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Zur Stadt Zwenkau, südlich von Leipzig
und östlich der Weißen Elster
gelegen, gehören die Ortsteile Großdalzig,
Kleindalzig, Löbschütz, Rüssen-Kleinstorkwitz,
Tellschütz und Zitzschen. Über
9000 Einwohner leben in der liebenswerten
und zukunftsträchtigen Stadt.
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Schon von weitem
sichtbar das Wahrzeichen der Stadt
- der Zwenkauer Wasserturm. |
974 erhielt das Bistum Merseburg die
"civitas Zuenkouua" und einen
Forst zwischen Saale und Mulde vom Kaiser
Otto II. geschenkt. Mit der Ersterwähnung
in der Schenkungsurkunde gehört Zwenkau
zu den ersten schriftlich nachweisbaren
Orten der Leipziger Region. 1999 feierte
die Stadt Zwenkau ein unvergessenes 1025-jähriges
Jubiläumsfest. Archäologische
Bodenfunde belegen bäuerliche Slawensiedlungen
in jetziger Zwenkauer Umgebung, die bis
ins 6. Jahrtausend v. Chr. reichen. Um
das Jahr 1000 bestand der Ort aus der
Burg mit einer grundherrschaftlich-bäuerlichen
sowie vermutlich auch einer Kaufmanns-
und Handwerkersiedlung.
Besonders der Markt (1995 - 800 Jahre
verbrieftes Marktrecht), der schon sehr
früh existiert haben muss, war im
11./12. Jahrhundert zugleich eine Station
an der von und nach Leipzig führenden
Fernhandelsstraße. Durch die Entwicklung
Leipzigs zu einem Welthandelsplatz spielte
das hiesige Marktgeschehen später
nur noch eine untergeordnete Rolle. Im
Jahre 1712 traf Zwenkau ein Unglück,
das die Stadt in tiefes Elend stürzte.
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Zwenkau aus der
Luft - der alte Tagebau mausert sich
zum modernen Event Park. Bald werden
hier Badegäste und Segler zu
finden sein |
Der Stadtbrand am 12. Mai verwandelte
den Ort innerhalb von zwei Stunden in
einen Trümmerhaufen. Dem Fleiß
der Zwenkauer ist es zu verdanken, dass
im Jahr 1826 die Zahl der Häuser
bereits wieder mit 320 angegeben werden
konnte. Als bemerkenswerte Gebäude,
die die Zeiten überdauert haben,
sind zu nennen: der Sattelhof, eines der
ältesten Sitfachwerkhäuser der
Region (vor 1595); die Pulvermühle;
das Schäfereigut; die Imnitzer Auenkirche
(um 1490); die Johanniskirche (erbaut
1695) und die Laurentiuskirche. Letztere
ist die wohl Bekannteste. Sie, die den
Namen des Schutzpatrons von Zwenkau trägt,
hat eine zumindest ebenso lange Geschichte
wie die Stadt, denn ein im Bau befindliches
Gotteshaus wird bereits in der Gründungsurkunde
genannt (,,... der Kirche des hl. und
unüberwundenen Märtyrers Laurentius,
welche in derselben Stadt an der Grenze
des Bistums auf dem höchstgelegenen
Platz errichtet wird").
Von architekturgeschichtlich und künstlerisch
herausragender Bedeutung ist das 1930
entstandene "Haus Rabe". Das
durch Adolf Rading und Oskar Schlemmer
geschaffene Gesamtkunstwerk präsentiert
sich nach seiner Restaurierung in neuem
Glanz.
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Beim Rundgang
im Dalziger Weg entdeckt - Gebäude
im Fachwerkstil.
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In Zwenkau lebten Persönlichkeiten,
die weit über die Stadt hinaus bekannt
waren. Einer davon war der Architekt und
Baumeister Clemens Thieme. Ihm verdankt
die Stadt eines ihrer markantesten Bauwerke:
den Wasserturm. Der in Zwenkau geborene
Adolf Ferdinand Weinhold (1841 bis 1941)
hatte bereits 1873 ein Vakuum-Doppelmantelgefäß
entwickelt und gilt als der eigentliche
Erfinder der heutigen Thermosflasche.
Er hat sich aber auch um die technische
Fach- und Hochschulausbildung, die Elektrifizierung
Sachsens, um die Durchsetzung des wissenschaftlichen
und technischen Fortschritts überhaupt
große Verdienste erworben. Nach
ihm wurden die "Weinhold-Arkade",
ein im Juli 1997 fertig gestellter Wohn-
und Geschäftskomplex benannt.
Auf einem 45 Hektar großen Gewerbegebiet
siedelten sich seit 1992 etwa 50 mittelständische
Unternehmen an und bieten nahezu 1500
Menschen Arbeit. Durch Inbetriebnahme
der neuen Kläranlage konnten erstmals
die Abwässer ordnungsgemäß
entsorgt werden. Die Entstehung neuer
Wohngebiete ("Am breiten Rain",
"Uferviertel" und "Zur
alten Brauerei") sind eine logische
Folge dieser Entwicklung. Durch die Sanierung
der Altbausubstanz im Stadtkern sowie
die Neuerrichtungen von Wohn- und Geschäftszentren
hat die Stadt erheblich an Attraktivität
gewonnen. Der Neubau einer Kindertagesstätte,
eines Altenpflegeheimes, einer Seniorenwohnanlage
und neuer Bettenhäuser für das
seit über 70 Jahren bestehende Krankenhaus
und die Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten
haben die Lebensqualität erheblich
verbessert. Der Bau einer Stadthalle für
Kultur- und Sportveranstaltungen, die
Rekonstruktion des seit 1972 bestehenden
Waldbades, die Sanierung des 1898 errichteten
Schützenhauses sowie die Inbetriebnahme
einer Vier-Feld-Tennishalle bieten neben
den Wandermöglichkeiten im Eichholz,
der Elsteraue und im Imnitzer Park schon
jetzt vielen Bürgern und Gästen
ein vielseitiges Angebot zur Erholung
und Freizeitgestaltung.
Bis Mitte dieses Jahrhunderts war Zwenkau
von umfangreichen Waldungen umgeben. Die
Harth im Osten der Zwenkauer Fluren dehnte
sich über ein weites Gebiet und gab
somit vielen Besuchern Gelegenheit zur
Entspannung.
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