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Fährten verweisen
im Winter auf den Tierreichtum im
Park. Auch 30 Bieberfamilien bauen
an der Oder ihre Burgen
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Vor der Haustür
von Schwedt/Oder liegt Deutschlands
einziger Flussauennationalpark mit
der Leitidee
"Natur Natur sein zu lassen"
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Nirgendwo in Europa schuf die Eiszeit
vor etwa 12.000 Jahren eine so große
Moor- und Flussauenlandschaft wie hier
im Nationalpark "Unteres Odertal".
Über 60 Kilometer erstreckt sich
diese einzigartige Landschaft, die zwei
Prozent der Fläche Deutschlands einnimmt.
Ein Paradies für über 1.000
Pflanzen, wovon ein Drittel auf der Roten
Liste stehen. Die Oder mit ihren Nebenarmen,
stille, von Seerosen bedeckte Altwasser,
Feuchtwiesen mit Orchideen, blühende
Trockenrasen und vogelreiche Hangwälder
prägen den jüngsten Nationalpark,
der 2005 zehn Jahre besteht.
Neben durchziehenden Kranichen, Enten,
Gänsen und Schwänen brüten
hier 120 der seltendstenVogelarten wie
die vom Aussterben bedrohte Trauerseeschwalbe,
der Kiebitz, der Schwarzstorch, der Wachtelkönig,
der rote Milan, der Seeadler und der höchst
seltene Seggenrohrsänger, dessen
einziges Brutgebiet in Europa hier ist.
Fünfzig Säugetierarten, 17 Amphibien-
und Reptilienarten und 49 Fischarten sind
hier nachgewiesen.
Ein Geheimtipp nicht nur für Hobbyornithologen,
sondern auch für Touristen und großstadtmüde
Berliner, die Natur pur erleben wollen.
Ob nun zu Fuß von Schwedt aus oder
bei einer mehrtägigen Tour auf dem
465 Kilometer langen Oder-Neiße-Radweg,
der vom tschechischen Jablonec bis zum
polnischen Stettin ausgebaut ist. Oft
führt das Bitumenband des Radweges
auf der Deichkrone entlang, eine ideale
Position, um die einzigartige Landschaft
zu genießen und seltene Tiere zu
beobachten. Günstige Fahrradverleihe
gibt es entlang der ganzen abwechslungsreichen
Strecke.
In den urigen Gemeinden am Wege lädt
viel Historisches und Sehenswertes, Schlösser
und Herrenhäuser, uralte Kirchen
und Reste mittelalterlicher Burgen zum
Verweilen ein. Das gut ausgeschilderte
Wanderwegenetz erstreckt sich über
200 Kilometer mit immerhin 75 Wegetafeln,
zwanzig Picknickplätzen, zwei Beobachtungstürmen
und drei Lehr und Erlebnispfaden. In den
Dörfern in der Auenlandschaft werben
gemütliche Gaststätten und kleine
Pensionen mit ihren original uckermärkischen
Gerichten zur Rast. Natürlich steht
Fisch ganz oben auf der Speisekarte.
In Criewen nahe Schwedt, im einstigen
Schafstall des liebevoll restaurierten
Schlosses, wurde das Besucherzentrum des
Nationalparks "Unteres Odertal"
eingerichtet. Das Nationalparkhaus ist
ganzjährig geöffnet, vermittelt
geführte Wanderungen und lädt
dreisprachig dazu ein, die umfassenden
Ausstellung zu besuchen. Highlight der
reichen Schau, die sich englisch, deutsch
und polnisch präsentiert, ist ein
15.000 Liter fassendes Oder-Aquarium mit
über zwanzig heimischen Fischarten.
Mit seinen bisher über 115.000 Besuchern
ist der Nationalpark "Unteres Odertal"
inzwischen auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor
der Region mit seinem "sanften Tourismus".
Die wachsende Beliebtheit des landschaftlichen
Kleinodes etwa 80 Kilometer nordöstlich
Berlins belegen auch die um sieben Prozent
gestiegenen Einnahmen der Tourismusbranche.
Viele Besucher und Gäste benutzen
ihren Aufenthalt auch, um sich das restaurierte
alte Zentrum der 740jährigen Stadt
Schwedt/Oder anzusehen, dem Tabakmuseum
in Vieraden einen Besuch abzustatten oder
sich in den "Uckermärkischen
Bühnen Schwedt", wohl das bedeutendste
Theater des Landes Brandenburg, kulturellem
Genuß hinzugeben.
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Mehr
als 25.000 Besucher zieht der Nationalpark
jährlich an
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Ein
Drittel der 1.000 Pflanzen im Naturpark
stehen auf der Roten Liste Brandenburgs
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Reichlich
Nahrung findet der Schwarzstorch
in den Auen
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Nationalpark "Unteres Odertal"
Schloss Criewen
16303 Schwedt/Oder
Ortsteil Criewen
Tel. 03332/25470 Fax 03332/254733
Tourismusverein "Am Unteren Odertal"
e.V.
Berliner Straße 47
16303 Schwedt/Oder
Tel. 03332/25590 Fax 03332/255959
www.unteres-odertal.de
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