Ein Buch ist die Grundlage einer Ausstellung,
die derzeit im Fredersdorfer Katharinenhof
zu sehen ist. Helmut Thamm hat den Band
"Die Mark Brandenburg in Farbfotografie"
auf eine ganz besondere Art aufgearbeitet.
Das Besondere ist, dass diese Bildersammlung
in Buchform aus dem Jahre 1913 stammt und
heute als echte Rarität gilt. Es wurde
von einem gewissen Franz Goerke, seinerzeit
Direktor an der Urania, herausgegeben. Die
Erstauflage dieses Buches erschien nur sechs
Jahre nach der offiziellen Markteinführung
der Farbfotografie, die mit dem so genannten
Autochrom der Brüder Lumière
verbunden ist. "Die Mark Brandenburg
in Farbfotografie" war ursprünglich
der Kaiserin Auguste Victoria (Deutsche
Kaiserin und Königin von Preußen)
gewidmet und wurde in zwei unterschiedlichen
Auflagen veröffentlicht. Getrennt durch
Seidenblätter sind 40 verschiedene
Fotografien in recht loser Form zu finden.
Ergänzt wird der Band durch Bildtafeln.
Thamm hat diese Dokumente mit seiner Kamera
aufgearbeitet und zeigt in der Ausstellung,
was heute aus den damals abgelichteten Orten
geworden ist. Knapp 6.000 Kilometer ist
er durch das Land gefahren, um die Orte
wiederzufinden und sie dann, alt gegen neu,
gegenüber zu stellen. Thamm dazu: "Ich
habe versucht, den Originalstandort der
damaligen Fotografen möglichst genau
zu ergründen, obwohl das nach dieser
langen Zeit nicht immer einfach oder teilweise
sogar nicht möglich war." Er nannte
als Ursachen den Einfluss, den der Mensch
durch Kriege, Bauarbeiten oder politische
Entscheidungen genommen hatte. Manchmal
war es auch die Natur selbst, die für
starke Veränderungen sorgte. 60 der
insgesamt 85 Motive aus dem Buch hat Thamm
gemeinsam mit einen Kollegen aus dem Heimatverein
Fredersdorf, insbesondere Manfred Jagnow,
für die Ausstellung bereitgestellt.