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Der
Wunsch zu Fliegen ist wahrscheinlich so
alt wie die Menschheit selbst und erst
der "Derwitzer Apparat" aus
dem Jahr 1891, brachte die Menschen diesem
Traum endlich näher. Bis dahin wurden
die Enthusiasten, die es versuchten, wie
Vögel durch die Luft zu schweben,
verlacht, verspottet und als Spinner bezeichnet.
Dabei setzten sie zum Teil ihr Leben aufs
Spiel. Otto Lilienthal war der erste,
dem es im Jahr 1891 gelang, sich mit einem
Gleitflug einige Momente in der Luft zu
halten. Am Spitzberg, am Ortsrand von
Krielow, unternahm er seine ersten Flugversuche.
Bei jedem dieser Versuche wurden eifrig
nachgemessen und jeder Meter, den das
Gerät weiter flog, wurde wie ein
Sieg gefeiert. Lilienthal hatte zunächst
in umfangreichen theoretischen Arbeiten
die Grundlagen für die Fliegerei
erstellt. 1889 veröffentlichte er
sein bekanntestes Werk "Der Vogelflug
als Grundlage der Fliegekunst". Es
sollten nur zwei weitere Jahre vergehen,
ehe der Draufgänger Lilienthal mit
Gleitflügen über 25 Meter die
Menschheitsgeschichte verändern sollte.
Die Nachricht ging um die Welt: "Das
erste erfolgreiche manntragende Flugzeug
der Welt flog in der Nähe von Potsdam."
Folgendes Zitat gibt es von Lilienthal
zu seinen ersten Flugversuchen: "Falls
allsonntäglich und auch, wenn meine
Zeit in der Woche es irgendwie erlaubte,
befand ich mich auf dem Übungsterrain
zwischen Werder und Groß Kreutz,
um von den dortigen Hügeln Tausende
von Malen den Segelflug gegen den Wind
zu üben.
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Denkmal zu Ehren
Lilienthals in Derwitz
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Ein Techniker meiner Maschinenfabrik
und ich wechselten uns derart ab, dass
der eine vom Berg herabsegelte und gleich
darauf den Apparat wieder zur Höhe
trug, während der andere sich ausruhte
und sofort einen neuen Sprung vornahm."
Ein ständiger Begleiter war der Derwitzer
Müller Herrmann Schwach, in dessen
Mühle Lilienthal seinen Flugapparat
unterstellte. Später erreichte Lilienthal
Weiten von über 250 Metern. Bei einem
Flugversuch vom Gollenberg bei Stölln
mit einem Eindecker stürzte er am
9. August 1896 ab und erlitt tödliche
Verletzungen. "Opfer müssen
gebracht werden", sollen seine letzten
Worte gewesen sein. Ein Denkmal erinnert
noch heute an den Pionier und seinen großen
Mut, der am 10. August 1896 verstarb.
Informationen und Anmeldungen zur Besichtigung
des Lilienthalmuseums in Derwitz
bei Dorf- und Heimatverein Derwitz e.V.,
Gerd Schönefeld, Tel. 033207/50446
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