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Das Markranstädter Stadtsiegel zeigt
seit Jahrhunderten eine Heiligenfigur.
Im Wandel der Zeiten wurden unterschiedliche
Apostel gewählt, so dass zeitweise
auch Petrus und Paulus im Wappen erschienen.
Seit der Wende wird auf Beschluss der
Stadtverordneten als Dienstsiegel wieder
die älteste Darstellung verwendet.
Sie ist seit 1531 nachweisbar, stammt
aber vermutlich aus dem 13./14. Jahrhundert.
Auf dem Wappen ist auf goldenem Felde
Sankt Bartholomäus in blauem Ober-
und rotem Untergewand zu sehen. Er war
einer der 12 Apostel. Nach der Legende
soll er unter König Astyages von
Armenien den Märtyrertod gefunden
haben, indem ihm die Haut abgezogen und
der Kopf abgeschlagen wurde. Auf dem Wappen
trägt der Heilige in der rechten
Hand das Schindermesser und auf dem linken
Unterarm die Haut. Durch sein Martyrium
wurde er im späten Mittelalter Schutzpatron
aller Gewerbe, die etwas mit Häuten
zu tun hatten: Gerber, Kürschner,
Schuhmacher, Fellhändler. Da es rund
um Markranstädt eine umfangreiche
Schafzucht (Felle!) gab, liegt es nahe,
dass aus diesem Grunde Bartholomäus
für das Stadtsiegel ausgewählt
wurde.
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