|  | Die Zepernicker Feuerwehr wird 100  Jahre – und ist doch eigentlich viel älter                                       
                                        
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                                          | Die Freiwillige Feuerwehr Zepernick um  1916 |  Bereits im Jahr 1756, also bei Beginn  des Siebenjährigen Krieges, schafften Schulze, Pfarrer und Gemeinde  die erste große Feuerspritze für das Domdorf Zepernick an, um gegen  künftige Feuersbrünste gewappnet zu sein. Der Schmied Wegener hatte  sie zu warten und musste „bei feuers noth die Spritze dirigiren“.  Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass 1772 der unmittelbar  neben der Schmiede gelegene Zepernicker Krug niederbrannte. Die  näheren Umstände sind leider nicht überliefert. Dank Feuersozietät  konnte der Krüger Bolle sein mit 1.000 Talern versichertes Haus  alsbald wieder aufbauen. 1829 wurde eine neue „Feuersprütze“  angeschafft, was laut Domkapitelakten nicht ganz ohne „Mißlichkeiten  und Ärgerlichkeiten“ über die Bühne ging, denn die Kostenumlage  muss wohl unter den Bauern und Kossäten für einigen Zwist gesorgt  haben.
 
                                        
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                                          | Grundsteinlegung für das Zepernicker  Gerätehaus 2005 |                                        Wie dem auch sei, die Geschichte der  Brandbekämpfung beginnt nicht erst vor 100 Jahren, als Zepernicker  Einwohner im Juni 1913 einen Feuerschutzverein gründeten. Die  technische Ausrüstung bestand zur damaligen Zeit aus einer Motor-  und einer Handdruckspritze. Mit Pferden, die die Bauern zur Verfügung  stellen mussten, wurden die Spritzen zum Einsatzort gezogen. 1928  wurde das erste Motorfahrzeug angeschafft, wodurch sich die  Einsatzschnelligkeit um ein Vielfaches erhöhte. Während des Zweiten  Weltkrieges war die Zepernicker Wehr häufig zur Brandbekämpfung in  Berlin eingesetzt. Da viele Männer eingezogen waren, übernahmen  Frauen den aktiven Dienst. Gegen Ende des Krieges wurde eine  Jugendgruppe gegründet, um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.  Auch heute ist die Ausbildung des Nachwuchses in der Jugendfeuerwehr  ein fester Bestandteil der ehrenamtlichen Arbeit der Kameraden. Nach  vielen Jahren der provisorischen Unterbringung – seit 1968 in einem  umgebauten Stall des ehemaligen Kruges – hat die Zepernicker  Feuerwehr mit dem neuen Gerätehaus in der Neckarstraße nun ein  modernes, gut ausgestattetes Domizil.                                       Auch die Schwanebecker Feuerwehr wird  mindestens 80 Jahre                                       
                                        
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                                          | Alex Platow |  
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                                          | August Mettler |  In Schwanebeck wütete 1759 der wohl  verheerendste Brand der Dorfgeschichte. Ein kräftiger Südwestwind  fachte das Feuer an, das in der Dorfstraße 7 – ausgerechnet am  heutigen Sitz der Feuerwehr – ausgebrochen war. Alle nördlich  gelegenen Häuser und Stallungen, schließlich das halbe Dorf, fielen  der Feuersbrunst zum Opfer. Wann die Schwanebecker sich erstmals eine  Feuerspritze zulegten, ist nicht überliefert, zumal die Aktenlage  hier dürftiger ist als die zur Nachbargemeinde Zepernick. Die im  Dorf gelagerten Gemeindeakten vernichtete bei Kriegsende ein Feuer.  Zu diesem Zeitpunkt war bei Einsätzen in Berlin, zu denen auch die  Schwanebecker verpflichtet waren, fast die gesamte vorhandene  Löschtechnik abhanden gekommen.  
                                        
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                                          | Seit zehn Jahren haben die Kameraden in  Schwanebeck mehr Platz |  Die offizielle Geburtsstunde der  Freiwilligen Feuerwehr Schwanebeck war am 27. August 1933. Vorher gab  es allerdings bereits einen Feuerwehrverein, der über eine  Handdruckspritze verfügte. Diese war auf einen Wagen mit  eisenbereiften Rädern montiert. In der Mitte war ein Wasserbehälter  mit einigen hundert Litern Fassungsvermögen. Die Spritze wurde  mittels zwei Hebelarmen von den „Wassermännern“ betätigt. Das  Wasser wurde von den Gehöften, aus Brunnen und Teichen herangeholt.  Damals benutzte man Hanfschläuche und -eimer, die bei Nässe quollen  und dadurch dicht wurden. Jedes Gehöft war überdies verpflichtet,  eine lange Leiter und einen Einreißhaken mit langer Stange zur  Brandbekämpfung vorzuhalten. Mit Gründung der Freiwilligen  Feuerwehr wurde die alte Handspritze durch eine Motorspritze ersetzt.  Erster Wehrführer war Alex Platow, Stellmacher im Dorf. Die  Entstehung der Siedlungen rund um den Dorfkern stellte die Feuerwehr  in den darauf folgenden Jahren vor neue Herausforderungen, wuchs das  Einsatzgebiet doch stetig an. Nach dem Krieg wurde Oskar Gruhn mit  der Gründung einer neuen Feuerwehr beauftragt. Der Neubeginn 1948  gestaltete sich schwierig, denn es mangelte an allem. Zu dieser Zeit  wurde August Mettler, der Dorfschmied, Mitglied der Feuerwehr. Mit  seinem handwerklichen Geschick, seinem Tüftlergeist und seinem  unermüdlichen Einsatz hat er sich um die Belange der Schwanebecker  Feuerwehr besonders verdient gemacht. Für die Fahrten zum Einsatzort  stellte er seinen Opel P4 zur Verfügung. Erst in den 60er Jahren  erhielten die Kameraden einen Lkw zum Transport von Technik und  Mannschaft. In den 70er Jahren fasste man den Beschluss, eine Scheune  in der Dorfstraße 7a zum Feuerwehrdepot auszubauen. 1989 konnte  endlich die feierliche Übergabe stattfinden. Seitdem hat sich in  Schwanebeck viel getan. 2001 wurde der Grundstein für den  Erweiterungsbau der Feuerwache gelegt. Zum 70-jährigen Bestehen  wurden die neuen Räumlichkeiten eingeweiht. 
   
   
   
   
 
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