Prenzlau
 
     
     
 
 

Klosterschatz, Bücher, Urkunden und Veranstaltungen - Hort der Kultur in Prenzlau

 
 
Das Dominikanerkloster erhebt sich malerisch
über den Uckersee
Das Dominikanerkloster in Prenzlau beherbergt ein unglaubliches Ausstellungsstück: Die so genannten Schwurhände, die einst unehrlichen Bürgermeistern abgehauen und zur Abschreckung aller künftigen Amtsträger öffentlich ausgestellt wurden. So kann man bis in die heutige Zeit sehen, wohin es führt, wenn man in der Uckermark unehrlich ist und leichtsinnig Schwüre bricht. Das Kloster hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Ursprünglich im 13. Jahrhundert als Dominikanerkloster "Zum heiligen Kreuz" gegründet, wurde es zur Reformationszeit in städtischen Besitz überführt. Seit dieser Zeit war es Armenhaus, Gefängnis, Krankenhaus und Museum. Seit Ende 1990 hat es seine endgültige Bestimmung gefunden und sich zu einem überregionalen Kulturzentrum entwickelt. In ihm findet man das Kulturhistorische Museum, das Veranstaltungszentrum "Kulturarche", das historische Stadtarchiv, die Stadtbibliothek sowie einen Besucherservice mit KlosterLadenGalerie.

Anschauliche Exponate erzählen aus der Historie der Region

Das Kulturhistorische Museum
Neben einer ständigen Ausstellung zur Kulturgeschichte der Region werden wechselnde Sonderausstellungen angeboten. Eine besondere Exposition ist dem klassischen Landschaftsmaler und Goethefreund Jakob Philipp Hackert gewidmet. Als gebürtiger Prenzlauer hat er besondere Aufmerksamkeit verdient. Sein Todestag jährt sich immerhin 2007 zum 200. Mal. Unbedingt sehenswert sind neben den schon erwähnten Schwurhänden der Klosterschatz von Seehausen und einige sehr gut erhaltene Priestergewänder.

Das historische Stadtarchiv
Im Kloster befindet sich auch das historische Stadtarchiv, dessen wertvollstes Stück zweifellos die Gründungsurkunde der Stadt ist. Genealogen und Historiker aus Südafrika, Kanada, USA, Australien haben hier schon geforscht. Wissenschaftler gehen ein und aus, um das Material für ihre Arbeiten zu sammeln. Gegenwärtig wird gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeitern das Fotoarchiv überarbeitet und aufbereitet, so dass es für Ausstellungen und wissenschaftliche Forschung zur Verfügung gestellt werden kann. Oft kommt es übrigens vor, dass bei Wohnungsauflösungen auf dem Dachboden scheinbar belanglose Papiere gefunden werden, die sich bei genauerer Betrachtung als wertvolle Dokumente der Heimatgeschichte herausstellen. Glücklicherweise stellen die Prenzlauer diese dem Archiv für seine Arbeit zur Verfügung.

Die Stadtbibliothek
Die Stadtbibliothek ist ein weiterer Bereich im Kloster. Hier können Bücher und Videos ausgeliehen werden, es gibt davon 39.000 Stück, und man kann an Computern mit Internetanschluss arbeiten. Die Prenzlauer wären aber nicht die Prenzlauer, wären sie mit einem solchen normalen Bibliotheksbetrieb zufrieden. So finden jährlich um die 70 Veranstaltungen statt, von der Lesung über Schülerprojekte bis zum Jugendliteraturwettbewerb der Uckermark. Besonders gemütlich ist es, mit einem Buch vor der Nase im Lesecafé zu sitzen und einen Kaffee oder Tee zu trinken.

Eindrucksvoll sind nicht nur die Objekte, sondern auch die klösterliche Architektur
Einmalige Konzertkulisse:
der Friedgarten des Klosters

Das Veranstaltungszentrum "Kulturarche"
Die Architektur des Klosters bietet eine phantastische Akustik. Was liegt da näher, als die Räume auch für Veranstaltungen zu nutzen. Konzerte, Kabarettabende, Lesungen und Familiensonntage gehören zu den Höhepunkten des Kulturjahres. Legendär ist der Kultursommer im Klostergarten, der von Juni bis September im Friedgarten des Klosters Konzerte und Theateraufführungen bietet. Das Straßenfest "pars pro toto", das jedes Jahr am ersten Sonntag im August in der mittelalterlichen Gasse zwischen Stadtmauer und Kloster stattfindet, ist längst zu einem Geheimtipp - nicht nur für Uckermärker - geworden.

 
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