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Stellvertretend für die vier Schiedspersonen in Panketal: Der pensionierte Kriminalbeamte Peter Jakobs |
Deutschlands älteste und erfolgreichste Institution der vorgerichtlichen Streitschlichtung sind die ehrenamtlich tätigen Schiedsfrauen und Schiedsmänner. Seit 1827 in ehemals preußischen Landen und jetzt in zwölf Ländern der Bundesrepublik Deutschland sind sie flächendeckend in puncto vorgerichtlicher Streitschlichtung tätig. „Die meisten Streitigkeiten finden heute unter Nachbarn statt. Der Gartencharakter unseres Ortes ist ein regelrechter Herd für sozialen Unfrieden“, erklärt Peter Jacobs, der als pensionierter Kriminalbeamter sich mit den meisten deutschen Rechtsgrundlagen auskennt. „Man könnte ein ganzes Buch schreiben, worüber sich die Menschen heute streiten. Aber natürlich wird alles sehr diskret behandelt – die Verschwiegenheit der Schiedspersonen ist oberste Pflicht.“ In Zeiten, da das Buch übers Nachbarschaftsrecht zu den Bestsellern der Buchläden zählt, haben Schiedsleute eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Sie können Frieden zwischen den Nachbarn schaffen, Gespräche vermitteln, Vergleiche anstreben und immer nach dem Grundsatz handeln: Schlichten statt Richten. Mit ihrer Arbeit helfen sie oft, weiteren großen Ärger und hohe Kosten zu vermeiden.
Grundlage für diese Arbeit ist die Mitgliedschaft im Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen (BDS e.V.). Diese Vereinigung ist die älteste und über die Jahre auch erfolgreichste Institution der vorgerichtlichen Streitschlichtung. Sie vermittelt den Schiedspersonen durch Fortbildungen in Schiedsamtseminaren die notwendigen Kenntnisse, beispielsweise auch Rechtskenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für die Durchführung von Verhandlungen. Peter Jakobs: „Wir brauchten für dieses Amt keine juristische Vorbildung, doch im Laufe der Jahre und durch spezifische fachliche Fortbildungen innerhalb des BDS, kennen wir uns natürlich in den entsprechenden Gesetzen gut aus. Aber, und das sage ich ganz deutlich, wir führen keine Rechtsberatung durch. Der Ablauf bei uns ist festgelegt und beginnt zunächst mit einem Antrag auf Streitschlichtung. Im nächsten Schritt kommt es zur Ladung der Streitparteien und erst im dritten zur eigentlichen Schlichtungsverhandlung. Kann die Schlichtung erfolgreich gestaltet werden, folgt im letzten Schritt der so genannte Vergleich. Dieser Vergleich ist dann allerdings bindend und hat mit allen Pflichten 30 Jahre Gültigkeit. Ich möchte noch etwas ganz deutlich betonen. Bei uns gewinnt oder verliert keiner.“ Die Schiedsleute versuchen immer die Ursachen zu ergründen, denn die eigentliche Ursache für einen Streit ist nicht immer auch die tatsächliche. In einer Schiedsstelle kann gegen eine verhältnismäßig geringe Gebühr schnell eine vorgerichtliche Entscheidung getroffen werden. „Schneller und die einfachste Lösung ist es jedoch, in den meisten Streitigkeiten ein wenig nachzugeben und sich zu entschuldigen und somit den Frieden wieder herzustellen. Schlichten ist schließlich besser als Richten!“
Sprechstunde:
jeden ersten Dienstag im Monat
17 bis 18 Uhr im Raum 124 des Rathauses
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Tel. 030/94511224
Maleika Grün: m.gruen@panketal.de
Peter Jacobs: p.jacobs@panketal.de
stellvertretende Schiedspersonen:
Elke Al-Saffar: e.al-saffar@panketal.de
Dr. H. Doernberg: h.doernberg@panketal.de
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