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Allerorten anzutreffen: die majestätioschen Schwäne |
Im Norden der Mecklenburgischen Schweiz liegt im Dreieck zwischen Teterow, Malchin und Demmin der Kummerower See. Naturbelassen und zu einem Großteil von Schilf umringt ist der See nicht nur Bestandteil des Nationalparks Mecklenburg Vorpommern sondern auch ein natürliches Biotop für eine ganze Reihe einheimischer Tier und Pflanzenarten. Dieser Umstand ist es wohl auch, der ihn zu einem beliebten Ausflugs- und Erholungsziel für viele Touristen aus Nah und Fern macht. Mit einer Größe von 33 Quadratkilometern ist der Kummerower See der viertgrößte des Bundeslands Mecklenburg Vorpommern und gleichzeitig der Größte im Landesteil Vorpommern. Das etwa zehn Kilometer lange Gewässer wird von der Peene gespeist und schafft eine natürliche Wasserverbindung zum Malchiner See und der Mecklenburgischen Seenplatte in südlicherRichtung.
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Mit etwas Glück sieht man auch seltene Tierarten |
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Das Gewässer ist durch seinen guten Fischbestand bei den Anglern sehr beliebt |
Direkt an der Einmündung der Peene im Nordosten fällt das Gewässer steil auf eine Tiefe von rund 16 Metern ab. Die tiefste Stelle des Sees misst rund 25 Meter. Das westliche Ufer ist stark verschilft und sumpfig. Nur bei der Ortschaft Salem gelangt man direkt zum See. Dieser Bereich wird auch von Ornithologen und Naturkundlern geschätzt. Die östliche Uferzone ist dagegen bei weitem nicht so stark verschilft und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Erholung und sanften Wassersportaktivitäten. Auch die 37 Meter hohe Steilküste an der Ostseite des Sees ist sehr reizvoll. Auf einem ausgewiesenen Naturlehrpfad können Naturfreunde und Erholungssuchende entlang des Ostufers wandern. Hier breiten sich als reizvoller Gegensatz zu der gegenüberliegenden Moränenlandschaft ausgedehnte Schilfgürtel und Feuchtwiesen aus. Aus geologischer Sicht befindet sich der Kummerower See zusammen mit dem Malchiner See in einem etwa 30 Kilometer langen glazialen Rinne, die während des pommerschen Stadiums der Weichseleiszeit durch Schmelzwasser unterhalb des Eises ihre heutige Form erhielt. Im 13. Jahrhundert waren die Fischereirechte auf dem Kummerower See gar Gegenstand von Streitigkeiten und Fehden zwischen den Anrainern. So zum Beispiel stritten die Stadt Demmin und die Klöster Dargun und Verchen um die Nutzungsrechte. Es ist überliefert, dass sogar die Klöster nicht vor der Urkundenfälschungen zurückschreckten und ihre Nutzungsrechte zurückdatierten, um ihre Interessen durchzusetzen. Die Stadt Demmin sah sich schließlich veranlasst, dem Verchener Kloster die Fischereirechte abzukaufen. Der Streit Demmins mit dem Kloster Dargun wurde übrigens 1292 von den pommerschen Herzögen beigelegt. Das Interesse an diesem Gewässer scheint bis heute ungebrochen. So ist der See bei Seglern, Wanderern oder Anglern sehr beliebt. Übrigens gilt der See unter Anglern als Geheimtipp. Allerdings muss man heute keine Urkunde mehr fälschen um sich einen strammen Hecht, Aal, Zander oder Karpfen zu fischen. |
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