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Der
neue Bürgermeister der Gemeinde
Glienicke/Nordbahn
- Dr. Hans Günther Oberlack
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Sie sind 1956 in Frankreich geboren?
Meine Eltern waren als Deutsche bei
Paris ansässig. Und sie bekamen ein
Kind: mich. Daher bei Paris.
Und später?
Ging es nach Hamburg. Schule/Abitur, und
dort habe ich auch Volkswirtschaft studiert
und 1988 meine Promotion abgelegt.
Wie kamen Sie nach Berlin-Brandenburg?
Berufliche Gründe haben mich
in den 90er Jahren nach Berlin gezogen.
Was hat Sie 1998 nach Glienicke geführt?
Ich habe im Norden Berlins als kaufmännischer
Angestellter gearbeitet, und Glienicke
bot sich als lebenswertes Umfeld im Grünen
förmlich an.
Was macht der Familienvater Dr. Oberlack?
Er lebt mit seiner Frau und seinen vier
Kindern, darunter drei Töchter, zwischen
10 und 18 Jahren in trautem Familienverbund
mit all den üblichen Freuden und
Verpflichtungen.
Wann sind Sie in die Kommunalpolitik
gekommen?
Seit 1985 bin ich Mitglied der FDP und
war seitdem kommunalpolitisch aktiv. In
Glienicke begann es 1998 und ging über
den Ortsvorsitz und Kreisvorsitz der FDP
in den Gemeinderat und letztlich zur Kandidatur
für das Bürgermeisteramt 2009.
Die Stichwahl war knapp zu Ihren Gunsten.
Folgt etwas daraus?
Sicherlich: Mit Polarisierung und Fraktionalismus
kann hier nichts erreicht werden. Ein
Bürgermeister muss alle, manchmal
auch divergierende, Interessen zu funktionalem,
operativen Handeln bündeln. Er ist
da auch als Moderator gefragt, und ganz
ohne Kompromisse wird das nicht gehen.
Nun werden Sie ab dem 11.2.2010 für
acht Jahre hauptamtlicher Bürgermeister
von Glienicke/Nordbahn sein. Was reizt
Sie daran?
Die Gestaltungsmöglichkeiten und
die hoffentlich effektive Umsetzung von
Aufgaben und die Verwirklichung von Innovationen.
Aber Sie wissen ja auch: Ein Bürgermeister
macht nicht alleine Politik und erfindet
auch das Rad nicht neu. Gemeinsam mit
den Bürgern und ihren gewählten
Vertretern gilt es, für Glienicke
Stabilität, Kontinuität und
Fortschritte zu erzielen.
Auf die kaufmännische Buchhaltung
der Gemeinden werden demnächst auch
große Veränderungen zukommen.
Für Sie mit Ihren Fachgebieten Finanz-
und Wirtschaftspolitik eine reizvolle
Aufgabe?
Ja, dabei helfen mir die zwanzig Jahre,
die ich im kaufmännischen Bereich
in der Privatwirtschaft gearbeitet habe.
Die Kommunen trennen sich von der traditionellen
Buchhaltung der Kämmerer und führen
die moderne doppelte Buchführung
ein. Zukünftig werden nicht mehr
nur die Einnahmen mit den Ausgaben verrechnet.
Die neue, so genannte doppische Buchführung
erfasst alle Besitztümer und Vermögenswerte
der Städte und Gemeinden. Zum ersten
Mal macht unsere Gemeinde also eine kommunale
Inventur. Es wird also ein neues Kommunales
Finanzmanagement geben ab 2011. Dies bedeutet
für jede Gemeinde eine große
Aufgabe in der Umsetzung.
Zuletzt die Frage nach den berühmten
Hobbies?
Aktivitäten mit meinen Kindern, populärwissenschaftliche
Bücher, moderne Kunst und lateinamerikanische
Musik.
Herr Dr. Oberlack, wir danken Ihnen für
das Gespräch und wünschen Ihnen
eine glückliche Hand für die
anfallenden Aufgaben.
Das Gespräch führte Dr. Harald
Fischer für den Stadtmagazinverlag
vor dem Amtsantritt im Februar 2010.
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