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Der Klang der
2003 restaurierten Orgel bezaubert
wie die Umgebung
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Altkünkendorf
Das 1287 erstmals erwähnte Dorf
ist wohl der am schönsten gelegene
Ortsteil von Angermünde. Das zauberhafte
Fleckchen der etwa 210 Einwohner liegt
zwischen den beiden höchsten Bergen
der Gegend, dem Blocksberg (139 Meter)
und dem Telegrafenberg (138 Meter). Man
erreicht es durch einzigartige Apfelbaum-alleen,
die im Frühling wunderbar blühen
und im Herbst echtes Adam & Eva- Flair
verbreiten.
Das typische Angerdorf gehört zum
Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
und ist auch dank seiner vielen Seen ein
echtes Naturparadies. Nicht nur im Erholungsgebiet
um den Wolletzsee oder am Heiligen See
findet man Ruhe und Entspannung.
Sehenswert sind die Glambecker Mühle
und die Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert.
Grundlegend saniert, gibt auch die 2003
restaurierte Orgel wieder klare Töne
von sich. In Altkünkendorfs Umgebung
wurden bedeutende Funde aus der Stein-
und Bronzezeit gemacht.
Kreative Künstler wie Bildhauer Joachim
Karbe und das Künstler-Ehepaar Annette
Tucholke und Christian Bonnet sind hier
zu Hause.
Altkünkendorf ist seit 2001 Stadtteil
von Angermünde.
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Ehm Welk hat dem
idyllischen Biesenbrow
literarisch ein Denkmal gesetzt
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Biesenbrow
Hier ist eigentlich alles anders als
in den anderen Ortsteilen von Angermünde.
Kaum einer der etwa 270 Biesenbrower wohnt
in eine Straße. Hier lebt man im
Hof-Ende, Ziegelei-Ende, Hirten-Ende oder
einem anderen -Ende. Denn alle Straßen
kommen von der Hauptstraße und sind
irgendwo zu Ende.
Während die anderen Dörfer gerne
zu Angermünde gehören, gehen
die Biesenbrower mit Verfassungsbeschwerde
gegen die Gemeindegebietsreform vor.
Richtig berühmt geworden ist das
1292 erstmals erwähnte Dorf, das
ursprünglich als Stadt angelegt wurde,
durch Ehm Welcks Bücher. Auf humorvolle
Art und Weise, mit vielen typischen Details
und Weltoffenheit hat der gebürtige
Biesenbrower darin seine Heimat abgebildet.
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Von hier aus gelangt
man zu einem der tiefsten Seen der
Uckermark
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Bölkendorf
Umgeben von Hügeln, Seen und Söllen
liegt das 140-Seelen-Dorf idyllisch nördlich
des Parsteinsees direkt am Krummen See.
Sehenswert im 1346 erstmals erwähnten
Angerdorf sind einige gut erhaltene Fachwerkhäuser
aus dem 18./19. Jahrhundert und die Feldsteinkirche
(13. Jahrhundert). Der Tiefe See ist mit
60 Meter eines der tiefsten Gewässer
der Uckermark.
Lange Zeit zu Eberswalde gehörend,
kämpften die Bölkendorfer 1992
um ihre Zugehörigkeit zum Kreis Angermünde.
2003 wurde die Gemeinde schließlich
Ortsteil von Angermünde.
Von sich reden machte Bölkendorf
auch durch seine mittlerweile zugeschüttete
Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg,
den Fund eines trepanierten Schädels
von 1940 vor Christus sowie gut erhaltene
interessante Bronzefunde.
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Die rekonstruierte
Kopfsteinpflasterstraße
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Bruchhagen
Das kleine Winkelangerdorf schmiegt sich
in eine sanfthügelige Hochfläche
und gehört zum Biosphärenreservat
Schorfheide-Chorin. 1375 unter dem Namen
Bruchove erstmals erwähnt, war Bruchhagen
1638 Heimat für nur noch drei Personen.
Nach und nach kehrten Rittergutsbesitzer
und Bauern zurück. Heute sind es
etwa 170 Einwohner, die stolz sind auf
ihre Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert
mit einer der ältesten Glocken in
der Gegend (sie stammt von 1506 und hat
als eine der wenigen den 30jährigen
Krieg überlebt) sowie das um 1800
erbaute ehemalige Gutshaus mit seinem
verputzten Fachwerk und dem Krüppelwalmdach.
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Im neuen Dorfgemeinschaftshaus
trifft man sich und plant die Entwicklung
und Zukunft von Crussow
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Crussow
Das Straßendorf ist flächenmäßig
der größte Ortsteil von Angermünde.
Zu Crussow gehören auch die Vorwerke
Neuhof und Henriettenhof. Angesiedelt
auf einer fast ebenen Hochfläche,
gehört ein Teil des Dorfes mit seinen
760 Einwohnern zum Nationalpark "Unteres
Odertal". Erstmals erwähnt wurde
der Ort 1335. Die frühgotische Feldsteinkirche
aus dem 13. Jahrhundert konnte nach umfangreichen
Sanierungsarbeiten 1988 wieder in Besitz
genommen werden. Crussow ist Pfarrsitz
für verschiedene umliegende Gemeinden.
Das Leben im Ort wird entscheidend vom
Dorfverein Crussow gestaltet, dessen Mitglieder
voller Ideen und Tatendrang stecken. Seit
2003 gehört Crussow zu Angermünde.
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Besonderheit dieser
Kirche, ist der hölzerne Turm
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Dobberzin
Das Dorf gehört bereits seit 30
Jahren (1974) zur Stadt Angermünde
und liegt an der östlichen Seite
des Münde-sees. Wann genau die ehemalige
slawische Siedlung entstand, konnte noch
nicht endgültig geklärt werden.
Deshalb veranstalten die etwa 270 Dobberziner
2004 ihre 750-Jahr-Feier, obwohl ihr Ort
amtlicherseits erst 650 Jahre alt ist.
Nachforschungen belegen, dass es den Ort
bereits 1254 gegeben haben muss. Offiziell
gilt aber 1354 als Jahr der Ersterwähnung.
Archäologen haben hier immer wieder
einmalige Funde von der Slawenzeit bis
ins Mittelalter gemacht.
Die Dorfkirche - ein Feldsteinbau aus
dem 13. Jahrhundert - brannte 1678 ab,
wurde später wieder aufgebaut und
vor wenigen Jahren saniert. An der Wand
in der Südwestecke des Gotteshauses
hat sich die Steinmetzfamilie mittels
Schachbrettstein ein bleibendes Denkmal
gesetzt.
Bei Wander- und Radwanderfreunden wird
die ausgebaute Apfelallee von Dobberzin
nach Pinnow immer beliebter.
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Speicher
und Kirche - ein prägender
Anblick
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Frauenhagen
Über leicht hügelige Landschaft
nordöstlich von Angermünde erreicht
man das Straßen-, Anger- und Winkeldorf
Frauenhagen, das 1354 erstmals erwähnt
wurde und seit 2003 Ortsteil von Angermünde
ist.
Es liegt im Tal der Welse und gehört
teilweise zum Biosphärenreservat
Schorfheide-Chorin. Auffallend sind die
liebevoll gepflegten Grundstücke
nicht nur in der neuen Eigenheimsiedlung.
Der Namensgeber der Hackeschen Höfe
in Berlin, Graf Hans Christian Friedrich
von Hacke (Generalleutnant und Kommandant
von Berlin), kaufte das Dorf 1743.
Sehenswert sind die Feldsteinkirche aus
dem 13. Jahrhundert, die nach einem Brand
bis 1916 wieder aufgebaut wurde, sowie
die erhaltene Anlage der Breitenteicher
Mühle, etwas außerhalb Frauenhagens.
Hier ist auch das Künstler-Ehepaar
Werdin zu Hause (siehe Seite 36-37).
Bemerkenswert ist der Zusammenhalt der
etwa 440 Einwohner, die gemeinsam mit
vielen kreativen Ideen die 650-Jahrfeier
ihres Heimatortes im Juni 2004 vorbereiten.
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Kleine Architektonische
Liebenswürdigkeiten
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Gellmersdorf
Gellmersdorf ist ein kleines Dorf. Der
Ort ist geprägt vom alten Naturschutzgebiet
Gellmersdorfer Forst. Anfang 1900 angelegt,
gehört es heute zum Nationalpark
Unteres Odertal.
1292 ist ein Jo de Gelmerstorp Schultheiß
von Angermünde. Vermutlich gab er
dem Dorf seinen Namen, denn 1316 taucht
die Ortsbezeichnung erstmals auf. Die
fast 200 Einwohner des Straßen-Angerdorfes
sind besonders stolz auf ihren berühmten
Bewohner Werner Creutziger. Der Schriftsteller
und Übersetzer lebt seit 1987 hier
und beging im März 2004 seinen 75.
Geburtstag.
Seit 2003 ist die Gemeinde Ortsteil von
Angermünde.
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Romantik
wie in einem Märchen
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Görlsdorf
Der 1261 erstmals erwähnte heutige
Ortsteil von Angermünde (seit 2003)
liegt vollständig im Biosphärenreservat
Schorfheide-Chorin und ist von zahlreichen
Naturschönheiten umgeben: Peetzigsee,
Großer Plötzsee, Welse-Fließ
und Fischteiche sowie Blumberger Mühle.
Auch für seinen 1829 von Peter-Josef
Lenné angelegten Park ist das Dorf
bekannt. Der Lenné-Park wurde der
Gemeinde 1995 rückübertragen
und 2001/2002 nach alten Plänen neu
gestaltet.
Der berühmten Adelsfamilie von Lynar-Redern
verdankt der Ort eine unglaubliche Geschichte.
Alexander von Lynar-Redern vergrub 1945
auf der Flucht einen wertvollen Familien-Schatz,
darunter 13 Kisten mit Meißner Porzellan
und ein 120-teiliges Silberservice des
namhaften Silberschmiedes Jean-Baptiste
Odiot aus dem 19. Jahrhundert. 50 Jahre
später konnte er gehoben werden.
Vom ehemaligen hochherrschaftlichen Gelände
existiert nur noch das dazugehörige
Gutshaus. Görlsdorf hat sich auch
als Pferdezuchthochburg einen Namen gemacht.
Das Vollblutgestüt eröffnete
1958 in Hoppegarten einen eigenen Rennstall.
Obwohl heute nur etwa 180 Einwohner hier
zu Hause sind, ist Görlsdorf flächenmäßig
mit 1357 Hektar ein relativ großes
Dorf.
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Mit dem neuen
Gerätehaus noch
besser gerüstet - die FFW
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Greiffenberg
Der 710-Einwohner-Ort ist eine Stadt
in der Stadt. Denn bereits seit Gründung
1261 hat Greiffenberg Stadtrecht, das
es auch nach Zugehörigkeit zu Angermünde
2003 nicht abgeben musste. Hier befindet
sich eine der besterhaltenen Burgruinen
in der Uckermark - die der Greiffenburg.
Das Besondere: sie liegt geografisch in
Greiffenberg, gehört aber zum benachbarten
Günterberg. Anfang 18. bis Mitte
20. Jahrhundert war die Stadt berühmt
für ihr Greiffenberger Geschirr.
Jetzt wird das Stettiner Muster von einer
Töpferin in Anklam wieder verwendet.
Erwähnenswert ist auch die Schulsternwarte.
1965 eingeweiht, wird sie noch heute genutzt.
Greiffenberg hat zudem einen großen
Schaugarten mit zahlreichen seltenen Pflanzen,
der vom Vern e.V. (siehe Seite 32-33)
betrieben wird.
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Weithin sichtbar
die Kirche von Günterberg
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Günterberg
Auch Günterberg zählt eher
zu den flächenmäßig großen
Ortsteilen von Angermünde. Im 1306
erstmals erwähnten Straßen-Angerdorf
sind heute etwa 350 Menschen zu Hause.
Ihr ganzer Stolz ist die Greiffenburg.
Der monatlich stattfindende Kulturstammtisch
im Dorfgemeinschaftshaus organisiert hier
beispielsweise Chortreffen und Burgfeste
und schiebt auch sonst eine Menge im Dorf
zusammen.
Eine Besonderheit ist auch der jüdische
Friedhof an der B198 in Richtung Gramzow.
Der wurde angelegt, als im Jahre 1809
auf dem jüdischen Friedhof von Angermünde
nicht mehr genügend Platz war. Doch
bis zur kurz darauf erfolgten Friedhofserweiterung
in Angermünde wurden auf dem Günterberger
jüdischen Friedhof nur 20 Verstorbene
bestattet, so dass er nie eingefriedet
wurde.
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Vermutlich entstand
die Dorfkirche im 13. Jahrhundert
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Herzsprung
Das Straßen-Angerdorf Herzsprung
liegt idyllisch direkt am Parsteinsee
und ist 1281 erstmals erwähnt worden.
Der Ort mit seinen etwa 280 Einwohnern
gehört seit 2003 zu Angermünde.
In der Umgebung des Bauerndorfes machten
Archäologen einen besonders seltenen
Fund: sie entdeckten ein Gräberfeld
aus der Bronzezeit.
Die Dorfkirche stammt vermutlich aus dem
13. Jahrhundert. Ihre Kirchhofsmauer aus
Feldsteinen wurde 1998 umfangreich saniert.
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Das Taufbecken
ist ein wahres Kleinod in der frühgotischen
Kirche
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Kerkow
Kerkow ist der reichste Ortsteil von
Angermünde. Das Dorf hat in seiner
langjährigen Geschichte nie Zuschüsse
bekommen. Nördlich von Angermünde
gelegen, gehört das 470-Einwohner-Dorf
teilweise zum Biosphärenreservat
Schorfheide-Chorin.
Seit 2003 ist es Ortsteil der Stadt Angermünde.
Vor zehn Jahren zog ins alte Gut der Familie
von Lynar-Redern zu Görlsdorf Landwirtschaft
zum Anfassen und Probieren samt Angus-Rinder-Zucht
ein.
Im Gewerbegebiet findet man die größte
Firma von Angermünde: eine Sanierungsfirma,
die von Angermünde bis Eberswalde
einen guten Ruf hat. Besonders hervorzuheben
ist jedoch die Dorfkirche. Der frühgotische
Feldsteinbau von 1237 (eine Holzprobe
weist eindeutig auf dieses Datum hin)
ist eine der ältesten Kirchen in
der Uckermark.
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Produziert wird
hier nicht mehr, dafür fühlen
sich die Störche auf dem Dach
der stillgelegten Brennerei wohl
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Mürow
Nordöstlich von Angermünde
liegt das 1354 erstmals erwähnte
Angerdorf in leicht hügeliger Landschaft,
die überwiegend ackerbaulich genutzt
wird. Die 390 Einwohner gehören seit
2003 zur Stadt Angermünde.
Erwähnenswert ist der Dartverein
mit seinen 22 Mitgliedern. In Mürow
befand sich auch das südlichste Großsteingrab
in der ehemaligen DDR, das 4.000 Jahre
alte Hünengrab am Ortsrand in Richtung
Frauenhagen. Auch die 1955 stillgelegten
Gebäude der Schnapsbrennerei beim
alten Rittergut sind noch zu sehen. Die
Dorfkirche ist ein frühgotischer
Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert.
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Ganze sechs Zentimeter
ist sie groß, die Puppe aus
der Eiszeit, und der ganze Stolz
von Wolfgang Blaschke, Leiter des
Angermünder Heimatmuseums
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Neukünkendorf
Das 340 Einwohner zählende Angerdorf
ist der jüngste Ortsteil. Seit 01.01.2004
gehört die südöstlich von
Angermünde liegende Gemeinde zur
Stadt. Einzige markante Erhebung in der
flachwelligen Landschaft ist der Gottesberg.
Der Haussee grenzt direkt an den Ort.
1354 erstmals erwähnt, war das typische
Bauerndorf auch Rittersitz.
Bis 1995 hielten am Bahnhof von Neukünkendorf
Züge auf der der Strecke Angermünde
- Bad Freienwalde.
Sensationell zu nennen ist der kürzliche
Fund von Resten einer gut erhaltenen Puppe
aus der Eiszeit. (600 vor Christi). Auch
ein Opfergefäß und kleine wertvolle
Kupferfiguren wurden gefunden.
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Ruhige Dorfidylle
entlang der neu gepflasterten Straße
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Schmargendorf
Auch in diesem südlich von Angermünde
in leicht hügeliger Landschaft liegenden
Ortsteil wird Landwirtschaft groß
geschrieben. Doch das 300-Einwohner-Dorf
mit Ersterwähnung 1287 hat noch einiges
mehr zu bieten. So stammen die Vorfahren
von Marlene Dietrich aus Schmargendorf.
Ihr Vater Louis Dietrich wurde in Angermünde
geboren, sein Vater, also Marlenes Großvater,
stammte aus Schmargendorf und betrieb
hier ein kleines Hotel.
Die alte Schmiede ist heute Museum, das
alte Pfarrhaus Gemeindehaus mit Archiv
und Heimatmuseum. Seit 2003 ist Schmargendorf
Ortsteil von Angermünde. Dem rührigen
Landverein verdankt das Dorf ein abwechslungsreiches,
aktives Dorfleben.
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Das restaurierte
Giebellaubenganghaus in der Dorfstraße
54 beherbergt heute ein Museum
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Schmiedeberg
Schmiedeberg entschied sich 2001 gegen
eine Eingemeindung nach Gramzow und ist
seit 2003 Ortsteil von Angermünde.
Viele der etwa 150 Einwohner des Dorfes
sind selbstständige Bauern.
Das 1319 erstmals erwähnte Angerdorf
gehört zum Biosphärenreservat
Schorfheide-Chorin und war das Heimatdorf
der Familie von der Hagen. Joachim Otto
von der Hagen arbeitete im 18. Jahrhundert
als Professor für Altdeutsche Sprache
und Literatur an der Humboldt-Uni Berlin.
Sehenswert in Schmiedeberg sind das restaurierte
Giebellaubenganghaus* in der Dorfstraße
54, die Feldsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert
mit ihrem spätgotischen Schnitzaltar
von 1500, das angelegte Hünengrab
im Schloss-park sowie die Schmiedeberger
Bilderchronik. Hier sind sämtliche
Ortsgeschehnisse in Wort und vor allem
Bild festgehalten.
* Laubenganghäuser sind breite, eingeschossige
Fachwerkbauten aus dem 18. Jahrhundert
mit verbrettertem Giebel auf Stützen.
Sie wurden oft von Schmieden verwendet,
waren praktisch fürs Ausspannen der
Pferde, aber auch bei normalen Bauern
sehr beliebt.
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Ein
"steinreicher" Ort - Steinhöfel
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Steinhöfel
Wie der Name schon sagt: in Steinhöfel
und Umgebung liegen höfelweise Steine!
Kleine und große, mittelgroße
und überdimensionale Findlinge. Hinterlassenschaften
der Eiszeit, die die Steine in der Endmoräne
abgelagert hat. Ein Waldgebiet bei Steinhöfel
wird aufgrund der vielen dort liegenden
Brocken Steinknacker genannt.
Das 220 Einwohner zählende Angerdorf
liegt nordwestlich von Angermünde
in wunderbarer hügeliger, waldreicher
Landschaft im Bio-sphärenreservat
Schorfheide-Chorin. Ganz in der Nähe
laden Laagensee, Schöneberg-see,
Warnitzsee und Kiensee zum Naturgenießen
ein. Die Dorfkirche wurde bereits um 1220
erbaut, also weit vor der ersten Erwähnung
des Ortes im Jahre 1375.
Seit 2003 ist Steinhöfel Ortsteil
von Angermünde.
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Ein traumhafter
Ausblick vom "Grützpott"
auf Stolpe
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Stolpe
Stadt, Städtelein oder doch nur
größeres Dorf? Egal wie, der
Ort im Nationalpark "Unteres Odertal"
hat so viele Besonderheiten, Einmaligkeiten
und Schönheiten, dass man auf derartige
Spitzfindigkeiten gut verzichten kann.
1251 erstmals erwähnt, hatte Stolpe
auf jeden Fall schon einmal 1286 Stadtrecht.
Den Ort suchten mehrere Brandkatastrophen
in Dorf, Kirche und Schloss heim. Das
um 1550 erbaute Schloss wurde nach einem
Feuer 1917 neu ausgebaut, von der Originalsubstanz
blieb jedoch nur wenig erhalten. Das Wahrzeichen
des Ortes, der Grützpott, gehört
zu den gut erhaltenen Resten der Anfang
des 13. Jahrhunderts angelegten ehemaligen
Burg. Seit 2002 wird der Turm mit den
dicksten Mauern in Deutschlands (18 Meter
Durchmesser, die untere Wandstärke
beträgt
fünf Meter) saniert. Kein anderes
wie das 380-Einwohner-Dorf hatte wohl
nur so kurze Zeit eine Kirche. Das 1858
gebaute Gotteshaus musste 1935 wieder
abgerissen werden, da die Kirche vom Hang
gerutscht war. Seitdem gibt es in Stolpe
keine Kirche mehr. Pläne von Peter-Josef
Lenné liegen dem 1850 in Stolpe
angelegten Schlosspark zugrunde.
Berühmtester Sohn des Ortes ist zweifelsohne
Christian Leopold von Buch (siehe auch
Seite 35), der Mitbegründer der Deutschen
Geologischen Gesellschaft und enger Freund
von Alexander von Humboldt. Seit 2003
ist Stolpe Ortsteil von Angermünde
und trägt seit 2001 den Titel "Nationalpark-Gemeinde".
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Störche und
Einwohner fühlen sich hier
pudelwohl
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Welsow
Welsow liegt am Südrand des Welsetales
im Schutze des 96 Meter hohen Töpferberges.
Hier wurden in den vergangenen Jahrhunderten
Unmengen von Ton abgebaut. Die Greiffenberger
holten sich bereits im 16. Jahrhundert
vom Kurfürsten das Recht zum Schürfen.
Während der Inquisition galt das
kleine Angerdorf als eines der Ketzerdörfer.
Heute fühlen sich etwa 130 Einwohner
im 1267 erstmals erwähnten Ort pudelwohl.
Seit 2003 ist Welsow Ortsteil von Angermünde.
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Besonderheit:
Die Kirche von Wilmersdorf ist seit
1936 in einer Scheune untergebracht
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Wilmersdorf
1321 erstmals erwähnt, sind heute
die ursprünglichen Dorfformen von
Wilmersdorf nicht mehr erkennbar. Auch
die evangelische Dorfkirche ist eher eine
Behelfslösung. Sie wurde 1936 in
einer ehemaligen Fachwerkscheune eingerichtet,
da die 1473 erbaute Kirche verwüstet
und danach nie wieder aufgebaut wurde.
Nordwestlich von Angermünde in leicht
welliger Landschaft gelegen, gehört
der Ort vollständig zum Biosphärenreservat
Schorfheide - Chorin.
Die etwa 260 Einwohner sind eine aktive
Dorfgemeinschaft.
Eines der wenigen erhaltenen Fachwerksgutshäuser
in der Gegend wurde privat saniert und
gehört den Nachfahren des berühmten
Leopold von Buch (siehe auch Seite 35)
Zur Stadt Angermünde gehört
Wilmersdorf seit 2003.
Wolletz
Ruhe, malerische Umgebung, hügelige,
waldreiche, romantische Landschaft, die
zum Wandern einlädt - das ist der
1375 erstmals erwähnte Ort Wolletz
im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.
Kein Wunder, dass Stasi-Minister Mielke
das ehemalige Jagdschloss am Ufer des
Wolletzsees für seine Entspannung
vereinnahmte. Seit 1994 konnten sich hier
mehr als 25.000 Patienten in der neuen
Rehaklinik im ehemaligen Schloss erholen.
Neben Sportplatz, Kinderspielplatz und
Badestelle am Wolletzsee entstanden auch
einladende Wanderwege, die von Gästen
wie von den 140 Einwohnern gerne genutzt
werden. Seit 2003 gehört Wolletz
zur Stadt Angermünde.
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Das Dorfgemeinschaftshaus
von Zuchenberg
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Zuchenberg
Der jüngste Ortsteil von Angermünde
hat auch die wenigsten Einwohner. 1841
nach Abholzung des Stadtforstes entstanden,
leben heute etwa 90 Menschen im Vorwerk
Zuchenberg. Erst 2003 entschieden sie
im Rahmen der Gemeindegebietsreform, den
Status eines Ortsteiles anzunehmen und
gehören seitdem zur Stadt Angermünde.
Aus der kurzen Geschichte sind erwähnenswert
die Einweihung des Schulhauses im Jahre
1912 und die Tatsache, dass der Ort bereits
1931 und 1939 als Stadtgut zu Angermünde
gehörte.
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Angermünde
räumt der Kunst viel (Markt-)Platz
ein
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Angermünde
So ganz genau weiß es keiner -
trotzdem wird 2004 der 771. Geburtstag
der Stadt gefeiert, denn man nimmt an,
dass um 1233 Angermünde das Stadtrecht
verliehen wurde. Ursprünglich war
der Ort eine der Grenzfestungen, die von
den ostwärts strebenden Brandenburgern
gegen die Pommern errichtet wurde.
Später kam die Stadt durch Getreidehandel
zu Reichtum und schmucke Bürgerhäuser
entstanden. Markant dafür ist der
wunderschön sanierte Marktplatz mit
dem neobarocken Rathaus und seiner klassizistischen
Fassade von 1828. Ein Kleinod ist der
von Christian Uhlig geschaffene Brunnen
gleich neben dem hölzernen Prangeresel
von Karl Rätsch. Gleich um die Ecke
befindet sich die Touristeninformation
in einem kleinen hübschen Fachwerkhaus,
der einstigen Alten Wache.
Sehenswert sind außerdem die Marienkirche
aus dem 13. Jahrhundert mit Wagnerorgel,
die Franziskaner Klosterkirche, die zu
den Ursprüngen märkischer Backsteingotik
zählt, die Reste der Stadtmauer und
der Burg sowie der Pulverturm und die
gotische Heilig-Geist Kapelle aus der
Mitte des 14. Jahrhunderts. Wer in der
Stadt ist, sollte das Ehm-Welk-Museum,
den Tierpark, übrigens der einzige
in der Uckermark, und die Kunstmeile am
Mündesee sowie das NABU-Erlebniszentrum
Blumberger Mühle nicht auslassen.
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