Unser Panketal
 
  Bahnhof Zepernick  
     
 
 

130 Jahre Bahnhof Zepernick

 
 

Rangierunfall bei Zepernick
Lokomotivehing über der Straße

In der Nähe des Bahnhofes Zepernick kames in der Nacht kurz nach 23 Uhr zu einem eigenartigen Rangierunfall, durch den der Verkehr auf der Schönower Straße schwer gefährdet wurde. Aus noch nit geklärter Ursache fuhr die Lokomotive des Nahgüterzuges 8176 mit mehreren rangierten Güterwagen so heftig gegen einen neben der Eisenbahnbrücke über die Schönower Straße befindlichen Prellbock, daß dieser umgerissen wurde und der Tender der Lokomotive und ein Teil der Maschine selbst bedrohlich über der Straße hing. Der nur leicht an der Hand verletzte Lokomotivführer und der Heizer konneten die Maschine ungefährdet verlassen; da man aber in jedem Augenblick mit dem Absturz der Lokomotive auf die Straße rechnen mußte, wurde der gesamte Fahrzeugverkehr umgeleitet. Bis heute vormittag waren Hilfskolonnen damit beschäftigt, die Tenderlokomotive zu sichern; sie wird abgefangen und dann zurückgezogen werden. Der ebenfalls entgleiste Packwagen konnte in der Nacht wieder auf die Schienen gesetzt werden.

Zeitungsmeldung vom 11. Februar 1938
Im Jahr 2011 jährt sich zum 130. Mal die Eröffnung des Bahnhofes Zepernick. Mit diesem Datum beginnt die Erfolgsgeschichte der Berliner Stadtrandgemeinde „Panketal“, die heute aus den Ortsteilen Zepernick, Schwanebeck und Hobrechtsfelde besteht.

Dabei waren die Voraussetzungen für diese Entwicklung ohnehin schon äußerst günstig: Lag Zepernick doch direkt an der 1842 eröffneten Fernbahnlinie Berlin-Stettin, die für 2.724.000 Taler von der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft gebaut wurde. Schon knapp 40 Jahre später, nämlich 1881, entstand ein Haltepunkt für die damals noch recht kleine Gemeinde Zepernick. Durch die für damalige Zeiten äußerst schnelle Verbindung in die Hauptstadt etablierte sich der Ort schnell zum idealen Wohngebiet für die stressgeplagten Großstädter. Mit Dampf, Ruß und Staub als ständige Begleiter pendelten die ersten Siedler zur Arbeit nach Berlin oder Bernau. Nach dem schnellen Anwachsen des Straßenverkehrs und der hohen Zugtaktung kam es Anfang des 20. Jahrhunderts an den niveaugleichen Bahnübergängen zu chaotischen Verhältnissen. In den Jahren 1905 bis 1916 erfolgte in mehreren Etappen die Hochlegung des Bahndamms von Berlin bis Bernau und die bauliche Trennung der Fern- und Vorortgleise. 1912 wurde dann endlich das nach Entwürfen von Ernst Schwartz und Karl Cornelius gebaute Zepernicker Bahnhofsgebäude eingeweiht. Bereits kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Elektrifizierung der Vorortgleise angegangen. Zunächst sollte die Versorgung mit Oberleitung und 15 Kilovolt/16,7 Hertz gewährleistet werden. Als jedoch die Bauarbeiten schon in vollem Gange waren – bei Pankow standen bereits die ersten Masten – entschied sich die Deutsche Reichsbahn im letzten Moment zu Gunsten eines Gleichstrombetriebes mit seitlicher Stromschiene und 750 Volt Spannung. Die Weltwirtschaftskrise 1923 verzögerte die Bauarbeiten jedoch, so dass die Fertigstellung erst im Sommer 1924 erfolgen konnte. Am 8. August 1924 verkehrte der erste elektrische Vorortzug zwischen dem Stettiner Vorortbahnhof (heute Nordbahnhof) und Bernau. Damit wurde Geschichte geschrieben – ging daraus doch das ganze Berliner S-Bahn-System hervor!

Auf der Stettiner Bahn war schon immer viel Verkehr. Die Investoren der Linie rechneten 1836 mit einem Personenaufkommen von 39.000 Reisenden und 20.000 Tonnen Güter im Jahr. Diese Rechnung ist im vorigen Jahrhundert auch gut aufgegangen. Und bei viel Verkehr bleiben Unfälle nicht aus. Einer, der ob des damaligen Spektakels sicher nicht in Vergessenheit gerät, ereignete sich am 10. Februar 1938 gegen 23 Uhr. Eine fast 1.000 Tonnen schwere Rangierlok überfuhr den Prellbock eines Todgleises und stürzte fast von der Brücke über die Schönower Straße nur wenige Meter vom Bahnhof Zepernick entfernt (siehe Zeitungsmeldung). Glücklicherweise hatte sich nur der Lokführer die Hand verstaucht und keine Passanten verletzt. Die Bergung der Lokomotive ging erstaunlich schnell von statten. Bereits am nächsten Tag traf der größte Kran der Reichsbahn aus Essen an der Unglückstelle ein und hob die verunglückte Maschine auf die Gleise zurück. Bereits vorher wurde die Lok mit einem Stapel von 600 Eisenbahnschwellen vor dem Absturz gesichert. Das Schauspiel ließen sich hunderte Zepernicker und sogar ganze Schulklassen nicht nehmen.

Inzwischen ist es viel ruhiger auf der Stettiner Bahn geworden – mal abgesehen von den vielen S-Bahn-Passagieren. Durch den Verlust der Ostgebiete in Folge des von Deutschland angezettelten Krieges verlor die Bahnlinie schlagartig an Bedeutung. Dazu kam die Demontage eines Gleises als Reparationsleistung für die Sowjetunion. Wer heute von Berlin nach Szczecin fährt, muss Geduld mitbringen: Bis zu zwei Stunden und 16 Minuten kann das Abenteuer auf teilweise ausgeleierten Schienen dauern. Daran wird sich so schnell wohl nichts ändern, hat doch Verkehrsminister Ramsauer (CSU) erst kürzlich erklärt, dass „frühesten 2025“ mit dem Ausbau der Strecke zu rechnen sei. Von der Fernverbindung hätte Panketal ohnehin nur wenig. Viel wichtiger ist die S-Bahn-Anbindung. Die hat Panketal zu dem gemacht, was es jetzt ist.


 


 


 



 


 


 
 

 

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