Altlandsberg 2005
 
  Leben mit der Kunst  
     
 
 

Wo die Kolumbine freundlich grüßt

 
 
Wer im Mai des Jubiläumsjahres durch Altlandsbergs historische Innenstadt schlenderte, der traf allerorten auf stille, seltsame Zeitgenossen, in Bronze erstarrt. 18 Plastiken meist in Lebensgröße in einer beeindruckenden Freiluftausstellung Wer nun glaubt, die Stadt schmückte sich mit fremden Federn, weit gefehlt. Denn die Arbeiten stammten aus der Werkstatt der Kunstgießerei Wilfried Hann aus Wegendorf, das ja zu Altlandsberg gehört. "Für mich sind Städtebau und gegenständliche Bronzekunst eine symbiotische Sache." Um die Wendezeit erwarben der Berliner Künstler und seine Frau Verena den pittoresken Resthof, das, was von dem einst stolzen Bauerngehöft so um 1840 erbaut, noch übrig war.
Wer in Wegendorf das Katzenkopfpflaster der Alten Poststraße betritt, dem schaut von oben herab bald eine Kolumbine aufs Haupt, Hinweis auf die 1992 eröffnete Kunstgießerei. Der einst verfallene Hof ist heute eine liebevoll hergerichtete familiäre Künstler-Wohn- und Arbeitsgemeinschaft für Maler, Bildhauer und Bronzegießer, vereint in der Liebe zur Kunst. Um ein rechteckiges Wasserbecken gruppieren sich Wohnhaus und Werkstätten, Galerie und Lagerräume und überall stehen, liegen und sitzen Bronzen. Verena Hann verwirklicht hier in der Keramikwerkstatt ihre Schöpfungen und eigentlich war sie es und der Schwager, ein Bildhauer, die den Maschinenbauingenieur Hann zum Kunsthandwerk brachten. Zuerst baute er Keramiköfen für seine Frau, dann die ersten Öfen für kleine Bronzen, die schließlich immer größer wurden. "Mich reizt die Symbiose aus körperlicher und geistiger Arbeit", sagt der inzwischen zum anerkannten Fachmann gewordene Kunstgießer. Bildhauer aus dem ganzen Land nehmen die beschwerliche Anreise nach Wegendorf auf sich, weil Bronzen nach dem Wachsausschmelzverfahren von Hann dem künstlerisch Gewollten sehr nahe kommen. Jede Gießerei hat ihre eigene Handschrift, das Gießen, Patinieren und Ziselieren und Hann'sche Skulpturen schmücken den Berliner Gendarmenmarkt und den Tierpark, Ostseepromenaden so-wie Häuser und Gärten von Kunstliebhabern. Von der Stirne heiß rann der Schweiß auch Sohn Philipp, der hier das Handwerk des Ziseleurs erlernte.
             
Hann mag den Wasserspeier


Skulpturen verwandeln den Innenhof in eine Freiluftgalerie
 
 
 

 

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