Ketzin
 
  Ein Ausflug ins Schloss Paretz  
     
 
 

Königliches Landleben

 
 

Eine besondere Attraktion sind Schloss und Gartenanlagen von Paretz. Schloss und Dorf Paretz wurden 1797 bis 1804 von David Gilly als Sommerresidenz für den Kronprinzen Friedrich Wilhelm und seine Gemahlin Luise errichtet und gehören zu den bedeutendsten Zeugnissen der Landbaukunst um 1800 in Preußen. Es liegt ungefähr zwei Kilometer vom Ketziner Stadtkern entfernt.
Die Besonderheit der Ortslage besteht darin, dass sie als Gesamtheit aus Schloss, Gärten, Dorf und Flur ein Musterbeispiel der frühen preußischen Landbaukunst darstellt. Trotz Verlusten und Überformungen ist dieser Charakter noch sehr gut ablesbar. Anfang 1797 erfolgte der Ankauf des Gutes als Sommersitz für das Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm (III.) und Luise. Die zeittypische, frühlandschaftliche Gartengestaltung mit zahlreichen sentimentalen Kleinarchitekturen an markanten Stellen fasst die Gesamtkomposition zusammen.

Liebevolle Details schmücken den Schlossgarten

Sie hat drei Bestandteile unterschiedlicher Prägung; Südlich vom Schloss bis zum Kettengraben liegt der früher den Herrschaften vorbehaltene Schlossgarten, im zentralen Dreieck zwischen Schloss, Kirche und neugotischer Schmiede als sehr edle Dorfangervariante der Kirchgarten und westlich auf einem Höhenrücken der nach einem rustikalen ehemaligen Aussichtspavillon benannte Rohrhausgarten. Um 1900 folgte nach Jahrzehnten leidlicher Pflege eine Phase des Verfalls. Viel von der prägenden Parkausstattung ging verloren. Der Bau von Wohnblöcken in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts riegelte den Rohrhausgarten ab. Seit der Eröffnung zusätzlicher Schlossräume am 21. Juli 2002 sind neben der königlichen Wohnung mit ihren Möbeln, Grafiken und den berühmten Paretzer Papiertapeten auch die weiteren Räume im Erdgeschoss des Hauses zu besichtigen, die innerhalb der Ausstellung "Luises Paretz - ein königlicher Landsitz um 1800" die ländlichen Aufenthalte des königlichen Paares, Friedrich Wilhelm III. und Luise, thematisieren. Ergänzt wird das Ganze durch eine Exposition im Bereich des früheren Küchenanbaues, die Einblicke in den baulichen Wiederherstellungsprozess des Schlosses Paretz von 1999 bis 2002 sowie in die Restaurierung der bereits genannten Paretzer Papiertapeten und der Möbel gewährt.

 

 
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