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Die
schlichte Kirche wurde erst 1925
errichtet.
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Die nachfolgenden Zeilen sind der Kienberger
Ortschronik entlehnt und stellen einige
Momentaufnahmen aus der Geschichte des
kleinen Ortes dar.
König Friedrich Wilhelm I. kaufte
Grünefelder und Börnicker Wiesen
und ließ Kienberg anlegen. Die eigentliche
Eigenständigkeit Kienbergs, gegenüber
dem einige Kilometer entfernten Königshorst,
geht auf das Jahr 1737 zurück. Der
Pächter namens Mayer bewirtschaftete
Kienberg und wollte Butter an die königliche
Küche liefern, was ihm nicht bewilligt
wurde. Außerdem gründete er
ein kleines Gestüt mit Rennpferden,
die sogar in England starteten.
Zur Zeit Friedrich des Großen wurde
ein Friedhof angelegt, der von einer Maulbeerhecke
umgeben war. Der damalige Lehrer wollte
mit dieser Futtergrundlage Seidenraupen
züchten, was heute nur noch ein Lächeln
hervorruft.
Von Kienberg gingen 1896 täglich
vierhundert bis sechshundert Liter Milch
nach Berlin. Auch die Morcheln, schon
damals ein teurer Pilz, wurden nach Berlin
verkauft.
Im Jahre 1903 kam das erste Telefon nach
Kienberg. Es war aber nicht zur öffentlichen
Benutzung freigegeben. Der Sommer 1911
brachte Kienberg eine große Dürreperiode
und der Ort und die Umgebung boten einen
trostlosen Anblick. Die Entwässerungsgräben
stellten sich nur noch als graue Streifen
mit tiefen Rissen dar. Der Havelländische
Große Hauptkanal war so ausgetrocknet,
dass nur noch einzelne Pfützen sichtbar
waren. Ende Juni fingen die Wiesen an
zu brennen, sodass Hunderte Morgen Land
vernichtet wurden. Auch die torfige Oberschicht
brannte, was schlimme wirtschaftliche
Auswirkungen hatte, weil der Torf damals
als Feuerungsmittel unverzichtbar war.
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