Angermünde
 
     
     
 
 

Die Menschen und das liebe Vieh
Ein Ausflug nach Zuchenberg

 
 
Pferde prägen das Bild des Ortes

Vor den Toren Angermündes liegt Zuchenberg. Ein ländliches Idyll eingebettet in die sanften Hügel der Uckermark, umrahmt von Wäldern und dem Wolletzsee. Die Anreise geschieht unter ständiger Beobachtung der Vierbeiner. Schafe, Rinder und Pferde, von denen die einen ein Segen für die Landschaft und ihre Bewohner sind. Die anderen könnten sich eher zum Fluch entwickeln. Aber davon später mehr. Schließlich ahnt der Erholung suchende Reisende auf den ersten Blick nichts von dem Sprengstoff, der sich auf den zweiten Blick hinter soviel Natur verbirgt. Hier kennt man sich. Zuchenberg ist Heimat von rund 90 Menschen. Gelegen im Biosphärenreservat Schorfheide Chorin. Die meisten Pferdekoppeln gehören zum Gut Angermünde und hier, weit ab vor den Toren der Stadt, sucht Nils Wagner sein Glück. Er und sein Team kümmern sich um die Pferdezucht. Genauer um die Zucht von Holsteinern. Auch wenn es hier den Natursprung nicht mehr gibt, die Tiere also normalerweise künstlich mit der Spritze besamt werden, leben sie in einer Landschaft, die alles andere als künstlich wirkt. Und wenn seine Wünsche in Erfüllung gehen, ihm die Zucht von erfolgreichen Holsteinern gelingt, wird Zuchenberg nicht mehr nur wegen seiner wunderschönen Landschaft gelobt werden. Eine Hoffnung, für die in und um Zuchenberg herum hart gearbeitet wird: Erfolgreiche Holsteiner für das Springreiten zu züchten. Andere Tiere beschäftigen die Zuchenberger in diesen Tagen jedoch weit mehr. Es geht um Kälber und Rinder. „Heute leben im Milchgut 240 Rinder und 60 Kälber“, erklärt der Ortsvorsteher Günter Kujoth. 1.460 Rinder und 200 Kälber sollen es nach dem Willen der jetzigen Betreiber Theodorus und Johannes Dobbe werden. Sie möchten damit die Zukunft des Betriebes sichern und Arbeitsplätze schaffen. Günter Kujoth verweist auf die Proteste, die sich schon jetzt in der Bevölkerung mehren. Schon heute, so der Ortsvorsteher, könnten die Betreiber die anfallende Menge an Gülle nicht über die vorgeschriebenen sechs Monate lagern. Was dazu führe, dass immer wieder Gülle ausgebracht werden müsse, die dann nicht wie abgesprochen, umgehend eingearbeitet würde. Ihm und den Zuchenbergern stinken diese Bedingungen gewaltig. Zumal er auf die fehlende Infrastruktur hinweist. Täglich würde so ein Betrieb 24 Tonnen Maissilage verfüttern, die auf schwerem Gerät hertransportiert werden müsste. Außerdem müssten dann die 2,8 Millionen Liter Milch pro Jahr auch wieder abgenommen und wegtransportiert werden und das alles auf Straßen, die auf siebeneinhalb Tonnen ausgelegt seien. Zudem sollten, so Kujoth, 150 Tausend Liter Trinkwasser gezogen werden, was in Verbindung mit den 44 Tonnen Gülle nicht nur die Natur an die Belastungsgrenze bringen dürfte. Abgesehen von den alltäglichen Problemen hat Günter Kujoth auch Visionen: sein Wunsch wäre es, den seit 18 Jahren ungenutzten Konsum im Herzen Zuchenbergs zurück zu kaufen und darin endlich ein Dorfgemeinschaftshaus einzurichten. Dort ließen sich nicht nur die geselligen Angelegenheiten, sondern auch die Probleme und Aufgaben der Dorfgemeinschaft besser, weil direkter, lösen. Im Sinne einer harmonischen Lösung inmitten dieser idyllischen Landschaft.

 
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755 Jahre Angermünde
Steinerne Skulpturen
Frank Bretsch
Tatra-Leidenschaft
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Ort Zuchenberg
 
 
 
 
 
 
 
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