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Ausflugtipp:
Ein besonderer Tag in Leipzig |
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Grüne Lunge für
Mensch und Pferd
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Bernd Schirm, Geschäftsführer
des Leipziger Rennklub e.V., hofft
auf die Renovierung der traditionsreichen
Tribüne |
Spaß und Erholung inmitten wunderschöner
Natur sowie jede Menge spannender Wettkämpfe
- das ist die Galopp-rennbahn am Leipziger
Scheibenholz. Über Jahrzehnte ist
sie den Leipzigern und ihren Gästen
ans Herz gewachsen. Ihre Popularität
beruht vor allem auf der attraktiven Lage
im grünen Gürtel an der Peripherie
der City.
Die Wurzeln des Leipziger Galopprennsports
reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts
zurück. Am 7. Mai 1863 gründete
eine kleine Schar pferdebegeisterter Bürger
im Reisseschen Lokal in der Kleinen Fleischergasse
5 eine Genossenschaft namens "Leip-ziger
Rennclub". Mit seinen 140 Jahren
ist er heute der älteste Sportclub
der Messestadt. Bereits im September 1863
gab es auf der eigens dafür angelegten
Rennbahn nordwestlich von Lindenau, nahe
der Schönauer Flur, den ersten Renntag.
Die Zuschauerkulisse war riesig. Es wurden
sechsFlach- und zwei Hindernisrennen -
dotiert mit insgesamt 320 Louisdor an
Preisgeldern - ausgetragen. Der große
Erfolg ermutigte den Leipziger Rennclub,
in den beiden folgenden Jahren je zwei
weitere Renntage auszuschreiben. Doch
diesmal blieb die erhoffte Zuschauerresonanz
aus. Die Anfahrt nach Schönau war
einfach zu umständlich.
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Die
Hutmode ist schon fast so mondän
wie in Ascot
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Dank des Entgegenkommens der Stadt konnte
vom Verein bald die 70 Morgen große
städtische Ratswiese am Scheibenholz
gepachtet werden. Erster Scheibenholz
- Renntag war der 14. September 1867.
Wegen ihrer schönen Lage wurde die
Bahn in einem zeitgenössischen Bericht
mit der Pariser Derbybahn Chantilly verglichen.
Damit erwies sich Leipzig auch in dieser
Hinsicht als ein "Klein-Paris".
Dennoch führte die Rennbahn zunächst
ein bescheidenes Dasein, zumal die Wettkämpfe
noch nicht nach einheitlichen Regeln abliefen.
Die entstanden erst einige Jahre später.
Eine Chronik, anlässlich des 140-jährigen
Jubiläums des Leipziger Rennklub
e.V. herausgegeben, dokumentiert eindrucksvoll
die Geschichte der Galopprennbahn Scheibenholz.
Sie listet nicht nur Abläufe, Rennen
und Bautätigkeit auf, sondern beleuchtet
auch politische, soziale und ökonomische
Entwicklungen, die starken Einfluss auf
den Rennbetrieb und die wirtschaftliche
Rentabilität des Klubs hatten.
Genannt seien die Weltwirtschaftskrise
Anfang der 30er Jahre, zwei Weltkriege,
die Teilung Deutschlands und die mit der
Währungsunion von 1990 einhergehende
Einführung marktwirtschaftlicher
Rahmenbedingungen. Letztere ließen
gar nicht so selten die Frage aufkommen,
ob der Galopprennsport in Leipzig überleben
kann.
Gerade in den letzten Jahren haben unsagbar
viel Fleiß und Mühe, die lobenswerte
Hilfe zahlreicher Sponsoren und Förderer
sowie der Aufbau freundschaftlicher Kontakte
zur
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Auf der Zielgeraden
liefern sich die beider Favoriten
ein Kopf-an-Kopf- Rennenund schenken
sich nichts |
Verwaltung der Stadt Leipzig das Fundament
dafür gelegt, dass die Pferderennbahn
ihren festen Platz behält und zukunftssicher
ausbaut.
Heute organisiert der Leipziger Rennklub
jährlich 7 - 8 Renntage, von denen
knapp die Hälfte bundesweite Bedeutung
hat. Die ausgeschriebenen Leistungsprüfungen
dienen der vom Menschen organisierten
Zuchtauswahl, die die natürliche
Auslese auf freier Wildbahn ersetzen und
gleichzeitig abwechslungsreiche Freizeit
für die ganze Familie ermöglicht.
Saisonauftakt am Scheibenholz ist in jedem
Jahr der 1. Mai. Dann sorgen Tausende
Pferdesport-anhänger nicht nur für
ein "Klein-Paris", sondern mehr
und mehr auch für Atmosphäre
wie im englischen Ascot. Vorerst noch
ohne Queen, aber schon mit unzähligen
tollen Hüten!
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