Ueckermünde
 
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Ein Traum wird langsam Wirklichkeit

 
 
Thomas, Benjamin und Stephan (v.l.n.r.) schwelgen in Segel-Erinnerungen
"Das war so toll, ich könnte stundenlang davon erzählen!" Der 18jährige Benjamin kann gar nicht so schnell formulieren, wie die Erinnerungen kommen. Seine Kumpels Stephan und Thomas blättern ebenfalls in den Fotoalben, auch ihre Augen leuchten vor Begeisterung. Die Jungs leben im Berliner Bezirk Hellersdorf. Das "Tiele-Winckler-Haus", ein Heim für körper- und geistig behinderte Jugendliche, ist ihr Zuhause.
Im Juni 2003 unternahmen insgesamt vier Bewohner des Hauses einen einwöchigen Segeltörn auf der "Greif von Ueckermünde". "Wir wollten mal ausprobieren, wie das so ist, den ganzen Tag auf einem Schiff - essen, arbeiten, schlafen. Die Betten waren so niedrig, Stephan hat sich jedes Mal den Kopf gestoßen". Und schon lacht Benjamin wieder aus voller Kehle. "Ich fand es ganz spannend, wie das Schiff gesteuert wurde, gerade im Hafen. Von Deck konnte ich durch eine Luke in die Kombüse sehen, wusste immer was es zu essen gab." Benjamin ist Rollstuhlfahrer, dennoch wollte er die Segelfahrt unbedingt mitmachen. Die pfiffige Stammbesatzung der "Greif von Ueckermünde" sorgte dafür, dass er in seinem Rolli an Deck nicht hin
Kasko
Dieser Kasko wird einmal "Wappen von Ueckermünde" heißen
- und herrutschte. Eigentlich ist die "Greif" für Menschen mit Behinderungen nicht geeignet. Wenn sie dennoch mitsegeln, ist das nur dem ungeheuren persönlichen Einsatz von Stammbesatzung und Mitarbeitern des ZERUM zu verdanken.
Schon Mitte der 90er Jahre kam am Haffufer die Idee auf, eine spezielle Segelyacht zu bauen, die jungen Menschen mit und ohne Behinderungen erlaubt, gemeinsam Segeltouren zu un
Die geplante Aufteilung unter Deck
ternehmen.
In Holland und Großbritannien funktionieren ähnliche Projekte, warum nicht auch in Deutschland. Ein "Verein
Bei der feierlichen Übereignung des Kasko an den Verein durch Bürgermeister Peter Westphal am 7. Mai 2003 im Hafen von Ueckermünde
zur Förderung des ersten behinderten und rollstuhlfahrergerechten Großsegelschiffs in Deutschland e.V." wurde gegründet. Viele persönliche Kontakte waren nötig, um einen geeigneten Schiffskörper aufzukaufen. Die Gelder dafür kamen von der Stadt Ueckermünde. Am 7. Mai 2003 übergab der damalige Bürgermeister Peter Westphal in einer Feierstunde den Kasko an den Förderverein. In zwei Jahren soll aus dem rostbraunen Schiffsrumpf ein Großsegler werden, mit dem sogar Rollstuhlfahrer in See stechen können. Dies wäre einmalig in Deutschland. Marianne Buggenhagen, Ehrenbürgerin und weltweit bekannte Behindertensportlerin, übernahm die Schirmherrschaft. Es ist unmöglich, all die Hürden und Hindernisse zu schildern, vor denen der Förderverein immer wieder steht:
Sponsoren sagen ab, Finanzmodelle brechen zusammen, aber das Team um Horst Gollatz lässt sich nicht entmutigen. Mit immer neuen Ideen und Gedanken bleiben sie ihrem Ziel treu. Und die glücklichen Gesichter von Menschen wie Benjamin, Stephan oder Thomas aus Berlin geben ihnen Kraft.








 
Verein zur Förderung des ersten behinderten- und rollstuhlfahrergerechten Großsegelschiffs in
Deutschland e.V.
Kamigstraße 26 o 17373 Ueckermünde
Tel. 039771/22725
www.rollisegler.de
Email: rollisegler@ueckermuende.de
Spenden an:
Sparkasse Uecker-Randow
Konto 3210015600 o BLZ 15050400

 

 
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