Prenzlau
 
     
     
 
 

Zeitreise durch 775 Jahre Prenzlau

 
 
Blick auf die
St.Marien Kirche
Quartier am Sternberg

Zu einem Streifzug durch 775 Jahre Prenzlau laden wir Sie gemeinsam mit Bartholomäus, dem letzten der Mönche des Dominikanerklosters und dem umtriebigen, schelmischen, uckermärkischen Kobold Pucks, ein. In Begleitung der beiden wollen wir Ihnen geschichtsträchtige Plätze vorstellen, Sie ermuntern, in die Historie der Uckermark-Kreisstadt "einzutauchen" und Sie neugierig auf weitere Entdeckungen machen. Also - folgen Sie doch einfach unseren beiden Stadtführern! Erste Station ist das Dominikanerkloster. Wir schreiben das Jahr 1234 - das Gründungsjahr der Stadt. Zu den hier ausgestellten Exponaten gehört die Gründungsurkunde Prenzlaus. Verweilen wir kurz im Kloster. Hier, wo Sie heute interessiert die in den Vitrinen ausgestellten Objekte betrachten, den Klosterschatz von Seehausen bestaunen oder Ihnen beim Anblick der abgeschlagenen Bürgermeisterhände ein leichter Schauer über den Rücken läuft, waren von 1275 bis 1544 die Dominikanermönche zu Hause. Weiter geht es entlang der Stadtmauer. Pucks ist schon einige Schritte vorausgeeilt, seine Stimme dringt herüber und wir erfahren, dass Prenzlau im Jahre 1287 vom brandenburgischen Markgrafen das Privileg erhielt, sich mit einer steinernen Mauer zu umgeben. Stein um Stein entstand im 13. und 14. Jahrhundert die Stadtbefestigung mit ihren Türmen und den Wiekhäusern und umgrenzte fortan in einer Länge von 2,6 Kilometern die Stadt. Wir spazieren entlang der gut erhaltenen und aufwendig restaurierten Stadtmauer in Richtung Heiliggeistkapelle. Im 14. Jahrhundert errichtet, diente sie zunächst als Kapelle des 1321 erstmals erwähnten Heiliggeist-Hospitals. Ab 1899 hatte hier das Uckermärkische Museum sein Domizil, bis die Kapelle 1945 vollständig ausbrannte. Nur ein paar Schritte weiter und wir befinden uns bereits im 15. Jahrhundert, in dessen zweiter Hälfte der Mitteltorturm, der jüngste und schönste Turm Prenzlaus, errichtet wurde. Wenden wir uns jetzt der Marienkirche zu. Nein, wir haben uns nicht in der Zeit geirrt. Natürlich ist bekannt, dass der Vorgängerbau von St. Marien im 13. Jahrhundert errichtet und der heutige Bau 1340 fertiggestellt wurde. Jedoch sind die Turmabschlüsse in jener Form, in der wir sie heute erblicken, dem 16. und 18. Jahrhundert zuzuschreiben. Wir schlagen eine neue Richtung ein und gehen durch die heutige Heinrich-Heine-Straße, durchqueren die Schulzenstraße und betreten linker Hand den alten Kasernenhof und erinnern uns der jahrhundertelangen Garnisonsgeschichte der Stadt, die 1640 mit dem Aufbau eines stehenden Heeres durch den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm begründet wurde. Er war es auch, der nach dem Edikt von Potsdam (1685) die aus Frankreich vertriebenen Hugenotten nach Brandenburg holte und 1687 in Prenzlau eine Garnison aus französischen Einwanderern, die Grand Mousquetaires, stationierte. Biegen wir nun ein in die Steinstraße und gehen einige Schritte bis zum heutigen Rathaus, das um 1841 als Land-Armen-und Korrigendenanstalt erbaut wurde. Bettler und andere Insassen der Anstalt bezeichneten das Haus als "Graupenpalais", wurde hier doch als Hauptmahlzeit eine kaum genießbare Graupensuppe gereicht. Zum Gebäudekomplex gehörten einst ein "Weiberhaus" - der heutige Sitz der Stadtverwaltung - und ein Männerhaus, die jetzige Diesterwegschule, sowie ein Lazarett - das "Uhrenhaus" - in dem nunmehr Bauamt und Wirtschaftsförderung untergebracht sind. Die heutige Baustraße überquerend, finden wir uns im Stadtpark wieder - ein Exkurs in die Anfänge des 18. Jahrhunderts, als hier ein Begräbnisplatz entstand. Der Park kann Geschichte erzählen, befand sich hier doch nicht nur bis 1865 der städtische Friedhof, sondern auch der Jüdische Friedhof, der 2003 von polnischen und deutschen Schülern an alter Stelle wieder kenntlich gemacht wurde. In großen Schritten nähern wir uns dem 20. Jahrhundert und stehen vor der Pestalozzi-Grundschule, die zwischen 1925 und 1927 als Stadtschule 2, gebaut wurde. Sie wollen nun natürlich auch noch erfahren, was Prenzlau an interessanten Plätzen und Bauwerken aus jüngster Zeit zu bieten hat. Deshalb laden wir Sie zu einem Rundgang durch das Quartier am Sternberg, dem Stadtbereich zwischen der Wasserpforte, den alten Kasernen und dem Dominikanerkloster ein. Im Zuge der Neubebauung entstanden hier seit Mitte der 1990er Jahre zahlreiche neue Häuser, die dem Viertel einen ganz besonderen Reiz verleihen. Zu guter Letzt folgen Sie uns noch ans Ufer des Unteruckersees, wo 2005 das neue Seebad, gefördert über das Programm "Zukunft im Stadtteil", seine Pforten öffnete. Im ersten städtischen Familienbad vergnügte man sich übrigens bereits im 19. Jahrhundert. Gewiss, unser Rundgang ist nicht vollständig gewesen. So Vieles gibt es in Prenzlau zu sehen und zu entdecken. Schauen Sie doch einfach im Dominikanerkloster vorbei und verabreden Sie sich zu einem Stadtrundgang mit Pucks oder Bartholomäus. Oder aber Sie nutzen unsere Quelle für diesen Rundgang und lesen selbst im "Prenzlauer Stadtlexikon und Geschichte in Daten" von Jürgen Theil, herausgegeben vom Uckermärkischen Geschichtsverein, nach.

 
 
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