhause. Anfang
2004 hat er seine Lebens- und Arbeits-Zwischenstation,
die sanierungsbedürftige Villa eines
Freundes verlassen. Dort, in Haus und
Garten Skulpturen, Materialien, Skizzen
und Reste von ehemaligen Projekten, angefangene
Kunstwerke, Wildwuchs an Bäumen,
Sträuchern und Gras - ein wahrhaft
kreatives Chaos. Das passt zu Sergej Dott.
Denn auch er legt sich nicht fest, fotografiert,
malt, bildhauert, gießt, biegt,
schnitzt - nach Lust, Laune und finanzieller
Lage. "All das hat doch mit Leben
zu tun, und Kunst ist Leben", begründet
er mit verschmitztem Blick sein künstlerisches
Credo. "Ich will mich da auch nicht
festlegen, das ist nicht mein Charakter."
Dott denkt sich etwas aus und legt los.
So einfach ist das. "Alles andere
kommt doch während der Arbeit. Mein
Körper produziert dann die nötige
Kreativität, ich muss mich da nicht
sehr bemühen!" Bestes Beispiel
- seine Beleuchtungs-Idee für die
Straße, in der er wohnt. Beim Transport
seiner Kunstharz-Rosen stand dem LKW leider
eine Straßenlaterne im Weg! Und
was macht Dott? Er beichtet bei Versicherung
und Gemeindeverwaltung und schlägt
gleichzeitig den künstlerischen Weg
ein: "Diese eine Laterne ersetze
ich erstmal durch die Menschen-Skulptur
in meinem Garten. Der Mann bekommt auf
seine ausgestreckten Arme ein leuchtendes
Ei. Später dann, wenn die Gemeinde
zustimmt, werden alle acht Laternen der
Paul-Merker-Straße beleuchtete Kunstwerke
sein. Jede Laterne ein anderes."
So ist Sergej Alexander Dott. Einer der
vielen besonderen Menschen, die typisch
für Eichwalde sind.
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