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"Ankunft
der Hugenotten in der Mark"
- Gemälde von Daniel Chodowiecki,
Kupferstecher, Zeichner und Maler
in Berlin
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Das Hugenottenkreuz
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Kurfürstliches
Edikt von Potsdam zur Ansiedlund
der Hugenotten in Brandenburg
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Schwedt wird im Mai 2005 Gastgeber des
Europäischen Hugenottentages sein.
Ehrung für eine tolerante Stadt,
die Ende des 17. Jahrhunderts französichen
Glaubensflüchtlingen Schutz und Bleibe
gewährte. Nicht ganz uneigenützig,
denn das Oderstädtchen lag nach "landverderblichem
Kriegswesen" und dem großen
Brand 1681 in Schutt und Trümmern.
Die Hugenotten kamen dem Großen
Kurfürsten gelegen, 20.000 ehrbare
Leute von Kunstfertigkeit und originellem
Gewerbe. Im Edikt von Potsdam verfügte
der brandenburgische Herrscher im Jahr
1685: "Nachdem die
rigoreusen
proceduren, womit man eine zeithero in
dem Königreich Frankreich wider Unsere
der Evangelisch-Reformierten Religion
zugethane Glaubensgenossen verfahren,
viel Familien veranlasset ihren Stab zu
versetzen
sind wir aus gerechtem
Mitleiden bewogen
denselben eine
sichere und freye retraite in allen unseren
Landen und provincen in Gnaden zu offerieren
und
gnädigst gesonnen seyn."
Die Hugenoten der französichen Kolonie
Schwedt brachten Fortschritt in Produktion
und Anbau mit und französiche Lebensart,
Mode und Gaumenfreuden, auch Weißbrot
und Spargel, Blumenkohl und Bier.
Die Tabakpflanzer, Schuhmacher, Schneider,
Waffenschmiede, Gerber, Hut- und Perrückenmacher,
Köche und Chirurgen erhielten Privilegien
sowie Siedlerstellen und genug Land, um
auch Tabak auszusäen.
Schon 1687 wurden 13 Wagenladungen Schwedter
Tabak nach Greifswald verkauft. Um 1800
wuchs das Kraut um Schwedt schon auf 3.000
Hektar, 120.000 Zentner Rohtabak wurden
geerntet. Die Louis-Harlan-Straße
erinnert an den Begründer der ersten
Schnupf- und Rauchtabakmanufaktur. Zu
den berühmten Hugenotten von Schwedt
gehörte der preußische Landbaumeister
David Gilly, ein Freund Friedrich Schinkels
und sein Sohn Friedrich Gilly, der auch
in Berlin mit dem Hofbildhauer Johann
Schadow wirkte.
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