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Meisterkoch
Fleischmann ist seit 1958 am Scharmützelsee
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Mitautor zahlreicher
Kochbücher
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Vereinsköche,
die Sieger in Altranft
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Eine Kochmütze tanzt bildlich auf
zwei Wellen. Das ist das Symbol des 1992
gegründeten Vereins der Köche
Scharmützelsee und Umgebung e.V.
Beim mittelalterlichen Kochen im brandenburgischen
Museumsdorf Altranft belegten die Gastronomen
unlängst mit einem Originalmenü
aus dem Jahre 1625 den ersten Platz. Trotz
harter inländischer und polnischer
Konkurrenz und sehr zur Freude von Achim
Fleischmann, der in der Jury saß.
Ansonsten ist der 65jährige Vorsitzender
des örtlichen Vereins der Kochmützenträger
und Wirt des Gasthauses am Dachsberg in
Bad Saarow.
Als Vorreiter von Gerichten vom heißen
Stein gehört diese Zubereitung heute
noch zu den Hausspezialitäten beim
Meisterkoch neben typisch regionalen Essen,
vom gekochten Ochsenpökelfleisch
in Meerrettichsoße mit roten Beten
und Butterkartoffeln über Zanderfilet
in Eihülle bis zur gebeizten Hirschkalbskeule
in Pilzrahmsoße mit Preiselbeerrotkohl
und Klößen.
Die gut drei dutzend Vereinsmitglieder,
vom Lehrling bis zum Meisterkoch und Küchenmeister,
haben sich besonders der Pflege der einst
armen brandenburgischen Küche, die
durch die Hugenotten veredelt wurde, auf
ihre Kochmützen geschrieben. Was
für Achim Fleischmann nicht selbstverständlich
ist, hat doch der gebürtige Sachse
sein Handwerk in den Fünfzigern im
berühmten "Auerbachs Keller"
in Leipzig gelernt. Der Verein veranstaltete
Lehrgänge zur brandenburgischen Küche,
popularisierte das Kochen mit heimischen
Produkten, die vor der Haustür wachsen.
So zaubern sie fantasievolle Gaumenfreuden
mit Fisch, Waldpilzen und natürlich
Kartoffeln. Vom lebhaften Erfahrungsaustausch
profitieren die Köche und vor allem
ihre Gäste.
Das bunte Vereinsleben reicht vom Muschelessen
in vielen Variationen, dem Test von Grundfonds,
Selbstgekochtes gegen die Produkte großer
Firmen bis zu Exkursionen zur einer Straußenfarm
und einer Konfiserie. Beliebt sind die
Kegelnachmittage im März, um körperlich
fit zu bleiben und das festliche Weihnachtsmenü,
bei dem die angehenden Köche des
Vereins gefordert sind.
Dafür sorgt schon der Vorsitzende,
denn Fleischmann ist Träger des "Goldenen
Kleeblatts" und der Verdienstmedaille
des Verbandes der Köche Deutschlands.
Das Urteil des Gastwirts wird zudem als
Vorsitzender der Prüfungskommission
für Küchenmeister im Kammerbezirk
Frankfurt Oder geschätzt. "Ich
bin mit der Kochkunst verheiratet",
sagt der Junggeselle Achim Fleischmann
lächelnd in breitem Sächsisch
und macht nicht den Eindruck, dass er
je etwas anderes gewollt hat.
Hochzeitsmenü der Tochter
des Ritters Löschebrand 1625:
Vorspeise: Geselchtes vom Schwein mit
Meerrettich und Roggenbrot
Hauptgang: Lammhaxe mit Kraut und Rübchen
Dessert: Apfelspalten in Met
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