Dipl. Ing. Simone
Wünschmann bei der Untersuchung
einer Nahrungsprobe im Labor des
Internationalen Hochschulinstitutes
Zittau
Ein weltweit einmaliges Projekt hat das Internationale
Hochschulinstitut Zittau vorgelegt. In Zusammenarbeit
mit dem Bundesamt für Strahlenschutz
untersuchte ein Wissenschaftlerteam unter
Leitung von Dr. Olaf Wappelhorst und Dipl.
Ing. Simone Wünschmann vier Jahre lang
den Zusammenhang zwischen Mutternahrung
und Muttermilch. Das Einzigartige daran
war, daß niemals zuvor Wissenschaftler
so viele chemische Elemente gleichzeitig
in der Nahrung und in der Muttermilch stillender
Mütter erfaßt hatten. Und das,
obwohl Muttermilch weltweit als eines der
am besten untersuchten Lebensmittel gilt.
Auch
die Weltgesundheitsorganisation
zeigt großes Interesse an
den Zittauer Forschungsergebnissen.
Bei dem "Muttermilchprojekt"
wurde der Weg verschiedener chemischer
Elemente über die Nahrungskette
zum Säugling verfolgt und die
daraus gewonnen Ergebnisse dienen
als Grundlage für gesetzliche
Bestimmungen
Die Zittauer beobachteten akribisch den
Weg von insgesamt 32 Elementen - aus der
Nahrung über die Muttermilch zum Kleinkind.
23 stillende Mütter aus der Euroregion
Neiße nahmen daran jeweils über
vier bis acht Wochen teil. Aus den ermittelten
Daten wurde der sogenannte Transferfaktor
Nahrung/Muttermilch berechnet. Er gibt an,
ob und in welchem prozentualen Anteil lebensnotwendige
Elemente (zum Beispiel Eisen, Zink, Kupfer)
aber auch bedenkliche Elemente (beispielsweise
Blei, Cadmium, und so weiter), die mit der
mütterlichen Nahrung aufgenommen wurden
in die Muttermilch übergehen und inwieweit
dadurch der Säugling gesundheitlich
gefährdet ist. Inzwischen bilden die
mit dem "Muttermilchprojekt" ermittelten
Daten die Basis neuer, konkreter gesetzlicher
Strahlenschutzbestimmungen, die erstmals
den Aufnahmeweg der Muttermilch berücksichtigen
und regeln. In Großbritanien wurden
diese Fakten bereits bei der International
Commission on Radiological Protection aufgenommen.