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Geheimnisvolle
Seen und unberührte Natur
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Die Ortsteile von Groß Kreutz
haben einige Gemeinsamkeiten. Sie alle
liegen direkt oder unmittelbarer Nähe
zur Bundesstraße B1. Viel wichtiger
ist jedoch die reizvolle Umgebung, die
durch das charakteristische Havellandschaft
geprägt ist. Weite Flachlandebenen,
Wiesen und fruchtbarer Boden. Durchzogen
wird diese Flachlandschaft durch die 356
Kilometer lange Havel, die ihr Wasser
auf einem Gefälle von lediglich 39
Metern transportiert. Dabei strömt
das Wasser langsam, ausgehend von der
Mecklenburgischen Seenplatte bis zur Elbe,
um schließlich in die Nordsee zu
fließen. Das Havelland mit seinen
vielen kleinen See den charakteristischen
Schilfgürteln und teilweise leicht
überfluteten Feuchtgebieten ist eines
der reizvollsten Landstriche Deutschlands
überhaupt. Wer hier in den frühen
Morgenstunden oder bei der Abenddämmerung
unterwegs ist, wird sogar feststellen,
dass das Land sehr geheimnisvoll oder
teilweise sogar mystisch erscheinen kann.
In solchen Tagesabschnitten werden dann
gern Sagen oder Geschichten aus längst
vergessen Zeiten erzählt. In Deetz,
zwischen dem Eichel- und dem Königsberg,
liegt ein Sumpfloch, von dem diese schöne
Sage erzählt: Dort, wo jetzt der
Königspfuhl ist, hatte einst ein
mächtiger König ein stolzes
Schloß mit vielen hohen Türmen.
In den Kellern lagerten viele Schätze.
Der König lebte alle Tage herrlich
und in Freuden, war aber sehr geizig und
gab niemand von seinem Reichtum etwas
ab. Drei wunderschöne Töchter
und eine große Dienerschaft lebten
mit ihm im Schloß. Eines Tage kam
ein altes, verhutzeltes, ärmlich
gekleidetes Weib zu ihm und bat um eine
Herberge. Diese Bettlerin war in Wirklichkeit
aber eine Fee. Der König ließ
sie vom Schlosshof jagen. Da legte die
Fee einen Fluch über das Schloß,
das sogleich mit dem König, seinen
Töchtern und der gesamten Dienerschaft
verschwand. Über diese Stelle bildete
sich ein Sumpfloch - der heutige Königspfuhl.
In den Nächten, wenn die Unken ihre
Musik anstimmen, steigen die Prinzessinnen
an die Oberfläche und spielen auf
ihren Instrumenten. Dazu läuten in
der Tiefe die Diener die Glocken.
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