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Geschichte
zum Anfassen |
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775 Jahre Stadt Altlandsberg
- Aus Archiven und Erinnerungen
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Es ist ein glücklicher Zufall,
dass heute in Altlandsberg
Zeugen aus acht Jahrhunderten
sehr bewegter Stadtgeschichte
zu bewundern sind. Inmitten
bewaldeter Auen, von Sumpfland
und Wiesen umgeben, liegt
Altlandsberg, von der aus
Feldsteinen errichteten ringförmigen
Stadtmauer eingeschlossen.
Das Einkaufszentrum Brunnenpassage
steht genau dort, wo sich
um 1200 Slawen ansiedelten
und unweit die Wettiner eine
markgräfliche Burg errichteten.
Um 1230 wurde rings um die
heutige Poststraße die Stadt
"Landisberch" gegründet. In
dicken Steinmauern der weithin
sichtbaren Stadtkirche, um
1250 als Wehrkirche erbaut,
fanden die Bürger geis-tige
Erbauung und weltlichen Schutz.
Die dreischiffige Basilika
ist ein Monument spätromanischen
Feldsteinquaderbaus auf dem
Barnim. Schutz bot den 99
Ackerbauernhöfen auch ein
Wall mit hölzernen Palisaden,
die Anfang des 14. Jahrhunderts
vom Berliner Tor aus durch
die steinerne Stadtmauer mit
ihren
noch erhaltenen Türmen ersetzt
wurden. 1349 war der Ring
aus Feldsteinen geschlossen
und wehrfähig. Die Tortürme
sind der älteste Teil der
einstigen Wehranlagen - der
quadratische Berliner Feldsteinturm
und sein Bruder, der Strausberger
Turm, der einst als Gefängnis
und Polizeistation diente.
Den Hussiten gelang es dennoch,
die Stadt 1432 niederzubrennen.
Nur die Kirche und die Burg
trotzten den Flammen. Noch
verheerender war das große
Feuer von 1537. Mit dem Rathaus
verbrannten alle Urkunden
und Dokumente von Alt-Landsberg.
Pest, Cholera und der 30jährige
Krieg entvölkerten und verwüsteten
die Stadt. Als Otto I. von
Schwerin 1654 die Kleinstadt
und das Land ringsum erwarb,
erwuchs Altlandsberg wie ein
Phönix aus der Asche. Das
Schloss wurde neu gebaut und
Parks angelegt. Otto II. von
Schwerin legte nach erneutem
Brand von 1684 die Stadt im
heutigen Grundriss mit dem
Markt neu an und lagerte die
Scheunen, Herde der Feuersbrünste,
aus. So entstand ein einzigartiges
Fachwerk-Scheunenensemble
vor dem Strausberger Tor,
nach erneutem Brand 1850 in
Backstein wieder errichtet.
Die für das Mittelalter untypisch
breite, sanierte Klosterstraße
diente als Vieh- und Bauernmarkt.
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Auf dem
heutigen Markt ließ König
Friedrich I. von Preußen,
der 1708 die Stadt, erwarb,
Linden pflanzen. Er befahl,
das Barockschloss als
prunkvollen Sommersitz
ausbauen. Es brannte 1757
völlig nieder.Nur die
Schlosskirche wurde 1768
mit dem Portal des alten
Schlosses wieder aufgebaut.Sie
ist heute Heimstatt einer
weit über Altlandsberg
hinaus wirkenden Kunstglaserei.
Um 1800 hatte Altlandsberg
fast 1.000 Einwohner,
die bis zu den Befreiungskriegen
1812 mehrfach von den
marodieren Truppen Napoleons
ausgeplündert wurden.
Der Bau der Chaussee Berlin-Strausberg-Wriezen
1854 war für das Aufleben
der Stadt und den Handel
mit bäuerlichen Produkten
wichtig. 1860 wurde der
Turnverein gegründet.
Zu den Wettkämpfen kamen
Athleten vor allem mit
der 1898 in Betrieb genommenen
Kleinbahn. Nach der Jahrhundertwende,
Altlandsberg verfügte
über ein Telefonnetz,
entstanden das Elektrizitätswerk,
das Krankenhaus, die Wasserleitung,
das Klärwerk und später
neue Ortsteile. Zum Leichtathletik-Sportfest
1935 kamen 424 Sportler
aus 44 Vereinen. Das aus
diesem Anlass auf dem
Marktplatz errichtete
Turnerdenkmal erinnert
an das Ereignis. Vier
Granitplatten tragen dort
auch die Namen von 278
Soldaten der Roten Armee,
die bei der Befreiung
der Gegend 1945 ihr Leben
ließen.Von Zerstörungen
im Zweiten Weltkrieg blieb
Altlandsberg weitgehend
verschont.Die zentrale
SED-Politik orientierte
die Stadt im Schatten
Berlins auf Landwirtschaft
und Viehzucht. Während
Wohnblocks für LPG-Bauern
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entstanden,
verfiel die historische
Innenstadt. Ab 1990
ging die genossenschaftliche
Landwirtschaft zurück.
An ihre Stelle traten
individuelle Bauernwirtschaften
mit Pensionen für
Urlaub auf dem Lande,
weitflächige Obstplantagen,
Reittouristik und
moderne Betriebe
für Bautenschutz-Chemie,
Baustoff-Recycling,
den Straßen-,Tief-
und Häuserbau,
für Transport und
Logistik. Neben
neuen
modernen Einfamilienhäusern
wird
seit 1992 der historische
Stadtkern
liebevoll und aufwendig
saniert. |
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