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Um
die vorletzte Jahrhundertwende lockte
Eberswalde als Luft- und Badekurort
vor allem Berliner an - der Erfolg
hielt sich trotz der eisenhaltigen
Quellen in Grenzen
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Eberswalde und seine Geschichte ist auf
der einen Seite durch die reizvolle Landschaft
- die Stadt ist von 1468 Hektar Wald umgeben
- und auf der anderen Seite als ein Schwerpunkt
von Handel, Handwerk und Industrie geprägt.
Die Stadt liegt inmitten des "Thorn-Eberswalder-Urstromtales",
welches in der letzten Weichseleiszeit
entstanden ist. Die Würmeiszeit oder
Weichsel-Eiszeit ist die jüngste
in Nord-Europa aufgetretene Vereisung
und wird heute auf etwa 120.000 bis 10.000
Jahren zurück datiert. Dieses Urstromtal
erstreckt sich vom Ruppiner Land bis zum
Oderbruch.
Aus den Geschichtsbüchern ist zu
erfahren, dass die eigentliche Stadtgründung
auf das Jahr 1254 zurückgeht. Erstmals
urkundlich erwähnt wurde Eberswalde
(Eversvolde) allerdings erst in einer
Urkunde vom 23. April 1276 des Markgrafen
Albrecht III. Der Ortsname entspricht
einer Waldsiedlung eines Ever (Kurzform
von Vollnamen wie Everhard, Everger und
anderen, zu mittelniederdeutsch ever =
Eber) und der Eber ziert deshalb auch
das Wappen der Stadt.
Eberswalde erstreckt sich entlang der
ersten künstlichen Wasserstraße
Deutschlands zwischen Havel und Oder -
dem Finowkanal. Bereits Anfang des 17.
Jahrhunderts wurde er erbaut. Durch die
Wirren des 30jährigen Krieges verfiehl
er fast vollständig noch vor der
Vollendung. Erst 100 Jahre später
am 16. Juni 1746 konnte der Finowkanal
seiner Bestimmung übergeben werden.
Diese Wasserstraße hat wesentlich
zur in-dustriellen Entwicklung des Finowtales
in und um Eberswalde beigetragen. Schiffe
und Kähne wurden durch Staken, Segeln,
Treideln mit Menschen- oder Pferdekraft
fortbewegt. Später befuhren Dampfschiffe
den Kanal. Mit der Inbetriebnahme des
Oder-Havel-Kanals nördlich von Eberswalde
1914 verlor der Finowkanal immer mehr
an wirtschaftlicher Bedeutung, bis der
Schiffsverkehr in den 70er Jahren des
vorigen Jahrhunderts endgültig eingestellt
wurde.
Eberswalde erwarb sich im vorletzten Jahrhundert
den Ruf eines Bade- und Luftkurorts. In
diesem Zusammenhang gab es zahlreiche
Versuche, die eisenhaltigen Quellen für
einen Kur- und Bäderbetrieb zu nutzen.
Doch der Erfolg stellte sich nicht ein
und so verlor Eberswalde seinen Ruf als
Badestadt. Luftkurort jedoch blieb sie
jedoch weiter.
Besonders als Verkehrsknotenpunkt und
durch ausgebaute Verkehrsstraßen
(Wasser, Straße, Eisenbahn) entwickelte
sich die Stadt seit Mitte des 19. Jahrhunderts.
Fabriken siedelten sich an und bewirkten
eine explosionsartige städtische
Entwicklung. Hatte Eberswalde 1831 noch
4.388 Einwohner, so ergab eine Volkszählung
im Jahre 1910 bereits 26.075 Einwohner.
Heute wohnen 41.384 Menschen (Stand 1.
Januar 2005) in Eberswalde.
Zu den schlimmsten Stunden der Stadtgeschichte
gehört die Nacht vom 25. auf den
26. April 1945. Die Innenstadt wurde durch
Bombenhagel stark zerstört (etwa
40 Prozent).
Nach der politischen Wende in Deutschland
erlebte und erlebt die Stadt ein umfangreiches
Sanierungsprogramm - Beginn 1992 - das
bis in das Jahr 2011 reichen soll.
2004 feierte Eberswalde das 750-jährige
Bestehen.
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