Handball-Legende
Wieland Schmidt trainiert die Torfrau
Kotryna Sniukstaite
Sie sind schon fast ein Volksfest geworden,
die Heimspiele der "Piranhas".
Zu den Spielen der Handballerinnen des
SC Mar-kranstädt pilgern die Familien
mit Kind und Kegel in die Stadthalle.
Zum Handball muss man einfach gehen! Bereits
eine Stunde vor Spielbeginn sind die besten
Plätze besetzt, die Halle tobt, alles
fiebert dem Anpfiff entgegen. "Das
kann man nicht beschreiben, man muss es
erlebt haben", schwärmt SC-Präsident
André Kohlmann. "Als der Verein
1998 gegründet wurde, waren das zwar
unsere kühnsten Träume, aber
niemand ahnte, das sie so schnell Realität
werden würden." Eine Handballtradition
gab es nicht in Markranstädt. Mit
maximal 150 Zuschauern rechnete man, heutzutage
sind es pro Spiel nicht selten 800.
Grund für diesen Zulauf sind die
Topleistungen der Frauen. Gleich im ersten
Jahr schafften sie den Aufstieg in die
zweite Bundesliga und haben seitdem die
Spielklasse gehalten. Möglich wurde
das durch eine große Zahl von Sponsoren,
tatkräftige Unterstützung der
Stadtväter und die unermüdliche
Arbeit des SC-Präsidums. Das will
mit dieser schlagkräftigen Mannschaft
sogar noch weiter hinauf - erste Bundesliga!
Mit Rüdiger Bones wurde eigens dafür
ein Profi-Trainer engagiert.
Der 45-jährige betreut die
Die Ruhe vor dem
Sturm in den Reihen der "Piranhas",
danach zeigen sie die Zähne und
die Gegner müssen sich warm anziehen
"Piranhas" erst seit fast einem
Jahr, fühlt sich aber in Markranstädt
schon Zuhause. "Die Fans bringen
uns so viel Begeisterung und Wärme
entgegen, das spornt auch den Trainer
an." Bones ist mit seinen Mädels
ganz zufrieden und will sie bis in die
oberste Spielklasse führen. Aber
nicht durch Glück, sondern durch
sportliches Können. "Das Potential
ist da. Wir müssen aber noch an der
Stabilität des taktischen Konzeptes
arbeiten. Auch im Konterspiel gibt es
Reserven - die einfachen Tore gelingen
uns noch zu selten." Sechs bis acht
mal die Woche wird trainiert, da sind
die erwähnten Mankos natürlich
immer Mode. Aber, wie heißt es so
schön: Ohne Fleiß keinen Preis!
Das gilt auch für die Nachwuchsarbeit
des SC Markranstädt. Die drei bestehenden
Mannschaften (A-, C- und D- Jugend) müssen
leistungsfähiger werden. Aus ihren
Reihen sollen künftig die Spielerinnen
für die Bundesligamannschaft kommen.
Präsident Kohlmann will in den nächsten
Jahren alle Nachwuchsbereiche mit spielstarken
Mannschaften in die Punktspiele schicken.