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Tatüü tataaa
die schrillen
Töne von Martinshorn und das blitzende
Blaulicht von Feuerwehr oder Polizei lassen
es bei Martin Künzel in den Fingern
kribbeln. Dann folgt der Griff zur Fototasche,
rein in den gelben Trabant (früher
tat es auch ein Fahrrad) und los geht's
zum Ereignisort.
Angefangen hat alles mit einem Computerspiel.
Die Sega-Konsole lange genug traktiert,
beschloss der heute 23-jährige, das
Spielzeug zu verkaufen und sich einem
kreativeren Hobby zu widmen. Und da man
damit auch noch Geld verdienen kann, war
dieser Schritt für ihn ein Glücksgriff.
Einhundertfünfzig Mark bekam er im
A&V fürs Spielzeug und dafür
im nächsten Fotogeschäft eine
gebrauchte Praktica PLC3. Ein Praktikum
bei einem Fotografenmeister während
der Schulzeit bestärkte ihn in seinem
Berufswunsch.
Damit war der Startschuss für seinen
heutigen Job gefallen, denn mittlerweile
hat Martin Künzel sein Gewerbe angemeldet
und verdient seine Brötchen als Fotoreporter
in Schkeuditz und Umgebung. Hauptabnehmer
für seine Bilder sind seit 1996 unter
anderem die Leipziger Volkszeitung und
das örtliche Monatsblatt.
Auch Martins bester Freund verschrieb
sich dem schönen und kreativen Hobby
und es begann zwischen beiden ein "Wettrüsten"
bei der Kameratechnik. Jeder Pfennig wurde
gespart und irgendwann konnte man auf
das Mittelformat umsteigen und eine Kiew
88 anschaffen. Im Laufe seines Lebens
kamen so mehr als 20 verschiedene Kameramodelle
zum Einsatz.
Dem Trend der Zeit folgend, hatte Martin
Künzel 1999 das Geld für eine
digitale Kamera zusammen gespart. Ab da
entfiel der Umweg der Bilder über
ein Labor. Fortan war Martin einer der
"Paparazzi" mit dem Markenzeichen
"gelber Trabbi", die sofort
am Unfallort oder am Brandherd zu finden
waren und wenig später die Bilder
bereits in den Redaktionen abliefern.
Im Laufe der Jahre baute sich eine gute
Zusammenarbeit zwischen ihm, der Polizei,
der Feuerwehr und den Zeitungsredaktionen
auf, und niemand schmunzelt mehr über
den gelben Trabbi und seinen Fahrer.
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