|
Leben
mit der Kunst |
|
|
|
|
|
|
Wo die Kolumbine freundlich
grüßt
|
|
|
Wer
im Mai des Jubiläumsjahres durch
Altlandsbergs historische Innenstadt
schlenderte, der traf allerorten
auf stille, seltsame Zeitgenossen,
in Bronze erstarrt. 18 Plastiken
meist in Lebensgröße in einer
beeindruckenden Freiluftausstellung
Wer nun glaubt, die Stadt schmückte
sich mit fremden Federn, weit
gefehlt. Denn die Arbeiten stammten
aus der Werkstatt der Kunstgießerei
Wilfried Hann aus Wegendorf,
das ja zu Altlandsberg gehört.
"Für mich sind Städtebau und
gegenständliche Bronzekunst
eine symbiotische Sache." Um
die Wendezeit erwarben der Berliner
Künstler und seine Frau Verena
den pittoresken Resthof, das,
was von dem einst stolzen Bauerngehöft
so um 1840 erbaut, noch übrig
war. |
|
|
Wer in Wegendorf das Katzenkopfpflaster
der Alten Poststraße betritt,
dem schaut von oben herab bald
eine Kolumbine aufs Haupt, Hinweis
auf die 1992 eröffnete Kunstgießerei.
Der einst verfallene Hof ist
heute eine liebevoll hergerichtete
familiäre Künstler-Wohn- und
Arbeitsgemeinschaft für Maler,
Bildhauer und Bronzegießer,
vereint in der Liebe zur Kunst.
Um ein rechteckiges Wasserbecken
gruppieren sich Wohnhaus und
Werkstätten, Galerie und Lagerräume
und überall stehen, liegen und
sitzen Bronzen. Verena Hann
verwirklicht hier in der Keramikwerkstatt
ihre Schöpfungen und eigentlich
war sie es und der Schwager,
ein Bildhauer, die den Maschinenbauingenieur
Hann zum Kunsthandwerk brachten.
Zuerst baute er Keramiköfen
für seine Frau, dann die ersten
Öfen für kleine Bronzen, die
schließlich immer größer wurden.
"Mich reizt die Symbiose aus
körperlicher und geistiger Arbeit",
sagt der inzwischen zum anerkannten
Fachmann gewordene Kunstgießer.
Bildhauer aus dem ganzen Land
nehmen die beschwerliche Anreise
nach Wegendorf auf sich, weil
Bronzen nach dem Wachsausschmelzverfahren
von Hann dem künstlerisch Gewollten
sehr nahe kommen. Jede Gießerei
hat ihre eigene Handschrift,
das Gießen, Patinieren und Ziselieren
und Hann'sche Skulpturen schmücken
den Berliner Gendarmenmarkt
und den Tierpark, Ostseepromenaden
so-wie Häuser und Gärten von
Kunstliebhabern. Von der Stirne
heiß rann der Schweiß auch Sohn
Philipp, der hier das Handwerk
des Ziseleurs erlernte.
|
|
Hann
mag den Wasserspeier |
|
Skulpturen
verwandeln den Innenhof
in eine Freiluftgalerie
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|