Zu Gast in Karaseks Revier
 
     
     
 
 

Oberlausitzer Museumsvielfalt

 
 

Die einen sammeln Bierdeckel oder Streichholzschachteln, die anderen Glocken, Schlüsselanhänger, Kronkorken oder wer weiß was noch für ausgefallene Dinge. Fein säuberlich werden die Schätze meist in Vitrinen, Kartons oder Schubladen aufbewahrt und von Zeit zu Zeit voller Stolz Freunden und Bekannten gezeigt.
Was aber, wenn die Sammelleidenschaft im wahrsten Sinne des Wortes ungeahnte Ausmaße annimmt? Nun, dann muss eben auch mal das Haus dran glauben - und wird mitunter zum Erlebnis-Museum. Seifhennersdorf verdankt ausgefallener Sammlerliebe nämlich zwei seiner schönsten Museen: das Puppenmuseum und das Eisenbahnmuseum. Außerdem unbedingtes Muss für jeden Besucher in Karaseks Revier: das Karasek-Museum in Seifhennersdorf und das Völkerkunde- und Mühlenmuseum in Waltersdorf.

Lassen Sie die Puppen tanzen!

Auch hier!
Karasek lässt grüßen
Regine und Manfred Büttrich mit Ihrer größten Puppe (90 cm groß). Ihre kleinste hat die Größe eines Streichholzes.

Die junge Regine Herschmann konnte dem Hobby ihrer Mutter Gertrud nicht wirklich etwas abgewinnen: sie sammelte Puppen. Vor allem die alten, solche, die andere wegwarfen. So kamen nach und nach 80 Exemplare zusammen. Die päppelte Gertrud Herschmann mit viel Liebe wieder auf, behäkelte und bestrickte sie. Doch zur Sonderausstellung im Seifhennersdorfer Museum sollten sie nicht nur in Strick-Kleidung bewundert werden.
Deshalb bat "Puppen-Mutti" Hersch-mann ihre Tochter um Hilfe. Als gelernte Konfektionsnäherin zog Regine die Püppchen zwar nach allen Regeln der Schneiderkunst an, aber die echte Puppenleidenschaft packte die heute 65jährige damals noch nicht.
"Das war viel später", erinnert sich die
jetzt puppenverliebte Regine Büttrich sehr genau, "vor 20 Jahren bekam ich das 'Handbuch für Puppensammler' von Jutta Lammèr aus dem Jahre 1981 geschenkt. Als ich das durchblätterte, gab es kein Zurück mehr. Zeichnungen vom Innenleben, Reparaturanleitungen, unterschiedliche Puppen-Mode, große, kleine, hübsche, hässliche, Entstehungsgeschichte und, und, und … es war faszinierend!" Und wohl das Allerschönste: "Mein Manfred war sofort genauso infiziert wie ich!"
Wo auch immer die Eheleute Büttrich fortan auf "verstoßene" oder abzugebende Puppenkinder trafen, griffen sie zu. Reparierten laut Anleitung in besagtem Buch und mit selbst gebogenem Werkzeug, wuschen, kämmten, kleideten zeitgemäß ein, bauten Puppenbettchen und -stühlchen, setzten in historische Kinderwagen und räumten immer mehr Zimmer ihres Hauses für die Spielgesellen.
Seit 1996 sind die Puppen-Schätze in einem der denkmalgeschützten Umgebindehäuser Seifhennersdorfs im Puppenmuseum zu bestaunen. Unter anderem in witzig gestalteten Märchen-Szenen oder einem typischen Menschenleben-Ablauf der Ober-lausitz vergangener Jahre.
Neben den 1700 Puppen aus der Gründerzeit bis heute, aus Alaska, Kanada, Japan, Brasilien, Mexiko oder Russland, freuen sich aber auch 60 Puppenstuben, 30 Weihnachtskrippen und 40 Teddys auf Ihren Besuch.
Vor allem aber freuen sich Regine und Manfred Büttrich auf Sie!

Puppenmuseum Seifhennersdorf
(Familie Büttrich)
An der Läuterau 11 o 02782 Seifhennersdorf
Tel. 03586/406075
Öffnungszeiten:
Mi 10 - 12 und 14 - 18 Uhr,
So 14 - 18 Uhr

 
 
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