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Marine-Ehrenmal
Laboe
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Konteradmiral
von Trotha
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Adolf Lebrecht von Trotha wurde am 1.
März 1868 in Koblenz geboren und
starb am 11. Oktober 1940 in Berlin. Nach
einer erfolgreichen Laufbahn in der Marine
des Kaisers wurde er am 29. Januar 1916
zum Chef des Stabes der Hochseeflotte
ernannt, nahm er in dieser Funktion an
der Skagerrakschlacht teil. Am 17. Dezember
1916 wurde er zum Konteradmiral befördert
und ab 1918 Chef des Personalamts im Reichsmarineamt.
Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs wurde
von Trotha Chef des Marinekabinetts und
am 26. März 1919 Chef der neuen Admiralität
der Reichsmarine, die an die Stelle des
Reichsmarineamts getreten war. Im Laufe
seines Lebens wurde er mit dem Pour le
Mérite am 10. Juni 1916 aber auch
mit dem Goldenen Parteiabzeichen der NSDAP
nach 1933 ausgezeichnet. Im Verlauf des
Ersten Weltkriegs befahl die deutsche
Admiralität im Flottenbefehl vom
24. Oktober 1918 für den 29. Oktober
das Auslaufen der Flotte zu einer letzten,
verzweifelten Schlacht ("ehrenvoller
Untergang") gegen die überlegene
Royal Navy. Diese Planung beruht im Wesentlichen
auf den Planungen von Trothas. Daraufhin
kam es in Wilhelmshaven zu Meutereien.
Man verlegte die Flotte deshalb zum Teil
nach Kiel und wollte die Meuterer bestrafen.
Es brach ein Matrosenaufstand aus, der
sich innerhalb weniger Tage zur Revolution.
Der Aufstand war Ausgangspunkt der Novemberrevolution,
die zur Ausrufung der Republik führte,
weswegen die Meuterei die Keimzelle der
Dolchstoßlegende bildete, da die
Matrosen die ersten waren, die die Befehle
verweigerten. Ohne vorschnell urteilen
zu wollen, hat Adolf von Trotha Geschichte
geschrieben: Die Auslösung der Novemberrevolution
und der von Ludendorff und Hindenburg
inszenierten Dolchstoßlegende waren
von ihm maßgeblich beeinflusst,
wenn nicht ausgelöst. Nach dem Rücktritt
des Kaisers hielt sich Trotha zunächst
mehrere Monate bei Wilhelm II. in dessen
Exil in Haus Doorn in den Niederlanden
auf. 1921 übernahm er die Leitung
des deutschnationalen Jugendbundes (später:
Großdeutscher Bund, der 1933 aufgelöst
wurde) und wurde Ehrenführer der
Marine-Hitlerjugend. Am Tage der Machtergreifung
durch die Nationalsozialisten wurde er
in den Preußischen Staatsrat berufen.
Am 23. März 1934 übernahm er
die Leitung des Reichsbundes deutscher
Seegeltung. In dieser Eigenschaft publizierte
er kurz vor seinem Tod das Werk "Seegeltung
- Weltgeltung".
Gemeinsam mit Hitler weihte er am 30.
Mai 1936, dem Tag vor dem 20. Jahrestag
der Skagerrakschlacht, das Marine-Ehrenmal
Laboe ein. Anlässlich seines Todes
fand ein Staatsakt in Anwesenheit von
Adolf Hitler am Ehrenmal in Berlin statt.
Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof
der evangelischen Kirchengemeinde von
Glienicke/Nordbahn.
Deutschnational im Dritten Reich und Nichtbraun
liegen übrigens dicht beieinander:
Ein näherer Verwandter, nämlich
Carl-Dietrich Ernst Wilhelm von Trotha
(* 1907 in Kreisau; 28. Juni 1952
in Fox Lake, Illinois) war ein deutscher
Jurist, Ökonom, Hochschullehrer und
Oberregierungsrat. Er war Widerstandskämpfer
gegen den Nationalsozialismus und Mitglied
des Kreisauer Kreises.
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