Amt Scharmützelsee
 
  Fontane war überwältigt  
     
 
 

Der Nix, Fontane und das Rad Scharmützel

 
 
Rund um den idyllischen See auf Fontanes Spuren
Ein fast olympisches Segelrevier
Verwunschene Nixenplätze
Zwei Bauern mähten am Ufer des Scharmützelsees Gras, als aus dem Wasser Rauch aufstieg. "Da backt der Nix Kuchen", sagte einer zum anderen. Und tatsächlich erschien ein Nix mit einem prächtigen Napfkuchen. "Esst den Leckerbissen ganz auf, aber lasst ihn ganz, sonst kostet es euch den Hals", rief der Nix und tauchte unter. Die Mäher, klug wie alle Märker, schnitten den Kuchen in der Mitte völlig aus und ließen nur den Rand stehen. "Das hat euch der Teufel gelehrt!", rief der Nix, der sich betrogen sah, verschwand und war nie wieder gesehen. Das war vor genau 333 Jahren.
Aber der fischreiche See, das "märkische Meer" und die Seenkette zogen schon viel früher in der Jungsteinzeit erste Siedler an, Fischer, Ackerbauern und Viehzüchter. Funde belegen Siedlungen germanischer Stämme, die abwanderten und Platz machten für slawische Einwanderer.
Im 12. Jahrhundert ziehen deutsche Bauern, Handwerker und Kaufleute ins Gebiet rings um den großen See. Als Theodor Fontane von Fürstenwalde aus mit dem Fuhrmann Moll zu Ostern 1870 auf Spuren der Ritter Löschebrand, denen einmal das ganze "Scharmützel" gehörte, durch das Land fahren wollte, sagte der unwirsch: "In Saarow, Herr Apotheker, is nichts, das kenn ich, und hier in Pieskow is gar nichts!" Doch Fontane spazierte von der Nordspitze des Sees zum heutigen Dorf Saarow und war überwältigt: "Ein wundervoller Weg; über dem blauen Wasser wölbte sich der blauere Himmel, und zwischen den spärlichen Binsen, die das Ufer einfassten, hing ebenso spärlicher Schaum der in dem scharfen Ostwinde beständig hin und her zitterte. Nirgends ein Fischerboot, das Netze zog oder Reusen steckte, ja kaum ein Vogel der über die Fläche hinflog. Oft hielt ich an, um zu horchen, aber die Stille blieb, und ich hörte nichts, als den Windzug in den Binsen und das leise Klatschen der Wellen."
Wie würde sich der märkische Dichter heute wundern, wenn weiße Segel in großer Zahl über den See bei Regatten dahinfliegen, wenn Drachenboote im Takt der Trommeln ein Spektakel für hunderte Schaulustige am Ufer bieten oder tausende Radler aus allen Himmelsrichtungen zum Rad Scharmützel am großen See treffen.
Das Amtsgebiet rund um den Scharmützelsee, nur eine knappe Autostunde von Berlin entfernt, ist schon heute ein touristische Kleinod von 12.748 Hektar mit 8.650 Einwohnern, die tausenden Wanderern und Reitern, Wassersportlern und Golfern, Kurgästen und Urlauberfamilien freundliche Gastgeber sind.
 
Vorwort
Der Markgrafenstein
Fontane und das Rad
Bad Saarow
Diensdorf-Radlow
Langewahl
Reichenwalde
Wendisch-Rietz
Lebensrettende Libelle
Kulinarischer Ausflug
Tourismus
 
 
 
 
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