Amt Scharmützelsee
 
     
     
 
 

Diensdorf-Radlow

 
 
Für diese schmucke Heimatstube haben viele fleißige Hände des Dorfes kräftig angepackt

In der vom kalten Ostwind geschützten Bucht des Sees, so belegen das vorgeschichtliche Bodenfunde, siedelten schon vor 3.400 Jahren Fischer. Im 15. Jahrhundert erscheinen erst Radlow (1445) und Diensdorf (1490) in alten Chroniken. Über die Geschichte der Gegend wie auch über lohnende Wanderziele und Veranstaltungen kann man in der Heimatstube viel erfahren, die in der alten, liebevoll restaurierten Schulscheune ein reizvolles Ambiente fand. Von 1634 bis 1802 gehörte Radlow zu den Löschebrandschen ertragreichen Gütern.
Wo sich heute die Wiesen des Badestrandes Diensdorf erstrecken und sich am Hafen vertäute Segelboote sanft in den Wellen das flachen Wassers wiegen, befand sich noch bis 1920 der Verladesteg der Ziegeleien. Denn neben Fischerei, Schifffahrt und Landwirtschaft war das Ziegelbrennen lange Haupterwerbszweig der Dörfler. Die trutzige Spandauer Zitadelle und hunderte altberliner Häuser entstanden aus hiesigen Ton. Auch die überwiegend roten Backsteinhäuser des Doppelortes dokumentieren die blühende Ziegelzeit. Mit Saarow im Norden des 11,5 Kilometer langen Sees erwachte auch Diensdorf zu Beginn des 20. Jahrhundert aus dem märkisch beschaulichen Schlummer. Eine Bootswerft entstand, das klimatisch günstige Dorf zog Wassersportler und Urlauber an. Seit 1961 als Doppelort zusammengelegt, entwickelten sich die beiden Ortsteile zu Zentren des sanften Tourismus mit gepflegten Pensionen und kleinen Hotels, entfernt vom lebhafteren Saarow. Das Storchennest auf dem Schornstein am ehemaligen Gutsschloss, das heute sanierte moderne Wohnungen beherbergt, ist ein weiterer Beleg für die Idylle des Ortes, mit heute 562 Einwohnern. Nur wenige Meter entfernt öffnet sich der Schilfgürtel am Strandbad Radlow mit seiner modernen Steganlage und einem Abenteuerspielplatz und gibt den Blick auf den See frei. Doch seit alter Zeit warnen die Mütter ihre Sprösslinge vor fremden Kindern, denn als diese pflegten die Nixe des Sees mit den Dorfkindern zu spielen, um sie in das Wasser zu locken.
Das Dorfleben hat mit dem Fest "Rund um das Osterei", dem Kunsthandwerker- oder Hobbymarkt und dem Novemberbasar außerhalb der Saison Höhepunkte. Aus Diensdorf führen Katzenkopfpflasterwege in eine reizvolle, von der Eiszeit modellierte Landschaft. Durch lichte Buchenwälder und weite Kiefernwälder, in denen schmackhafte Pilze noch immer reichlich wachsen, die in den Gaststätten des Ortes zur Saison, wie auch der frisch gefangene Fisch die Speisekarten adeln.

 

 

 
Vorwort
Der Markgrafenstein
Fontane und das Rad
Bad Saarow
Diensdorf-Radlow
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Kulinarischer Ausflug
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