|
|
Das Jahr 2006 steht ganz im Zeichen der
Jubiläumsfeiern der Stadt Pritzwalk.
Innerhalb dieser Festtage werden die Pritzwalker
einen ihrer größten Schätze
zu sehen bekommen - den legendären
Silberfund.
Der Ende des 19. Jahrhunderts in Pritzwalk
entdeckte Schmuckfund befindet sich heute
im Bestand des Kunstgewerbemuseums Berlin.
Das Kunstgewerbemuseum ist das älteste
seiner Art in Deutschland und besitzt,
auch nach den Ver lusten durch den Zweiten
Weltkrieg, eine der bedeutendsten Sammlungen
von europäischem Kunsthandwerk. Das
Museum ist an zwei Standorten untergebracht:
am Kulturforum Berlin-Tiergarten und im
Schloss Köpenick.
Mit Stolz verweist der Leiter des Pritzwalker
Stadt- und Brauereimuseums, Dr. Rolf Rehberg,
dass es sich beim Silberfund von Pritzwalk
um einen der größten und kunsthistorisch
bedeutendsten Schmuckfunde des späten
Mittelalters handelt und dieser zum Stadtjubiläum
erstmals vollständig zu sehen sein
wird.
Die sensationelle Entdeckung wurde bei
Bauarbeiten um 1870 in der Innenstadt
von Pritzwalk gemacht und umfasst mindestens
432 silberne, teils vergoldete Schmuckstücke.
Alles zusammen wiegt das Ensemble etwa
1,5 Kilogramm. Rolf Rehberg hatte intensive
Forschungen und Recherchen betrieben,
um den lange verloren geglaubten Schatz
wieder aufzuspüren. "Das Spektrum
des im Fund überwiegend enthaltenen
Gewandschmucks reicht von aufwändig
mit Edelsteinen, Email oder Niello dekorierten
Spangen über beeindruckende Schließen
in Adler-, Greifen und Löwenform
bis hin zu fein gravierten Aufnähblechen
und verschiedenen Arten von Knöpfen.
Dagegen ist Körperschmuck nur in
relativ wenigen Exemplaren von Armreifen
und Fingerreifen vertreten", heißt
es in einer Vorab-Beschreibung zur Ausstellung.
Im Jahre 1896 erwarb das Kunstgewerbemuseum
Berlin den Silberfund, der dann nach dem
Ende des Zweiten Weltkrieges lange Zeit
erneut als verschollen galt. Erst 1987
wurde er wiederentdeckt: Bei Bauarbeiten
des Köpenicker Schlosses, das im
Mai 2004 wiedereröffnet wurde.
|
Besonders in diesem
Jahr ist das Museum auch bei den
Medien sehr gefragt - Museumsleiter
Dr. Rolf Rehberg gibt bereitwillig
Interviews
|
In enger Zusammenarbeit mit dem stellvertretenden
Leiter des Kunstgewerbemuseums Berlin,
Lothar Lambacher, gelang es nunmehr, fast
alle Stücke zusammenzuführen.
Lambacher erklärt: "Zumindest
was das Mittelalter betrifft, gehört
der Pritzwalker Silberfund mit zu den
wichtigsten Kunstgegenständen in
Europa überhaupt."
Der Schatz wird allerdings nicht in Pritzwalk
verbleiben, sondern wieder in die Hauptstadt
zurückgebracht. Doch aus der gemeinsamen
Forschungsarbeit beider Museen wird ein
aufwändig erarbeiteter und gestalteter
Gesamtkatalog erstellt. Dieser Katalog
enthält ergänzende Beiträge
zur Geschichte und wird ausführlich
die unterschiedlichen Schmuckstücke
sowie Münzen beschreiben und erklären.
Dr. Rolf Rehberg sagt zur Ausstellung:
"Die ausgestellten Stücke Ausstellung
verdeutlichen den hohen künstlerischen
Rang der Goldschmiedearbeiten des Pritzwalker
Silberfundes und überraschen mit
einer Vielfalt von Formen. Sie vermitteln
zugleich interessante Einblicke in die
Lebenswelt der Menschen des 14. Jahrhunderts.
Dem Besucher werden die Funktion und die
Tragweise der Schmuckstücke ebenso
erläutert, wie die handwerklichen
Herstellungstechniken der Goldschmiede.
|
|