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Eine richtige Traumhochzeit war es wohl
nicht, als die Großgemeinde gebildet
wurde. Doch nun wächst die Gemeinde
zusammen, wobei Gleichmacherei nicht angesagt
ist. Jeder Ortsteil hat seine eigene Geschichte
und Besonderheiten, die ihn unverwechselbar
machen.
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Die
sanierte Kirche von
Groß Kreutz
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Ortsteil Groß
Kreutz
Der Ort gibt der Großgemeinde
nicht nur den Namen, sondern ist auch
gleichzeitig der Sitz der Gemeindeverwaltung.
In Groß Kreutz wurde in den letzten
Jahren vieles neu um oder ausgebaut. Zu
den wichtigsten Projekten gehört
das Gebäude der Gemeindeverwaltung
mit zusätzlichen behindertengerechten
Wohnungen sowie das neue Feuerwehrgebäude.
Zu den Bauprojekten gehört gleichzeitig
ein reetgedeckten Fachwerkhaus. Dieses
wird als Begegnungs- und Kommunikationszentrum
genutzt. Groß Kreutz hat sich darüber
hinaus in den vergangenen Jahren zu einem
attraktiven Wohnstandort entwickelt. "Wohnen
im Grünen" lockte viele private
Bauherren an. So entstand mit der Siedlung
am Kleinbahndamm fast schon ein eigener
Ortsteil.Groß Kreutz selbst kann
als typisches Straßendorf bezeichnet
werden. Der Ort liegt direkt an der Bundesstraße
1. Als wichtigste Sehenswürdigkeit
gilt die Dorfkirche. Über sie ist
bekannt, dass sie im 15. Jahrhundert in
östlicher Richtung erweitert wurde.
Das heutige Bild der Kirche wurde besonders
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
geprägt. Damals ist das Gebäude
nach Norden und Süden kreuzförmig
erweitert worden. Der einstige Fachwerkturm
war durch einen Blitzschlag stark beschädigt,
wurde deshalb massiv erneuert und mit
einem Schieferdach versehen. Die Spitze
krönt heute eine neu vergoldete Kugel
mit Wetterfahne. In den Jahren 1992 bis
1996 wurde die Kirche völlig saniert
und renoviert.
Ortsteil Bochow
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Bochows Kirche
wurde nach Plänen von Stühler
gebaut
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Wer am Orteingangsschild von Bochow vorbeifährt,
sieht noch nicht viel von den eigentlichen
Reizen des Ortes. Auffallend sind zunächst
die großen Obstplantagen, die den
Ort auch bekannt und bedeutend gemacht
haben. Richtig schön ist der Ortsmittelpunkt.
Hier ragt die neoromanische Kirche empor,
die nach den Plänen des preußischen
Baumeisters Friedrich August Stüler
errichtet wurde.Stüler lebte vom
28. Januar 1800 bis zum 18. März
1865 und war einer der maßgebenden
Berliner Architekten seiner Zeit. Zu seinen
wichtigsten Arbeiten gehört beispielsweise
das Neue Museum in Berlin. Auch der Kuppelbau
auf dem Triumphbogen des Hauptportals
des königlichen Schlosses ist sein
Werk. Bochow ist eines der typischen Angerdörfer
wie sie oft in Mittel- und Ostdeutschland
errichtet wurden. Das heißt um den
Anger herum ist das Dorf in zwei Häuserreihen
angelegt. Der Gemeindeteil Neu Bochow
ist vor allem durch umfangreiche Gewächshausanlagen
geprägt.
Ortsteil Deetz
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Deetzer Feldsteinkirche
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Die Gemeinde Deetz begrüßt
seine Besucher mit einem Zitat von Johann
Wolfgang von Goethe, der einmal sagte:
"Der Mensch ist mit seinem Wohnorte
so nahe verwandt, dass die Betrachtung
über diesen, auch den Bewohner aufklären
muss." Und auf einer Informationstafel
erfährt man dann auch einige sehr
interessante Datails über die kleine,
schmucke Ortschaft. Deetz war seinerzeit,
etwa um das Jahr 1297, im Besitz Lehniner
Klostermönche. Interessant erscheint
insbesondere die Herkunft des Ortsnamens,
der höchstwahrscheinlich aus dem
urslawischen übernommen wurde (dete
- das Kind). So hieß der Ort auch
lange Zeit Detiz. Markant für den
Ort ist der Eichelberg, auf dem eine Burg
gestanden hat. Den Mittelpunkt von Deetz
bildet die mittelalterliche Feldsteinkirche,
die im Jahre 1728 erweitert und im Jahre
1901 vollständig umgebaut wurde.
Erhalten blieb auch die alte Schmiede
im Ortskern. Deetz wurde bekannt und erlangte
großen Wohlstand durch seine Ziegeleien,
in denen auch Steine für Berlin gebrannt
wurden.
Ortsteil
Götz
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Götz hat
sich zu einem attraktiven Wohnstandort
entwickelt
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Götzer See, die restaurierte Kirche
aus dem 13. Jahrhundert, die B1 und der
Regional-Bahnhof, das sind die wichtigsten
Merkmale des kleinen Ortsteils Götz.
Vor allem durch die gute Verkehrsverbindung
mit der anliegenden Bundesstraße
und der Eisenbahnstrecke mit einer Direktverbindung
nach Brandenburg (sechs Minuten), Groß
Kreutz (drei Minuten), Werder (zehn Minuten),
zur Landeshauptstadt Potsdam in 20 Minuten
und natürlich in die Hauptstadt Berlin
(Bahnhof-Zoo) in nur 40 Minuten und alles
im Stundentakt hat sich der kleine Ort
als attraktiver Wohnstandort herausgemacht.
Umgeben von Wiesen und den Götzer
Bergen - die höchste Stelle liegt
bei knapp 108 Metern - sowie der Nähe
zu den Havelufern bietet sich außerdem
ein großes Freizeit- und Erholungsangebot.
Schicke Häuser und die schmucke Siedlung
"Westlich der Havelstraße"
sind entstanden und gern sagt der Götzer
von seinem Ort, es hat etwas vom Wohnen
wie im Urlaub. Über die Ortsgrenzen
hinweg ist der Ort durch das Zentrum für
Gewerbeförderung bekannt geworden.
In der Straße Am Mühlenberg
befindet sich eine Niederlassung der Handwerkskammer
Potsdam. Das Zentrum für Gewerbeförderung
der Handwerkskammer Potsdam in Götz
wurde im September 1996 eröffnet
und ist heute die größte und
modernste Bildungsstätte für
das Handwerk in der Region.
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Kirche von Jeserig
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Ortsteil
Jeserig
Jeserig wird von der Bundesstraße
1 zwischen Brandenburg und Werder bestimmt.
Zu beiden Seiten der B1 ziehen sich die
Häuserreihen entlang. Allerdings
verfügt Jeserig auch über einen
etwas abseits und wesentlich ruhiger gelegenen
Dorfkern der von der Dorfkirche überragt
wird. Diese Kirche ist überwiegend
ein Feldsteinbau. Lediglich für den
nachträglich angefügten polygonalen
Ostschluss, die so genannte Herrschaftsloge
auf der Nordseite sowie für kleinere
Reparaturbereiche und Südportale
wurde Backstein verwandt. Der vermutliche
Baubeginn für das Gotteshaus liegt
am Ende des 13. Jahrhunderts/Anfang des
14. Jahrhunderts. Im Jahre 1731 wurde
die Kirche umgebaut und die Fenster vergrößert.
Gleichzeitig wurde sie nach Osten verlängert
und mit dem Ostabschluss versehen. 1367
wird der Jeseriger See, 1368 auch das
Dorf Jeserig selbst erstmals urkundlich
genannt. Der Name des Ortes könnte
seinen Ursprung in der Übersetzung
"kleiner See" oder "Siedlung
an einem kleinen See" haben. In Jeserig
war bis zur Bildung der Großgemeinde
Groß Kreutz (Havel) der Sitz des
aufgelösten Amtes Emster-Havel.
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Die gepflegte
Kirche von Krielow
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Ortsteil Krielow
Bekannt, sogar berühmt wurde der
Ort, weil hier praktisch die Ursprünge
der Fliegerei liegen. Auf dem Spitzen
Berg machte Otto Lilienthal 1891 seine
ersten Flugversuche. Ein Denkmal ragt
heute weithin sichtbar über den Ort
und erzählt von der Geschichte eines
großen Mannes (siehe Seite 47).Der
Dorfkern ist charakteristisch für
kurzes Straßendorf. Krielow ist
von einigen Moorniederungen umgeben. Schon
1248 wurde Krielow erstmals erwähnt.
Im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 ist
der Ort mit sieben Höfen, einem Krug,
einer Windmühle und einen See beschrieben.
Das Landbuch wurde übrigens nur deshalb
angelegt, um die Steuern besser eintreiben
zu können. Über Jahre hinweg
zogen damals die Beamten von Dorf zu Dorf
und beschrieben akribisch die Ortschaften
und die Besitzverhältnisse. Während
des Dreißigjährigen Krieges
wurden fast alle Bauernhöfe zerstört.
1796 zog ein Brand das halbe Dorf arg
in Mitleidenschaft. Auch deshalb gibt
es in Krielow nur wenige Gebäude
mit historischem Charakter.
Ortsteil Schenkenberg
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Restaurierte
Glocke von Schenkenberg
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Schenkenberg ist, wenn man so will, der
modernste oder besser der jüngste
Ortsteil der Großgemeinde. Modern
weil hier die meisten neuen Häuser
stehen. Schenkenberg ist durch seine vielen
neuen Eigenheime charakteristisch und
die Einwohnerzahl hat sich in den letzten
Jahren fast verdreifacht. Aus der Ortsgeschichte
niedergeschrieben und in einem Buch von
Wilfried Unverricht zusammengefasst ist
zu erfahren, dass Schenkenberg praktisch
aus dem Boden gestampft wurde. 1925 beginnt
die Ortsgeschichte bereits drei Jahre
später wurde der Schenkenberger Dorfplatz
eingeweiht. An seinem Rande entstanden
in der Folgezeit der Gasthof "Haus
Schenkenberg", ein Kolonialwarenladen
und eine Bäckerei. Der Bau des Gasthofes
dauerte gut ein Jahr. Seine Einweihung
feierten die Schenkenberger am 18. Oktober
1930. Im März 1930 wurde der Grundstein
für die heutige Schule gelegt. Gebaut
wird heute immer noch vor allem wird dabei
das Wohngebiet am Kirschberg ständig
erweitert.
Ortsteil Schmergow
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Kirche von Schmergow
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Auch Schmergow hat eine Dorfkirche.
Wie viele Gotteshäuser dieser Zeit
wurde auch diese überwiegend aus
Feldsteinen errichtet. Von der mittelalterlichen
Feldsteinkirche ist bis heute nur der
quadratische Westturm erhalten geblieben.
Der Kirchensaal mit seinen hohen Fenstern
stammt aus dem Jahre 1744 und birgt eine
Ausstattung aus dem 18. und 19. Jahrhundert
in sich. Unter der Empore ist eine Winterkirche
eingebaut. An zwei Fassaden stehen alte
Grabsteine, von denen besonders die Pastorengrabmale
beeindrucken. Der Charakter von Schmergow
ist durch die Landwirtschaft geprägt.
So bestimmen überwiegend sanierte
Bauernhöfe das Ortsbild.
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