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Restaurierte Jugendstilvilla
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Die heilige Barbara als Schutzpatronin
der Bergleute begrüßt die Besucher
in Senftenbergs gläsernem Rathaus.
Die eindrucksvolle Plastik des Sofioter
Künstlers Minev erinnert an den Glanz
und die Schattenseiten, die mit 150 Jahre
Abbau der Braunkohle verbunden sind und
bis heute die Geschicke der Senftenberger
beeinflussen. Es lässt sich in jeder
Beziehung viel freier atmen in der Stadt,
die schon über 725 Jahre alt ist.
Doch mit dem Kohlenstaub auf den Fensterbrettern
verschwanden tausende Arbeitplätze.
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Einladung für
Investoren, der Industriepark,
dahinter Senftenberg
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Natürlich lohnte es sich nun, die
Häuser nicht nur um den historischen
Altmarkt mit hellen freundlichen Farben
zu streichen. Doch Stadtumbau ist weit
mehr als frische Tünche, galt es
doch ein Konzept für die Zeit nach
der Kohle zu finden. Die Stadt "sanft
am Berg", immerhin ist der Koschenberg
die höchste Erhebung der Niederlausitz,
das bemerkt der aufmerksame Besucher,
wandelt sich täglich. Es ist das
Bestreben der Stadtväter quer durch
alle Parteien, das Leben für die
29.000 Senftenberger und die Gäste
der Stadt angenehm und interessant zu
machen. Mit dem "Schlossparkcenter"
entstand ein Einkaufsparadies, neben dem
Markt wurde auch der Kirchplatz neu gestaltet.
Altes wurde liebevoll restauriert, einst
zweckmäßige Neubaublocks verschwinden
zugunsten von schmucken Eigenheimsiedlungen.
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Blick über
den nächtlichen Markt
auf die Peter-und-Paul-Kirche
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Straßen und Gassen werden saniert,
sichere Fahrradwege und beruhigte, bequeme
Fußgängerzonen entstehen, neues
und altes Grün machen Senftenberg,
die einst graue, chaotische, verstopfte
Kohlemetropole zu einer Modellstadt für
umweltfreundlichen Verkehr. An der Peripherie
entstehen weiter Gewerbegebiete, Angebote
für den Mittelstand und neue Arbeitsplätze.
Die Tropolis mit ihrer 130-Meter-Skipiste,
das Erlebnisbad und vor allem der Senftenberger
See mit Familien- und Campingpark sind
Freizeitofferten, um die die Stadt zu
beneiden ist. Das kulturelle und gesellschaftliche
Leben prägen die Neue Bühne,
die 2006 ihr 60jähriges Jubiläum
feiert, der Tierpark mit seinen Braunbären,
der Schlosspark mit der einzigartigen
Renaissancefestung, das Planetarium, die
Fachhochschule Lausitz, immerhin die größte
Brandenburgs, die Stadtbibliothek, aber
auch die "Kurt-Uhlich-Schule"
mit der Förderung künstlerischer
Begabungen und mehr als fünfzig Vereine
der Stadt.
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Innerstädtische
Fußgängerzonen, ideal
zum Bummeln und Kaufen
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Viel wurde schon erreicht, doch lang
und schwer ist der Weg von der monowirtschaftlichen
Kohlemetropole zum Bildungs-, Dienstleistungs-
und Touristenzentrum in Südbrandenburg,
weg von Rekordzahlen der Arbeitslosigkeit.
Ehrgeizig sind die Vorhaben, will Senftenberg
mit seinen dörflichen Ortsteilen
in wenigen Jahren Hauptstadt des Lausitzer
Seenlandes werden. Erwin Strittmatter,
der als Redakteur in Senftenberg seinen
Weg als Schriftsteller begann, hätte
Freude an der Verwandlung der Stadt. Er
schrieb: "Es macht mich glücklich,
mitzuhelfen, in unserem Lande das Leben
vom Kopf auf die Füße zu stellen."
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22 Studiengänge
bietet die
junge Fachhochschule Lausitz
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Wassersport am
Stadtrand
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