Beate Werner ist
Herrin über würzige
Schätze aus aller Welt
Viele Düfte und Gerüche vereinen
sich in einer Stadt wie Markranstädt.
Wo früher Koksgas und Kohledunst
durch die Nordstraße zog, riecht
es heute prickeld exotisch. Versteckt
hinter einer Villa aus den Gründerjahren
liegt ein Paradies der Sinne. Auch wenn
Geschäftsführerin Beate Werner
von der Gewürze Markranstädt
GmbH das anders beurteilt. Denn was da
in der Luft schwebt und die Nasenflügel
beben läßt sind flüchtige
ätherische Öle und Aromen, die
den Gewürzen, ob Pfeffer, Piment
oder Parika beim Mahlen verloren gehen.
"Aus diesem Grunde ist es auch nicht
sinnvoll, Gewürze in großer
Über 200 Gewürzmischungen
aus bunter Produktionspalette
Menge und lange zu Hause zu lagern. Die
Aromen verflüchtigen sich und viele
exotische Gewürze sind geradezu lichtscheu
und werden rasch blaß. Ganze Körner,
ob Pfeffer, Piment, Kümmel, des Sachsens
liebste Würze, und erst recht Muskat
sollten immer erst vor dem Verwenden gemahlen
werden. Ungemahlen sind sie fast unbeschränkt
haltbar. "Unsere Gewürze kommen
aus Indien und Indonesien, Brasilien,
China, Kalifornien und Kanada", verrät
Beate Werner Wenn man jemand dahin wünscht,
wo der Pfeffer wächst, dann ist das
heute
>vor allem Vietnam. Seit 1992 kreieren
und veredlen ein Dutzend Mitarbeiter rund
200 verschiedene Würzmischungen für
Großverbraucher und regionale Märkte
vom Kosum Leipzig, bei Kaufland und Globus
und Feinkost- und Ketchupfirmen. Das kleine
aber feine Unternehmen ist sehr disponibel
und kann recht schnell auf Wünsche
reagieren. Gemeinsam mit Kunden entwickelt
Diplomchemikerin Werner neue Rezepturen
oder greift in den geheimen Schatz überlieferter
Re-zepte. So sucht Wurzen ein neues Reisgewürz
und Pulsnitzer Lebkuchenbäcker vertrauen
den Qualitätsmischungen aus Markranstädt.
"Hochsaison sind die Zeiten des Schlachtens
und des Einlegens", verrät die
Chefin mit der feinen Nase, die sich mit
ihrem Team den neuen Herausforderungen
stellt. Denn der Hase liegt buchstäblich
im Pfeffer, weil der Wurstkonsum zurückgeht,
immer mehr künstlich hergestellte
und preiswerte Aromen statt teure Gewürze
und Kräuter verwendet werden und
Großkonzerne den Gewürzmarkt
beherrschen.