Die Interpretation des Ortsnamens Retzow
lässt sich natürlich auch aus
dem Slawischen herleiten, denn alle Orte
die mit "ow" enden sind slawischen
Ursprungs. Das Wort "rysow",
beziehungsweise "rys", was soviel
wie ein "Ort, wo es Luchse gibt"
bedeutet. Nun, Luchse findet man in Brandenburg
jetzt nur noch im Tierpark. Jahrhundertelang
wurden Retzow und Umgebung vom märkischen
Landadel derer von Lindow, von Bardeleben,
von Euen, von Erxleben oder von Bredow
beherrscht, deren Grabsteine teilweise
noch heute zu besichtigen sind.
Sehenswert ist die spätgotische Kirche,
die um 1500 in zwei Abschnitten aus Backstein
gebaut wurde. Am Schnittpunkt der Straßen
ist das im Landhausstil erbaute Bredowsche
Gutshaus interessant, was leider im Moment
im Gegensatz zu dem ansonsten sehr gepflegten
Dorf, einen renovierungsbedürftigen
Eindruck macht. Die Bredows haben hier
die meisten Spuren hinterlassen, wobei
ihr Ruf nicht gerade der beste war.
Ein Hinweis für Literaturinteressierte:
Diese Bredows haben nichts mit den historisch
ebenfalls vorhandenen Bredows aus dem
Roman von Willibald Alexis zu tun. Auf
der selben Straßenseite gibt es
noch ein zweites Gutshaus und zwar das
des Geschlechtes derer von Erxleben. Dieses
Gebäude ist sehr schön renoviert
und in ihm ist schon seit vielen Jahren
der Kindergarten untergebracht.