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Original eingerichtete
Bauernstube um 1800 im Karasekmuseum
in Seifhennersdorf
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Als Heiner Haschke im Herbst 1992 die
Leitung des damaligen Stadtmuseums übernahm,
war noch nicht abzusehen, dass sich hier
in wenigen Jahren ein Museum etablieren
würde, das in dieser Art nicht nur
in der Oberlausitz einmalig ist. Es fing
damit an, dass die erste Sonderausstellung
dem legendären Räuberhauptmann
Johannes Karasek und der einstigen böhmischen
Enklave von Niederleutersdorf (1635-1849)
gewidmet wurde. Die Resonanz auf diese
Ausstellung war bei Einheimischen und
Besuchern gleichermaßen positiv
und bestätigte damit den Museumsleiter
in seinem Vorhaben, neue konzeptionelle
Wege für das Museum einzuschlagen.
Die Einrichtung entwickelte sich so schrittweise
zu einem lebendigen Ort, in dem die Besucher
die spannende Heimatgeschichte der Oberlausitz
in allen Facetten authentisch erleben
können und dabei zudem viele Anregungen
für Tagesausflüge und Wanderungen
in der Umgebung erhalten. Zum zentralen
Thema entwickelte sich dabei zunehmend
die schillernde Figur des Räuberhauptmann
Karasek und so entstand in den Jahren
1994/95 unter Federführung des Museumsleiters
neben dem Karasek-Ringweg auch ein Waldlehrpfad.
Es wurden vielfältige Möglichkeiten
und Anregungen geschaffen, die reizvolle
Oberlausitz auf den Spuren des Räuberhauptmann
Karasek zu erleben und zu erforschen und
zahlreiche touristische Attraktionen "rund
um Karasek" sollten in den nächsten
Jahren noch folgen. Es erscheint daher
nur folgerichtig, dass schließlich
1996 das Museum in "Karasek-Museum
- ein Heimatmuseum der besonderen Art"
umbenannt wurde. Eine besondere Atmosphäre
erfasst den Besucher in dem ganzjährig
geöffneten Museum sofort, und ein
Erlebnis der ganz besonderen Art ist es,
wenn Heiner Haschke alias Johannes Karasek
"höchstpersönlich"
in die historische Jägertracht des
Räuberhauptmanns schlüpft.
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Wissenschaftler
aus aller Welt in
der Geologischen Abteilung
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Er vermittelt den Besuchern mit seiner
unnachahmlichen Weise die vielfältigen
Schätze aus seinem Revier, die liebevoll
in mehreren Räumen präsentiert
werden. In einer Ausstellung wird so sehr
anschaulich das Räuber- und Schmugglerunwesen
des 18. und 19. Jahrhunderts rund um den
Räuberhauptmann Karasek und die Bedeutung
der böhmischen Enklave Niederleutersdorf
vorgestellt. Die jeweils original eingerichtete
Bauern-, Schlaf- und Weberstube vermitteln
einen wahren Eindruck vom Leben der Menschen
vor etwa 200 Jahren. Der Besucher erfährt
zudem viel Interessantes über den
historischen Flachsanbau und dessen Verarbeitung.
Der originellen Oberlausitzer Umgebindehausarchitektur
ist ebenfalls eine Ausstellung gewidmet,
die mit sehr viel Liebe zum Detail die
Begeisterung für diese architektonische
Besonderheit zu wecken vermag. In einem
eindrucksvollen Kreuzgewölberaum
kann der Besucher weiterhin allerhand
Wissenswertes über die europaweit
einzigartige Polierschieferlagerstätte
erfahren und 20 bis 32 Millionen Jahre
alte Fossilien bewundern. Zahlreiche Sonderausstellungen
und Veranstaltungen sorgen zudem immer
wieder für Abwechslung und machen
das Museum zu einem interessanten Ausflugsziel
für die ganze Familie. Besonderer
Beliebtheit erfreuen sich dabei der "Oberlausitzer
Leinewebertag" und "Leinewebers
Pilzwochenende", bei dem eine eindrucksvolle
und ansprechend präsentierte Pilzausstellung
die große Pilzvielfalt in Karaseks
Revier zeigt und dabei durch wertvolle
Tipps vom Pilzberater ergänzt wird.
Das Karasek-Museum ist gleichzeitig auch
die Tourist-Information von Seifhennersdorf
und hat dabei ein breites Dienstleistungsangebot
im Programm, das von der Zimmervermittlung
über die Heimatliteratur bis hin
zu Souvenirs sowie Ausflugs- und Wandertipps
reicht. Heiner Haschke und sein engagiertes
Team stehen bei jeder Frage immer gerne
kompetent mit Rat und Tat zur Seite und
sorgen dafür, dass der Aufenthalt
in der Oberlausitz zu einem unvergessenen
Erlebnis wird.
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