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Prenzlaus berühmte
Kinder
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Friederike Luise
von Preußen
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Erich
Schering
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2007 wurde die
Hackert-Büste, die Claus Lindner
im Aufrag des Rotary-Clubs fertigte,
enthüllt
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Schriftsteller,
Autor und Hollywood-Star Armin Müller
Stahl verbrachte siene Kindheit
in Prenzlau
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Keine Frage - mit den Namen "schillernder"
Persönlichkeiten schmücken sich
Städte gern. Man denke nur an Weimar
und seine Klassiker! Alljährlich
strömen tausende Touristen in die
thüringische Stadt, um auf Goethes
und Schillers Spuren zu wandeln
Mit bekannten Namen kann auch Prenzlau
aufwarten. Das Jahr 2007 wurde zum "Hackert-Jahr"
erklärt, wurde der bekannte klassizistische
Landschaftsmaler und Freund Goethes doch
1737 hier geboren. Gern erinnert man auch
daran, dass die spätere Gemahlin
von König Friedrich Wilhelm II, Friederike
Luise, in Prenzlau das Licht der Welt
erblickte. Genannt sei auch (und wieder
ist da der Bezug zu Weimar) Christian
Friedrich Schwan, Freund und Verleger
Schillers. "Es gibt aber auch noch
andere Persönlichkeiten, die es zu
Weltruhm brachten", so Sabine Nietzold,
Leiterin des historischen Stadtarchivs
im Dominikanerkloster. Sie denkt dabei
beispielsweise an Ernst Schering, den
Gründer der Schering AG, der am 31.
Mai 1824 in Prenzlau geboren wurde. Dass
er sich mit seiner Heimatstadt augenscheinlich
verbunden fühlte, belegt die Tatsache,
dass er seine Apotheke in der Berliner
Chausseestraße "Grüne
Apotheke" nannte. "Oder aber
Werner Otto, der Begründer des weltweit
bekannten Versandhauses", setzt Sabine
Nietzold die Reihe fort. 1997 wurde er
mit dem "Preis der Stadt Prenzlau"
ausgezeichnet. In einem Interview mit
der Prenzlauer Zeitung erzählt er
von seinen Erinnerungen an die Stadt der
Kindheit und vom Schlittschuhlaufen auf
dem Uckersee
Einer hat es sogar
bis nach Hollywood geschafft: Armin Mueller-Stahl,
der in Prenzlau Kindheit und Jugend verbrachte.
Wenngleich der bekannte Schauspieler,
Autor und Maler schon früh zu ferneren
Ufern aufgebrochen ist und der Stadt den
Rücken kehrte, so ist sein Name hier
doch immer noch präsent. Beispielsweise
bei der im Herbst im Dominikanerkloster
eröffneten Fotoausstellung "Mein
Prenzlau", in der fotografisch festgehaltene
Erinnerungen von Vergangenem erzählten.
Viele, die in ihren privaten Archiven
gestöbert und Aufnahmen für
die Ausstellung und die beiden in diesem
Zusammenhang entstandenen Kalender beigesteuert
hatten, waren zur Vernissage gekommen;
hatten weitere alte Bilder mitgebracht.
Da fiel plötzlich wieder sein Name:
"Das ist doch der Armin!", sagt
eine Dame beim Blick auf das Bild von
einer Schultheateraufführung. Erinnerungen
kommen auf. So richtig weiß man
nicht, warum er zu den noch immer stattfindenden
Klassentreffen nur einmal und dann nie
wieder kam. "Er wird wohl kaum Zeit
haben. Hollywood und so
", heißt
es. Aber "einen Stahl" sehen
konnte man in der Uckermark durchaus schon
des öfteren.
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Die
"Straßenkinder"
aus der Winterfeldstraße
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Schließlich gelang es dem Kunsthistoriker
und Kunstmäzen Carl Michael Neumann,
Grafiken von Armin Mueller-Stahl in Schwedt
und in Prenzlau in Ausstellungen zu zeigen.
Fündig wird man bei der Suche nach
ihm auch in der Stadtbibliothek im Dominikanerkloster.
Wer mag, kann hier seine Bücher "Verordneter
Sonntag", "In Gedanken an Marie
Louise" und "Unterwegs nach
Hause" ausleihen. In letzt genanntem
Buch beschreibt er den April 1945, erzählt
von den roten Feuergarben, die er über
Prenzlau sah. Und wenn er beschreibt,
was er an Deutschland mag und die gelben
Rapsfelder nennt - ob er dann an die Uckermark
denkt? Hier zumindest denkt man an ihn.
So auch, als sich die "Straßenkinder"
aus der Winterfeldtstraße 2007 treffen.
Da kommen die Erinnerungen wieder auf:
"Wisst ihr noch, wie wir auf dem
Hof Verstecken spielten und die Mutter
von Armin uns über den Balkon in
seinem Zimmer verschwinden ließ?"
Als sehr freundlich haben sie die Mutter
des mit Hollywood-Ehren gekrönten
Mimen in Erinnerung. "Und ihn haben
wir mal auf der Toilette eingesperrt",
triumphieren sie noch Jahrzehnte später
laut lachend. Das waren Kinderstreiche.
Zu gern würden sie ihm heute noch
mal begegnen und ihm sagen, dass es ein
Spaß war und sie ihn nicht wirklich
verärgern wollten. Auf der Suche
nach Armin Mueller-Stahl wird man auch
bei Bodo Frenzel fündig. Der Prenzlauer
ist leidenschaftlicher Sammler von Filmdokumenten.
Ein riesiges Archiv bekannter Fernseh-
und DEFA-Streifen steht sorgsam sortiert
in seinen Regalen. Da ist der Film "Wolf
unter Wölfen", gibt es die "Nelken
in Aspik" - jener Streifen, in dem
Mueller-Stahl zusammen unter anderem mit
Helga Sasse und Eva-Maria Hagen spielte;
die "Wege übers Land" und
"Das unsichtbare Visier", "Die
Flucht" und Frank Beyers Streifen
"Königskinder". Doch Bodo
Frenzel holt noch mehr hervor, präsentiert
Begleithefte zu Filmen, schlägt den
Band "Der geteilte Himmel" auf,
in dem die Höhepunkte des DEFA-Kinos
von 1946 bis 1992 aufgezählt sind.
Auch Armin Mueller-Stahl ist hier zu finden.
Die mehrteilige Filmreihe, in der er Thomas
Mann spielte, fehlt allerdings noch in
Frenzels Kollektion. Und es fehlt noch
eine Grafik von ihm im Museumsbestand.
"Aber das kann sich durchaus ändern,
wenn sich die Gelegenheit zu einem Ankauf
bietet", versichert Museologin Cäcilia
Genschow. Noch schöner wäre
es natürlich, bekäme man die
Möglichkeit, eine ganze Ausstellung
mit seinen Arbeiten im Dominikanerkloster
zu zeigen
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