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In der Kirche
von Bad Saarow
heiratete Boxweltmeister Max Schmeling
Filmstar Anny Ondra
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Bäderarchitektur,
das Parkcafé
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Blick auf das
Zentrum des Ortsteils Neu Golm
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Das Heilbad gründet sich auf unterirdische
Schätze. Lange wurde der weiche,
rote, braune und grünlich gefärbte
Ton für Töpferzwecke abgebaut.
Aber erst im 19. Jahrhundert entstanden
Ziegeleien, für Berlins neue Fabriken
und Mietskasernen. Beim Erschließen
neuer Felder stieß man auf Braunkohle
in den Ortsteilen Silberberg und in Petersdorf.
Um Ziegel und Kohle in die preußische
Residenz zu schiffen, wurde 1862-65 der
Rietzer Graben zum Storkower Kanal ausgebaut.
Im Gegenzug brachten Dampfer erste Sommerfrischler
aus Berlin ans märkische Meer. Nach
Hotels und Gaststätten entstanden
erste Sommerhäuser und 1905 ließ
die Landbank nach Plänen des Gartenarchitekten
Lesser am Nordufer eine elegante Kolonie
mit Villen und prächtigen Landsitzen
bauen, die heute Bad Saarow so anziehend
machen. Einmal aus dem Schlummer geweckt,
entstanden in der romantischen Landschaft
Straßen, Chausseen und Parks. 1911
wurde ein Sanatorium gebaut, so dass mit
der Eisenbahn nach 1912 Saarow Ausflugziel
und Genesungsort war. Bereits 1914 wurde
das heilkräftige Moor aus den Wierichwiesen
angewandt. Das historische Moorbad beherbergt
heute das SaarowCentrum, die Gästeinformation,
eine Hobbythek und Bibliothek. Zum "reizvollsten
nördlichen Heilbad" mit Kurbetrieb
avancierte nun schon Bad Saarow durch
die Erschließung der Chlor-Kalzium-Solequelle
in 175 Metern Tiefe, die ein Wünschelrutengänger
gefunden haben soll. Seit 1996 sprudelt
aus 457 Metern eine zweite Solequelle.
In den "Goldenen Zwanzigern"
suchte Prominenz aus Politik, Kunst und
Sport am See Ruhe und Entspannung vom
quirligen Berlin, zu jener Zeit die aufregendste
Metropole Europas. Unter ihnen die UFA-Stars
Käthe Dorsch, Victor de Kowa, Harry
Liedke und mit ihrem Mann, dem Boxweltmeister
Max Schmeling die schöne Anny Ondra.
Hier kurierte auch der russische Schriftsteller
Maxim Gorki sein Lungenleiden und schrieb
"Die erste Liebe" und "Erinnerungen".
Nach dem zweiten Weltkrieg nutzte die
Rote Arme das Sanatorium und den Kurpark,
später entstand ein Zentrales NVA-Armee-Lazarett.
Erst nach der Wende und dem Abzug der
sowjetischen Streitkräfte konnte
die Gemeinde Saarow beginnen, das Kurgelände
direkt am Scharmützelsee mit seinen
Villen und Parkanlagen, dem Moorbad und
der Quelle zum Herzstück eines modernen
Kur- und Erholungsortes auszubauen. Der
Lohn war 1998 die Anerkennung als staatliches
Heilbad, dessen Gesundheitszentrum und
die Saarow-Therme 1999 vollendet wurden.
Im Kultursommer bieten der Kunstmarkt
Interessantes und das "Theater am
See" und "Die Bühne"
am Bahnhof ein abwechslungsreiches Programm.
Saarow ist übrigens Deutschlands
einziger Ort mit Golf als Schulsport,
und Segler , Golfer und Reiter kommen
auf weltmeisterlichen Kursen, Greens und
Parcours auf ihren Spaß und ihre
Kosten.
Der Ortsteil Petersdorf zwischen den Rauener
und Dubrower Bergen ist der Vorgarten
von Bad Saarow.
Das Straßendorf, das schon 1463
erwähnt wurde, wächst nun die
Hügel hinauf, an denen um 1680 noch
Wein in der Sonne reifte. Mit der Braunkohle
der Grube Gnadenreich 1843 entwickelte
sich der Ort, der heute 465 Einwohner
zählt, nette Pensionen hat, ein Strandbad
am Petersdorfer See mit der fast kilometerlangen
Wasserski-Seilbahn. Im See soll an Vollmondnächten
um Mitternacht ein Schneiderlein zappeln,
das von bezechten Gänsen durch die
Luft getragen wurde.
Inmitten von Feldern und Wäldern
liegt der Ortsteil Neu-Golm. Das schon
1418 erwähnte Dorf überragt
die massige Kirche mit dem Wehrturm aus
Feldsteinen aus dem 15. Jahrhundert, in
dem noch heute eine Glocke erklingt, die
1553 gegossen wurde. In unmittelbarer
Nachbarschaft haben die Neu-Golmer eine
alte Scheune 1997 in eine schmucke Heimatstube
für Dorffeiern verwandelt. Die Golmer
Dubrowberge sind ein beliebtes, pilzreiches
Wandergebiet.
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Das
Mineralwasser ist kräftig salzig,
wirkt bei Herzschwäche, Nervenschwäche,
Magen- und Darmproblemen, Leber- und
Milzschwellungen, gleicht Kalkmangel
aus und erhöht die Widerstandskraft.
Es enthält vor allem Natrium,
Chlor, Kalzium, Magnesium, Schwefel,
Brom und Jod. |
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