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Chrom, Lack, Benzin und dröhnende Motoren - Jährliches Malchiner Bikertreffen |
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So ähnlich hatte es vor
15 Jahren auch begonnen |
Was 1993 mit einer Ausfahrt von knapp fünfzig Freunden und Kunden des Malchiner Motorradgeschäfts Zweirad Hassemer begann, ist 15 Jahre später zum wahrscheinlich größten Motorradtreffen Deutschlands avanciert. Denn bei dieser aus heutiger Sicht eher beschaulichen Ausfahrt mit anschließendem Gespräch bei Bier und Bratwurst wurde eine Idee geboren, die Reinhard Hassemer nicht mehr aus dem Kopf ging. Bereits beim nächsten Treffen wurden Stände aufgebaut, eine Musikgruppe eingeladen und es erschienen rund 1.000 Biker. Auf diesen Ansturm war man nicht vorbereitet und die Veranstaltung drohte aus den Fugen zu geraten. Die Problemchen von damals dürften den Organisatoren Reinhard Hassemer und Heiko Lange heute nur ein müdes Lächeln abringen. Denn heute versammeln sich alljährlich rund 10.000 Motorradfans in dem schönen Malchin und lassen die Stadt landes-, ja sogar europaweit in aller Munde sein. „Ob Österreich, Schweiz, Frankreich, Dänemark oder Polen, Biker aus ganz Europa lassen sich dieses Treffen nicht entgehen“, sagt Reinhard Hassemer beim Gespräch. Dabei ist dem Gründer des Mecklenburger Motorradtreffs der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen. „Ich habe getan, wozu ich Lust hatte und ich wollte ganz einfach mehr daraus machen. Als die Sache zu groß wurde, habe ich den Veranstalter Heiko Lange mit ins Boot geholt, der die Organisation des Treffens mit übernahm“, sagt Hassemer. Den ganz großen Sprung nach vorn schafften die beiden 1997 mit dem Umzug der Veranstaltung ins Malchiner Gewerbegebiet Mühlenfeld. Eine Idee die übrigens vom Malchiner Bürgermeister Jörg Lange stammte.
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Suzi Quatro heizte den Bikern richtig ein |
Hier hatte man Platz für mehrere Bühnen und ein großes Festzelt, in dem über 1.000 Gäste bequem Platz fanden. Und auch die Stars wie „City“ und die „Glitter-Band“ ließen nicht lange auf sich warten. Doch keine großen Ideen ohne Rückschläge. So zum Beispiel wurde irgendwann auch das Gewerbegebiet Mühlenfeld zu klein und vor allem zu unsicher. Die benachbarte Bahnstrecke stellte ein zunehmendes Sicherheitsrisiko dar, denn einige unbelehrbare nutzten des Öfteren die Gelegenheit zu einem gewagten Spaziergang. Und noch ein Problem kam hinzu, an dem die Veranstalter auch bei bester Organisation und Weitsicht nichts ändern konnten. Das jährliche Treffen Anfang Mai ist - wie jede Freiluftveranstaltung – extrem vom Wetter abhängig. Und in der 15-jährigen Geschichte schwammen so manchen Besucher im wahrsten Sinne des Wortes die Felle samt Lederkluft davon. Doch dem Erfolg tat das keinen Abbruch und die Biker hielten dem stetig wachsenden Event die Treue. Vielleicht lag das auch am breitgestreuten Begleitprogramm für Motorradliebhaber. Mit Aktionen wie Motorradausfahrten, waghalsiger Motorradakrobatik, Fallschirmspringershow und vielem anderen mehr vergehen die vier Tage wie im Fluge. 2004 beschloss man die gesamte Veranstaltung in die mit viel Aufwand restaurierte Waldarena-Jägerhof am Rande der Stadt zu verlegen. Für Reinhard Hassemer ist dieser Ort für ein Bikertreffen rundweg ideal. Denn das Areal hat ausgedehnte Camping-Möglichkeiten und liegt inmitten der typisch Mecklenburgischen Landschaft, mit ausladenden Waldgebieten, Seen und Feldern. Und solche Aussichten lassen nicht nur Bikerherzen höher schlagen. Doch mit diesem Umzug stoßen die Visionen Reiner Hessemers und Heiko Langes noch lange nicht an ihre Grenzen. Letztes Jahr gab sich die Rock-Lady Suzi Quatro die Ehre, davor hatten auch schon die The Sweet, Bell-Book and Candel und viele andere ihre Auftritte. „Aber richtig zufrieden bin ich erst, wenn wir uns die Rolling Stones, Udo Lindenberg und Tina Turner leisten können“, sagt Hassemer mit einem Augenzwinkern. Aus heutiger Sicht dürfte diese Idee gewagt klingen, aber begann vor 15 Jahren nicht auch alles mit einer gewagten Idee…
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