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Thomas Rühmann
und
Tobias Morgenstern
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"Der Eintritt ist Austritt. Jeder
soll nach der Vorstellung das zahlen,
was er bereit ist, zu geben, was ihm die
Kunst wert ist."
"Theater am Rand" - bezeichnender
kann der Name eigentlich gar nicht sein.
Vorhang auf - das Spiel beginnt: Der Akkordeonist
Tobias Morgenstern und Schauspieler Thomas
Rühmann haben sich ihren Traum vom
eigenen Theater erfüllt. Am 31. Januar
1998 erlebte das Theater in Zollbrücke
mitten auf dem Land und am Rand der Oder
seine erste Vorstellung und hat seit dieser
Zeit ein ständig wachsendes Stamm-publikum
dazu gewonnen.
Rühmann? - Schauspieler? - da war
doch was! Das Mini-Theater profitiert
natürlich, auch wenn es der Namensvetter
des kleinen großen Heinz, mit dem
er nicht verwandt ist, gar nicht gerne
hört, von den Fernseherfolgen des
Thomas Rühmann. Er heilt seit Jahren
als Doktor Heilmann einmal wöchentlich
in der "etwas anderen Arztserie"
(Zitat Rühmann) "In aller Freundschaft"
Patienten auf eine ihm typische und sympathische
Weise.
Mit Stolz können die beiden wichtigsten
Akteure des Theaters von sich behaupten,
keinen öffentlichen Euro je verzehrt
zu haben. "Einen Wegfall von Fördergeldern
muss niemand befürchten, weil es
bisher keine gab".
Das Besondere an diesem Theater, und das
haben die beiden Künstler als ihre
eigene Philosophie ausgegeben, "je-der
gibt eben, was er kann". Wie gut
hat mir die Vorstellung gefallen? Möchte
ich wiederkommen? Welche Rolle spielt
das Theater in meinem kulturellen Horizont?
Habe ich Vertrauen, dass das gegebene
Austrittsgeld in etwas Schönes, vielleicht
sogar in etwas Wichtiges fließt?
Auf diese Weise wächst eine Beziehung
des Publikums zu "ihrem" Theater.
Und so sind die Künstler selbst begeistert,
wenn sie berichten können, bis zu
400 Besucher waren bei einer ihrer Aufführungen
mit dabei. Der Erfolg ist heute so groß,
dass Vorbestellungen entgegen genommen
werden müssen.
Doch was wird eigentlich gespielt? Begonnen
hat alles mit einem Misserfolg. Rühmann
& Morgenstern hatten einen szenischen
Abend nach E. Annie Proulx 600-Seiten-Roman
"Das grüne Akkordeon" erarbeitet.
Doch der Verlag verweigerte die Rechte.
Eigenproduktionen des Theater "Im
Spinnhaus" (Ein Heimat-Abend nach
dem Roman von Kerstin Hensel) "SEIDE"
(eine west-östliche Novelle von Alessandro
Baricco mit Liedern von Rio Reiser), Accordion
mystery ein musikalisches Roman-Drama
mit Geschichten aus E. Annie Proulx Meisterwerk
"Das grüne Akkordeon",
"Die Entdeckung der Langsamkeit"
ein Abend mit Sten Nadolnys Kultbuch und
den Liedern von Gerhard Gundermann machten
und machen das Spiel des Theaters am Rand
beliebt.
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