Zu Gast in Karaseks Revier
 
  Auf den Spuren des Räuberhauptmanns  
     
 
 

Karaseks Lieblingsroute - auf Schlemmertour im Grenzgebiet

 
  Wenn Karasek damals nicht ständig auf der Flucht gewesen wäre, dann hätte er bestimmt die folgende Tour zu seiner Lieblingsroute erklärt. Seine abenteuerliche Wanderung beginnt am großen Parkplatz in Jonsdorf - Nähe Restaurant "Gondelfahrt" - den er für einen Ganztagesausflug nutzt.
In Jonsdorf beginnt die Schlemmertour im Grenzgebiet
Er begibt sich links zur Hauptstraße und folgt dieser zirka 250 Meter bis zum Hinweisschild "Zigeunerstuben". Ein aufmerksame Wanderer wird bemerkt haben, dass er sich auf einem Teil des Oberlausitzer Bergweges (blaue Markierung) befindet. Dieser führt ihn anfangs an fünf imposanten Tannen vorbei und schlängelt sich über mehrere Stufen etwas steil zu den Felsengassen. Hier ist unschwer der Einfluss des Vulkanismus zu erkennen, ein fast zwei Meter breiter Gang durchschneidet als Hohlraum die Felsengruppe und zeigt an beiden Seiten gehärtete, glatte, mit mächtigen Eisenerzplatten belegte Kontaktwände aus Sandstein. Nach dem Passieren der ersten Felsengasse sollte man ruhig einen Blick zurück schweifen lassen, da besonders filigrane Felsgebilde zu bewundern sind. Nach der zweiten Felsengasse lädt rechts eine Bank zum Verweilen ein und gibt einen herrlichen Blick auf den Kurort Jonsdorf frei. Wenige Meter links können wir das felsige Gebiet der Mühlsteinbrüche erblicken.
Nach einem kurzen, steilen Anstieg, wieder über einige Stufen, steht der Wanderer mitten in den "Zigeunerstuben". Der Fantasie kann man hier freien Lauf lassen, wie es zu dieser Bezeichnung gekommen sein mag. Alle mutigen Kletterer werden bestimmt auf Erkundungstour gehen oder oben auf der Bank verweilen.
Urwüchsige Natur und Ausblick auf die Vulkanlandschaft
Es folgt ein kurzer, zum Teil beschwerlicher Abstieg. Hier sollte man umsichtig und aufmerksam wandern und besonders bei Nässe Vorsicht walten lassen. Schon bald erscheint vor unserem Auge die Baude vom "Nonnenfelsen". Bis dahin muss man aber wieder etliche Stufen nach oben überwinden, und man kann dabei schon außer Puste geraten.
Karaseks Lieblingsroute führt unterhalb des Plateaus vom "Nonnenfelsen" vorbei in Richtung Waltersdorf. Ein Aufstieg bei guter Sicht erscheint fast unerlässlich. Jeder Wanderer wird von der Schönheit der Bergwelt und den vielen Felsgruppierungen begeistert sein. Im Tal liegt einem der Jonsdorfer Gondelteich idyllisch zu Füßen. Wer schon einer Kräftigung bedarf, ist hier im Restaurant genau richtig.
Gestärkt begibt sich der Wanderfreund wieder auf den Oberlausitzer Bergweg, geht links ein paar Stufen hinab und entdeckt eigenartige Felsformationen. Man überlegt, ob es vielleicht ein Krokodil sein könnte? Der Abstieg geht wieder über Treppen, die dann auf dem breiten Holsteinweg enden, der weiter ansteigend nach Waltersdorf führt. An einer Weggabelung steht man vor einem Gedenkstein, der auf 150 Jahre Forstwirtschaft im Zittauer Gebirge hinweist. Etwas weiter laden chutzhütte und Sitzgruppe zu einer erholsamen Rast ein. Der Blick zur erhabenen, 793 Meter hohen Lausche zieht jeden in den Bann. An einer einzeln stehenden, knorrigen Buche lässt es sich trefflich verweilen.
Allmählich gelangt man zur "Wache", dem Grenzübergang von Waltersdorf - der Personalausweis gehört unbedingt ins Gepäck - Vor dem Grenzübertritt sollte unbedingt ein Abstecher in die Rübezahlbaude erfolgen. Die Terrasse bietet einen fantastischen Talblick.
Hochmoor an der Lausche
Karasek wechselt nun auf die böhmische Seite, verlässt den Oberlausitzer Bergweg. Nach links kann man einen kleinen Abstecher in das nahe gelegene Hochmoor unternehmen. Zurückgekehrt geht es auf der roten Markierung nach dem Ort Myslivny (Jägerdörfel) weiter. Hier wandert man auf einem gut begehbaren, an-fangs allmählich ansteigenden Wanderweg zu dem einen Kilometer entfernten kleinen verträumten Ort. Die Lausche bleibt stets rechts. Das letzte Drittel des Weges steigt ziemlich steil an, deshalb gönnt man sich an einer Waldlichtung eine kleine Rast.
Der Hochwald erhebt sich in der Ferne, und mitten im Wald erblickt man den Falkenstein und den Rabenstein zwei Felsgebilde. Inzwischen ist der Ort Myslivny erreicht. Wenn man auf der roten Markierung nach Horni Svétlá - Oberlichtewalde - bleibt, eröffnet sich schon bald ein bezaubernder Blick auf die Böhmische Bergwelt. Die Vielseitigkeit der Landschaft, entstanden durch Vulkanismus, ist faszinierend. Diese Sicht begleitet zu den ersten ortstypischen Häuschen an einer asphaltierten Dorfstrasse, die wenig befahren ist. An einer größeren Kreuzung mit Vorfahrtschild geht es nach links in Richtung der Ausschilderung Dolni Svétlá.
Dorfeinwärts erwarten den Wanderer mehrere Einkehrmöglichkeiten. Hervorzuheben ist die "Ceska Chalupa", die ein gepflegtes Ambiente und eine gute böhmische Küche bietet. Besonders empfehlenswert sind hier ein
kakaohaltiges Getränk na-mens "Lumumba" und ein leckerer Palatschinken.
Am Ortsausgang von Horni Svétlá sieht man wieder in einiger Entfernung den prägnanten Falkenstein und den Höhenzug, der
Gondelfahrt mit Nonnenfelsen in Jonsdorf
zum Grenzübergang führt. Vorn im Tal liegt der Ort Dolni Svétlá - Niederlichtewalde. An einer Weggabelung wandert man an der Stará Hospoda links vorbei und richtet sich nach der grünen Markierung. Reizvolle Häuschen säumen den Weg. Nach 500 Metern erreicht man einen Parkplatz beziehungsweise links eine kleine Kapelle, die geöffnet und sehenswert ist. Gleich daneben befindet sich die Pension und Gaststätte "Celnice", welche eine der besten Knoblauchsuppen ganz Nordböhmens anbietet. Hier verlässt man die Dorfstraße. Geradeaus, am Parkplatz vorbei, folgt man kurzzeitig einem Bäch-lein, das zur Linken munter vor sich hin plätschert. Aus dem Wald heraustretend, begeistert wieder ein Blick zur Lausche. In dem vor einem liegenden schönen Mischwald erkennt man die Rabensteine, die unmittelbar in der Nähe des Grenzüberganges zu finden sind. Und ehe man es sich versieht, ist dieser erreicht. Rabenstein (auf tschechischer Seite) und Falkenstein (auf deutscher Seite) bilden einen Teil einer einzigartigen Felsenstadt, die unter Naturschutz steht. Sie bestehen aus verkieseltem Sandstein und sind eine Oase für seltene Tier- und Pflanzenarten. Der grünen Markierung folgend, erreicht der Wanderer über einen romantischen Hohlweg bald die Gondelfahrt. Wer möchte, kann hier noch einige Runden auf den Gondelteich drehen oder einen der köstlichen Eisbecher probieren. Anschließend sind es nur noch wenige Meter bis zum Parkplatz dem Ausgangspunkt von Karaseks Lieblingsroute.
 
 
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