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Gern
besucht: Die Friedgartenkonzerte
mit den "Preußen"
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"Lesezauber"
in der Stadtbibliothek
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Ort
der Kunst: Zahlreiche Ausstellungen
laden ins Kloster ein
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Zehn Jahre "Dominikanerkloster Prenzlau.
Kulturzentrum und Museum" - Es ist
die Vielfalt, die das Kloster ausmacht;
die Verbindung von Altem und Neuem, von
Geschichte und Gegenwart und Zukunft.
Irgendwann in den letzten Jahren wurde
der Begriff des "Gemischtwarenladens"
geprägt. Er trifft zu, bedeutet er
doch die Chance, unterschiedliche Zielgruppen
anzusprechen, sich an Kinder ebenso wie
an Senioren zu wenden, Jugendliche nicht
außen vor zu lassen und denen, die
irgendwo dazwischen mal zu Rock und Jazz
tendieren, dann wieder Brahms oder Mozart
hören wollen, gerecht zu werden.
Immer wieder bieten sich neue Möglichkeiten,
um auszuprobieren, mit Formaten zu experimentieren.
Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück
- auf jene zehn Jahre, seit denen das
Kulturhistorische Museum und das Veranstaltungszentrum
"Kulturarche", die Stadtbibliothek
und das Historische Stadtarchiv gemeinsam
unter einem Dach agieren - so wird deutlich,
dass es Potentiale gab und gibt, die auch
künftig noch viel Spannendes bereit
halten. Es gab zweifelsohne eine ganze
Reihe von "Glanzlichtern" in
dieser Zeit. Da sei erinnert an das erste
Konzert "Musik zur Abendstunde"
nach der Restaurierung des Klosters; Konstantin
Wecker gastierte 1999 im Friedgarten,
die Landesmusikschultage nutzten das Haus
als Veranstaltungsort. Es gab Weihnachts-
und Familienfeste, Jazz und Kabarett im
Kloster sind nach wie vor beliebte Reihen;
ebenso wie "Groschenkonzerte"
mit den "Preußen". Es
gab die "Langen Nächte";
im August 2000 wurde erstmals zum "Kultursommer
im Klostergarten" geladen, die "Kulinarische
Tafel" lockte unter die Friedgartenlinde.
Die Reihe "literatur intim"
des Prenzlauer Kulturvereins war regelmäßig
im Kloster zu Gast; Künstler wie
Barbara Thalheim, Dieter Mann, Jaecki
Schwarz und Annekatrin Bürger, aber
auch Nikolai von Treskow, Gerhard Schöne,
Ursula Karusseit, Tino Eisbrenner und
viele, viele andere traten hier auf. Es
gab die "Kunst im Quadrat";
das Straßentheaterfest "pars
pro toto" lockte auf den Uckerwiek;
"Kunst & Kuriosa" wurden
versteigert, Mimen der Uckermärkischen
Bühnen Schwedt traten im Kloster
auf und bei den "Langen Nächten"
geisterte die einstige Prenzlauer Prominenz
durch die "heiligen Hallen";
es wurden Förderer und Freunde gewonnen.
Die Sparkasse Uckermark und die Ostdeutsche
Sparkassenstiftung unterstützten
Projekte des Hauses und der Uckermärkische
Geschichtsverein gehört zu den langjährigen
Partnern. Im Klostergarten wurde Flamenco
getanzt; Klezmer und jiddische Klänge
erfüllten die Sommernächte.
Die Themenvielfalt der Kultursommerveranstaltungen
- mal sich den Märchen widmend, dann
wieder in Gartenlandschaften blickend
oder die Frage nach dem Himmel auf Erden
stellend - bot immer wieder Überraschendes.
Lässt man die Jahre Revue passieren,
durchstöbert alte Programme, so staunt
man zuweilen ob der enormen Vielfalt des
hier Gebotenen. Allein im Museumsbereich:
Erinnert sei an 100 Jahre Museum, an den
Besucherrekord bei der Motorradausstellung
und die Anne-Frank-Ausstellung, die vom
damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder
eröffnet wurde. 700 Jahre Prenzlauer
Apothekenprivileg wurden gewürdigt,
das erste Kulturland-Projekt im "Preußen-Jahr"
war eine riesige Herausforderung und auch
in den Folgejahren machte das Dominikanerkloster
Prenzlau immer wieder im Rahmen von Kulturland
Brandenburg auf sich aufmerksam. Zuletzt
mit der Ausstellung "Vom Wasser bewahrt",
die nunmehr Teil der Dauerausstellung
ist. Die "Kunst im Friedgarten"
erlebte unter anderem mit den "Künstlergärten"
und dem "Himmel auf Erden" eine
Renaissance und die zahlreichen Ausstellungen
in der Uckermark wirkender und lebender
Künstler sind Ausdruck des schier
unerschöpflichen künstlerischen
Potentials dieser Region. Maler wie Wolfram
Schubert und Eberhard Ugowski, Sigurd
Wendlandt und Bodo Neumüller stellten
hier ebenso aus wie Sigurd Kuschnerus
und Britta Bastian; Skulpturen und Objekte
unter anderem von Axel und Cornelia Schulz,
von Marco Flierl und Claus Lindner, von
Karl Rätsch und Jörg Steinert
weckten das Interesse der Besucher. Die
Liste jener, die hier ihre Arbeiten präsentierten
ist weitaus größer. Sie alle
jedoch haben beigetragen, das Kloster
zu einem lebendigen Ort der Kunst zu machen.
Und dann sind da die Lesungen in der Stadtbibliothek;
die Besuche von Autoren, die aus ihren
Werken lasen, die Schülerprojekte
und der Jugendliteraturwettbewerb der
Uckermark; die Vorleseausscheide der Prenzlauer
Grundschulen und der "Lesezauber",
die "Lauschzeit" im Klosterkeller
und die Reihe "Literatur im Kloster",
zu deren Auftakt Hellmuth Karasek das
Publikum fesselte
Nicht unerwähnt
bleiben darf das Historische Stadtarchiv.
Vor allem auch deshalb, weil es deren
einstiger Leiterin Bärbel Schoenicke
gelang, 2004 die Gründungsurkunde
sowie einen Großteil des Prenzlauer
Urkunden- und Dokumentenbestandes in die
Stadt zurückzuholen, nachdem dieser
auf Grund der kriegsbedingten Auslagerung
jahrzehntelang im Landeshauptarchiv gehütet
wurde. Die "Zeitzeugenbefragungen"
mit Schülern des Geschichtsleistungskurses
der Grabow-Schule gehören zu den
erfolgreichen Projekten ebenso wie die
Durchführung des alle zwei Jahre
stattfindenden bundesweiten Tages der
Archive. Jüngstes Projekt des Archivs
ist die Herausgabe der "Friedhofsbroschüre"
mit einem geschichtlichen Abriss der Prenzlauer
Friedhöfe und der Vorstellung von
Ehrenmalen, Persönlichkeiten und
kulturhistorisch wertvollen Grabmalen.
Das Dominikanerkloster hat sich in und
mit den Jahren entwickelt. Den einst kleinen
Eingangsbereich hat der Besucherservice
mit der KlosterLadenGalerie ersetzt, Möglichkeiten
der Kooperation mit anderen Einrichtungen
wurden genutzt; das Refektorium und der
Friedgarten laden verliebte Paare ein,
sich in romantischer Kulisse das Ja-Wort
zu geben; steigend ist auch die Zahl der
Raumvermietungen. Dass das Haus auch in
der Zukunft viel vor hat, wird beim Blick
auf das Programm für 2009 deutlich.
Seien Sie vor allem dann mit dabei, wenn
am ersten Septemberwochenende "Zehn
Jahre Dominikanerkloster" mit einem
großen Programm gefeiert werden;
seien Sie herzlich willkommen, wenn es
hier immer wieder heißt: "Kultur
und Geschichte in der Uckermark erleben!"
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